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Zeitstop 1704

Zeitstop 1704

Titel: Zeitstop 1704 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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damit zu beeindrucken.
    Diese Einzelheiten fielen Fletcher auf: es lag eine Menge Zeug auf dem Deck herum. Das hatte er nie zugelassen. Aber offenbar störten Shradd die alten Schuhe, Hemden, Hosen, zerrissenen Segel, und was all der Kram war, nicht. Doch Fletcher blieb keine Zeit, sich weiter mit diesen Lappalien zu befassen, denn plötzlich trat Shradd selbst aus einer Tür und kam auf ihn zu.
    »Ja, Käpten?« Er wunderte sich nicht, wo Fletcher so plötzlich herkam.
    Jetzt war nicht der Augenblick für ein freudiges Wiedersehen zwischen Piratenkameraden. Also kam Fletcher sofort zur Sache. »Mr. Shradd, ich muß das Schiffsbuch einsehen, in dem alle Transaktionen unserer letzten Reise eingetragen sind. Ich brauche den Namen eines Händlers.« Er fand, was er benötigte – in seiner eigenen, ordentlichen Handschrift. Aber er tat, als müsse er noch etwas nachsehen, und sagte leise: »Mr. Shradd, haben Sie folgende Männer an Bord?« Er nannte die Namen der vier Exschurken, die von den Lichtstrahlen der Roboter getroffen worden waren.
    »Sie kehrten nicht zurück.« Shradd schaute nachdenklich vor sich hin. »Von dem Zeitpunkt an, als sie damals wieder zu sich kamen, benahmen sie sich merkwürdig. Ich schickte einen unserer Leute, um sie zu holen. Er fand nur Arkion, und der sagte, er wolle bei der Frau bleiben, die ein paar Kinder von ihm hatte.« Shradd zuckte die Schultern. »Was passiert ist, muß ihm und den anderen einen ganz schönen Schrecken versetzt haben.«
    »Hmmm«, brummte Fletcher.
    »Wozu brauchen Sie sie denn?« Offenbar plagte Shradd wieder einmal das Mißtrauen. »Was haben Sie vor?«
    Fletcher antwortete glatt, was er sich zuvor ausgedacht hatte, nämlich, daß die vier von den Metallmenschen gesucht wurden, damit sie die Nachwirkungen der Lichtstrahlen auf Menschen feststellen konnten. Aber in Wirklichkeit war es natürlich Nathan Fletcher, den das interessierte.
    Was Shradd über Arkion gesagt hatte, klang vielversprechend. Und so erschien ihm der Gedanke, der ihm im Luftboot gekommen war, immer noch vernünftig. Nachdem die Lichtstrahlen diese Männer getroffen hatten, waren sie imstande gewesen, Gedanken zu lesen. Und sie hatten sich auf erstaunliche Weise zu ihren Gunsten verändert. Wenn das bei vier stumpfsinnigen Totschlägern möglich ist, wie waren die Folgen dann bei einem gebildeten Mann? Er und seine Gefährten brauchten Hilfe, doch im Augenblick sah ihre Lage ziemlich hoffnungslos aus.
    »Sie haben mich aufgespürt, Mr. Shradd«, sagte er und fuhr drängend fort: »Und wenn Sie nicht vorsichtig sind, werden sie das auch mit Ihnen tun. Ich rate Ihnen, in einem sicheren Hafen anzulegen (sichere Häfen waren auf kleinen Inseln zu finden, wo es weder Polizei noch Soldaten gab) und die Männer wegzuschicken. Sie dürfen auch nicht zusammenbleiben.«
    Verwirrt fragte Shradd: »Käpten, was geht eigentlich vor?« Seine Stimme zitterte fast, als er fortfuhr: »Die ganze Welt spielt verrückt.«
    Fletcher antwortete nicht. Er hatte das plötzliche Gefühl, daß es nicht klug wäre, dieses Gespräch fortzusetzen. Er drehte sich um und kehrte eiligen Schrittes zum »Vogel« zurück.
    An Bord stellte er fest, daß Billy Nodo an die menschlichen Bedürfnisse erinnert hatte. Infolgedessen begaben sich die Menschen des Flugboots der Reihe nach hinunter auf das Schiff und suchten die Kapitänstoilette auf.
    Fletcher wartete, bis alle wieder im Flugboot waren, dann schüttelte er Shradds Hand, der stirnrunzelnd brummte: »Das Mädchen kommt mir bekannt vor, aber ich kann mich nicht erinnern, wo ich sie schon einmal gesehen habe.«
    Fletcher murmelte nur: »Wir sind alle Gefangene. Beten Sie für uns.«
    »Wa-as?«
    Doch Fletcher stieg bereits in das Luftboot, ohne noch einmal zurückzublicken.
    Minuten später, als sie sich bereits in der Luft befanden, wandte Nodo sich an Billy und sagte: »Gibt es einen Grund, weshalb wir als Vorsichtsmaßnahme das Piratenschiff nicht vernichten sollten?«
    »Laß mich nachdenken«, antwortete Billy und ließ sich auf seinem Sitz nieder. Die Antwort schien Nodo zu genügen, denn er richtete seinen Blick wieder nach vorn. Sofort beugte der Junge sich zu Fletcher hinüber und flüsterte leise: »Ich überlege mir immer alles gut, ehe ich etwas zu Nodo sage.«
    Fletcher fiel keine passende Antwort ein, also wartete er ab.
    Im gleichen Flüsterton fuhr Billy fort: »Schon jetzt haben sie das Reihenfolgesystem für die einzelnen Pflichten aufgegeben, obwohl sie immer

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