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Zeitspuren: Mit einem Vorwort von Wolfgang Jeschke - Meisterwerke der Science Fiction (German Edition)

Zeitspuren: Mit einem Vorwort von Wolfgang Jeschke - Meisterwerke der Science Fiction (German Edition)

Titel: Zeitspuren: Mit einem Vorwort von Wolfgang Jeschke - Meisterwerke der Science Fiction (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Finney
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Ach, ich weiß nicht. Ich glaube, es war mehr eine Gefälligkeit für einen Freund.«
    Wir schauten uns an, wir lagen eng nebeneinander, hinter einer verschlossenen Tür um zwei Uhr morgens. Von der übrigen Welt durch die Länge eines ganzen Lebens getrennt. Wir schauten uns an und rührten uns nicht. Das war alles. Dann lächelten wir, und der Moment, wenn er überhaupt da gewesen war, war vorbei.
    »Sie kehren nach Hause zurück«, sagte sie. »Ich weiß es. Zurück zur lieben alten Julia.« Ich nickte, und wir setzten uns auf.
    »So bald und so schnell wie möglich. Ich habe Rube versprochen, mich bei ihm zurückzumelden; das werde ich tun. Und dann für immer nach Hause. Und Sie?«
    »Vermutlich. Sicher.«
    »Wisconsin, oder?«
    »Ich fürchte schon.«
    »Wo machen Sie es?«
    »Es gibt eine Stelle am East River. Nachts, wenn man das andere Ufer nicht sieht …« Ich nickte, und sie sagte: »Und Sie?«
    »Brooklyn Bridge, wenn ich nach Hause gehe. Aber morgen – Central Park.«
    »Es ist so seltsam. Was wir können. Zu so etwas in der Lage zu sein. Ich habe mich nie wirklich daran gewöhnt.« Sie beugte sich zu mir herüber, und ich dachte, sie wollte mich küssen, ein kleiner Abschiedskuss, aber sie berührte nur kurz meinen Arm, ich nickte, wir lächelten uns an, und dann ging ich.
    Am nächsten Tag trug ich mich eine Stunde vor Sonnenuntergang oder etwas früher aus dem Hotel aus; die Kleidung, die ich nicht auf dem Leib trug, ließ ich im Hotel zurück, dann betrat ich den Park. Von der 59th Street, die hinter mir lag, hörte ich durch die Türen des Plaza die Musik des Thé dansant und das gelegentliche fröhlich-melancholische Hupen der Taxis. Doch es gab keine heure bleu, nicht an diesem Tag; Regen lag in der Luft. Aber meine Bank war etwas vor ihm geschützt. Ich setzte mich und begann Geist und Körper zu entspannen, begann den seltsamen unbeschreibbaren mentalen Prozess des Suchens und gleichzeitigen Loslassens, der mir beim Projekt beigebracht worden war.
    Als ich anschließend – es war inzwischen dunkel, die Straßenlaternen der 5th Avenue leuchteten – um die letzte Biegung des Weges kam, stand vor dem Plaza ein mit Scheinwerfern angestrahlter Springbrunnen, Autos hielten davor und fuhren weg, und Menschen kamen und gingen durch den Parkeingang zur 5th Avenue. Und überall und auch noch weit dahinter – die glitzernden Türme eines Manhattan der Zeit, in die ich hineingeboren war.

26
    Rube hatte mir in seinem Apartment den Lehnstuhl am Fenster angeboten, wo ich jetzt mit einer Kaffeetasse in der Hand saß. Die Spätnachmittagssonne warf ein leicht verschobenes Rechteck aus Licht auf den Boden. Rube ging zwar auf und ab, aber er war nicht nervös. In seiner Militärhose, den Lederpantoffeln und einem weißen Hemd wanderte er in seinem kleinen Wohnzimmer auf und ab und hörte sehr aufmerksam zu, lächelte und nickte. Ich hatte Z gefunden, aber Rube schien dieser Aspekt kaum zu interessieren. Was hatte ich in New York getan? Was hatte ich gesehen? Wie war es gewesen?
    Er lachte, als ich aus The Greyhound zitierte, dann wollte er wissen, was die Platzanweiserinnen trugen. Und was das Publikum anhatte, und was in den Pausen im Foyer gesprochen worden war. Und Mrs Israel und Professor Duryea, der Tanzlehrer – und Jolson, mein Gott! Erzählen Sie mir davon. Wie die Straßen aussahen. Der Broadway.
    Er konnte nicht genug bekommen. Schließlich sprach ich ihn selbst auf Z an, und er sagte: »Oh, auch wir haben gearbeitet, Si, während Sie nicht da waren. Wir wissen nun alles über Major Archibald Butt. Ihr Jotta Girl hatte verdammt noch mal recht. Jotta Girl«, wiederholte er. »Wie sind Sie nur auf den Namen gekommen?« Ich zuckte ein wenig verärgert mit den Schultern. »Ich erinnere mich an sie«, sagte er. »Vom Projekt. Steiler Zahn.«
    »Steiler Zahn. Rube, wenn Sie jemals die Fähigkeit dazu entwickeln sollten, dann gehen Sie in die Zwanziger; dort werden Sie sich zu Hause fühlen.«
    »Ich wünschte, ich könnte es. Jedenfalls, Ihr Jotta Girl hatte recht: Jeder wusste, wer Major Archibald Butt war, nur wir beide nicht. Das Mädchen an der Kasse bei Safeway weiß es, Ihr Zeitungsjunge weiß es. Und natürlich Dr. Danziger, nachdem Sie ihm den Namen verraten haben. Ich weiß es jetzt auch und habe alles über ihn gelesen. Ihr lieber Freund Major Archibald Butt fuhr nach Europa. Das haben wir zu spät erfahren, um es Ihnen noch mitteilen zu können. Wir wissen auch, dass er seine Papiere

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