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Zeitstop 1704

Zeitstop 1704

Titel: Zeitstop 1704 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Fletcher den Betrag, den er ursprünglich von seinen Käufern bekommen hatte, und dazu ein nicht unbeachtliches Schmerzensgeld, sozusagen.
    Von der Ironie des Ganzen würde der Alteisenhändler allerdings nie erfahren, nämlich, daß er einen Raumschiffsantrieb aus dem dreiundachtzigsten Jahrhundert in seinem Besitz gehabt hatte, der, wenn er erst repariert war, gut eine Milliarde Pfund wert war. Selbst für Fletcher war das kaum vorstellbar.
    Sein Klagelied beschäftigte den Alten so sehr, und möglicherweise verschleierten auch die Tränen noch seinen Blick, daß er Nodo nicht gleich bemerkte, und ein weiterer Grund war wohl, daß der Roboter teilweise hinter Fletcher verborgen war.
    Jedenfalls erstarb Mr. Julius MacDonalds Stimme plötzlich mitten im Wort, und er selbst schien zu erstarren.
    Von diesem Augenblick an wurde kein Wort mehr gesprochen. Fletcher deutete auf die Rückseite des baufälligen Schuppens, und Julius taumelte hinaus, gefolgt von Fletcher und Nodo. Im Logbuch war der eingenommene Betrag für die acht unbezahlbaren Metallstücke mit zweiundachtzig britischen Pfund angegeben. Fletcher holte genau diese Summe aus seiner Brieftasche und drückte sie in die ausgestreckte Hand des Händlers. Dann beobachteten die beiden Männer stumm das Phänomen des Hebens durch eine unbekannte Kraft.
    Die Maschinenteile schwebten in die Luft und verschwanden in einer Öffnung des Flugboots. Als alle acht Stücke verstaut waren, schloß die Öffnung sich. Augenblicke später setzte es von der schmutzigen Straße ab und flog in Richtung Themse, ohne daß der Händler auch nur einen Ton hervorgebracht und dagegen protestiert hatte, daß er keinen Profit an diesem Handel gemacht hatte.
    Laute und Taten kamen ein wenig verspätet. Als das Luftboot bereits gestartet war, reagierten die Zuschauer am Straßenrand erst. Plötzlich flogen Steine, Stöcke und alles mögliche durch die Luft. Wenn die Menschen dieses Armenviertels damit beabsichtigten, den »Vogel« zu bewerfen, hatten sie kein Glück. Das lantellanische Boot war viel zu schnell.
    »Stell von der Frau fest, wo sie das Boot zuletzt gesehen hat, das sie nach London brachte«, verlangte Nodo jetzt von Billy.
    Fletcher, der sich in seinem Sitz zurückgelehnt hatte, sah, daß das Boot langsam über die Themse flog und zwar so tief, daß beide Ufer auf dem Schirm deutlich zu sehen waren. Nodos Worte trafen ihn so unerwartet, daß er momentan erstarrte und dann, was viel schlimmer war, eine Stimme hörte, die sagte: »Was? Soll das heißen, daß sie das auch noch bekommen?« Und dann erkannte er diese Stimme als seine eigene, und ihm wurde bewußt, daß das Gespräch zwischen Billy und Patricia bereits beendet war und Billy etwas zu Nodo gesagt hatte, das ihn das Flugboot scharf wenden ließ.
    Was sich als nächstes zutrug, war auf einer höheren Wahrnehmungsebene, jenseits des Begriffsvermögens eines Fletchers oder Harleys oder – wenn man die verwirrte, zweifelnde Weise nicht rechnete – Patricias. Die beiden Supermaschinen – Sucher und Gesuchter – waren einander augenblicklich so nahe, daß jeder die Anwesenheit des anderen fühlte. Das im Wasser hinter hohem Gras versteckte Boot, wo es nun schon seit Wochen wartete, spürte das fremdartige Fahrzeug. Und das Luftboot tastete mit seinen Sensoren den Verkehr ab. Es identifizierte und überging danach die primitiven Materialien der Fahrzeuge des Jahres 1704. Ohne Zögern steuerte die lantellanische Maschine auf ihr Opfer zu.
    Inzwischen fuhr das Boot auf die Themse hinaus und bereitete sich auf den Kampf vor, doch in diesem Augenblick registrierte ein winziger Kristall in der Kombüse die Nachricht des Jungen: Keine Gegenwehr. Bin an Bord des Luftboots.
    Also wendete das kleine Schiff und kehrte an sein vorheriges Versteck zurück. Und schon kam das Luftboot herab und hob das Schiff mit Magnetgreifern auf.
    Fletcher sah es durch den Bildschirm. Jetzt haben die Lantellaner auch das Boot, dachte er erschrocken, und damit kam automatisch der Augenblick der Entscheidung. Er erklärte Billy, was er wollte.
    »Nodo«, rief der Junge. »Kapitän Fletcher möchte, daß du ihm einen Gefallen tust.«
    Das Robotergesicht drehte sich um, die schwarzen »Augen« starrten Fletcher ausdruckslos an. »Wir erweisen Menschen keinen Gefallen«, erwiderte er.
    »Aber vielleicht ist es zu eurem Vorteil, ihm seine Bitte zu erfüllen«, gab Billy zu bedenken.
    Ohne die Augen von Fletcher abzuwenden, sagte der Roboter: »Gut, soll

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