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Zeitstop 1704

Zeitstop 1704

Titel: Zeitstop 1704 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Augenblick der Krise Ihre Meinung ändern, stehe ich zu Ihrer Verfügung.«
    Was Fletcher an diesem Gespräch so bemerkenswert fand, war erstens Lady Patricias Antwort, und zweitens, was ihm bereits aufgefallen war, daß Abdul Jones die Führung zu übernehmen trachtete. Und noch wichtiger, diesmal hatte er als Mann den Versuch unternommen, eine Frau an seine Seite zu bringen. Aber es war nicht sehr beunruhigend, denn es war für jeden zu früh, in dieser Situation eine Entscheidung zu treffen.
    Tatsächlich beunruhigend war jedoch die Tatsache, daß Abdul mehr als die bloßen Hände hatte, um zu erreichen, was er im Schilde führte. Jedes Wort und seine ganze Haltung ließen darauf schließen, daß er eine versteckte Waffe irgendeiner Art bei sich trug. Und noch etwas war Fletcher aufgefallen: daß er sich in etwa mit diesem unwissenschaftlichen Zeitalter vertraut gemacht hatte und es geringschätzig abtat.
    Wieder streckte Fletcher den Arm aus, diesmal, um Billys Schulter zu berühren. »Warum haben sie uns nicht getötet?« fragte er ihn.
    Billy blickte erstaunt hoch. »Weshalb sollten sie das tun?«
    »Weil sie sich im Kriegszustand mit den Menschen befinden«, erwiderte Fletcher zu seinem eigenen Erstaunen leicht gereizt. »Oder vielleicht nicht?«
    »Nein, Sir. Sie führen Krieg gegen die Tellurische Föderation.«
    Das war eine gute Unterscheidung und entsprach wohl der Roboterlogik. Trotzdem runzelte Fletcher die Stirn. »Ich erinnere mich, daß du zu Tode erschrocken warst, als du sie auf dem Schiff zum erstenmal sahst.«
    »Bei meinem ersten Blick auf sie hatte sich nur eine flüchtige Erinnerung an eine Situation, die weit in meiner Vergangenheit zurücklag. Es war so ähnlich, als erinnerten Sie sich, wie Rom und Karthago befeindet waren.« Billy hielt inne, und Fletcher bestätigte durch ein Kopfnicken, daß er verstand.
    Billy fuhr fort: »Mich beunruhigt, daß sie keine Verbindung mehr zu ihrem Zentralcomputer haben. Sie funktionieren jetzt selbstverantwortlich. Das ist gegenwärtig streng logisch, aber bald werden Defensivmechanismen ausgelöst. Dann tritt ein Zustand dauerhafteren Selbstschutzes ein, der ihr Wohlbefinden über alles stellt, ohne Rücksicht auf Menschenleben.«
    »Oh!« murmelte Fletcher. Er war erleichtert. Seit vier Jahren zählte nur immer das Jetzt für ihn. Also zuckte er die Schultern und fragte: »Was ist ihr gegenwärtiger Plan?«
    Billy Todd antwortete: »Sie wollen die Maschinenteile, die ich an Bord Ihres Schiffes brachte.«
    Fletcher wollte wissen: »Welche Maschinenteile?« Doch Billy fuhr fort: »Ich mußte ihnen davon erzählen. Über die Tatsache, daß sie beabsichtigen, sie zu ihrem eigenen Zweck zu benutzen, müssen wir uns zum gegebenen Zeitpunkt noch den Kopf zerbrechen.«
    Fletcher erinnerte sich dumpf an seine Überraschung, als das Zeug aus dem Laderaum geholt worden war. Aber er war nicht immer persönlich dabei gewesen, als die Beute von geenterten Schiffen an Bord geschafft wurde.
    »Nodo braucht Sie, um Sie zu dem Händler zu führen, der den Antrieb gekauft hat«, sagte Billy gerade.
    Fletcher hatte nicht die geringste Ahnung. Verärgert brummte er: »Warum hast du mir denn nichts von diesen Maschinenteilen gesagt, ehe du von Bord gegangen bist?«
    »Sie hatten Horchgeräte auf uns gerichtet«, antwortete Billy, »deshalb wagte ich sie zu diesem Zeitpunkt nicht zu erwähnen.«
    »Ich weiß nicht, wer das Zeug erstanden hat«, sagte Fletcher jetzt. »Zwar sind Einzelheiten im Schiffslog der Orinda eingetragen, aber Shradd beabsichtigte, nach zwei Wochen zu den Westindischen Inseln aufzubrechen. Also ist er längst unterwegs.«

 
22.
     
    Oranges Glühen am Osthorizont kündete den neuen Morgen an, als Fletcher vorsichtig auf das Deck der Orinda hinunterkletterte. Er blickte nicht zurück, obgleich ihn kurz der Gedanke übermannte, der »Vogel« könnte davonfliegen, ohne ihn mitzunehmen. Nun, es gäbe zweifellos Schlimmeres, als wieder hier auf diesem weiten Meer zu kreuzen, fernab von all den beunruhigenden Ereignissen im alten England.
    Er hörte das Schlagen des Wassers gegen die Schiffshülle, und das Ächzen der Segel, aber während der ersten Minuten an Bord rührte sich auf dem Schiff selbst überhaupt nichts. Erstaunlicherweise fielen ihm kleinere Einzelheiten auf. Erstaunlich deshalb, weil er extreme Vorsicht walten lassen mußte. Wie leicht mochte einer der Dummköpfe an Bord versuchen wollen, ihn umzulegen, um den neuen Kapitän – Shradd –

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