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Zellen fahren gerne Fahrrad

Zellen fahren gerne Fahrrad

Titel: Zellen fahren gerne Fahrrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Halle
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Schaumzellen bezeichnet werden. Unter dem Mikroskop sieht man, woher der Name kommt: Die »Schaumzellen« sind mit vielen kleinen Bläschen, den Fettpartikeln, gefüllt.
    Eine nachhaltige, also chronische, Schädigung der E-Zelle liegt vor, wenn die Fresszellen nach getaner Arbeit nicht wie im Normalfall in ihren Ruhezustand zurückkehren, sondern in dieser aktivierten Form weiterexistieren – mit verheerenden Folgen.
    Generell reicht die Ladefläche eines HDL-Transporters für drei LDL-Einheiten. Somit ist auch das prozentuale Verhältnis von HDL und LDL ein entscheidender Indikator, wenn es um die Aufrechterhaltung der Funktion und somit um das Tempo der Alterung der E-Zelle geht.
    Gefährliche Werte
    Schaut man sich die Familiengeschichten kranker und gesunder Menschen an, so wird ersichtlich: Chronisch erhöhtes LDL hat eine besondere Bedeutung für die Alterungsprozesse, die in und um die E-Zelle ablaufen.
    Besonders deutlich wird das durch das Beispiel von Familien, deren Cholesterinspiegel
genetisch bedingt um das Vier- bis Fünffache erhöht ist. Sie können das Cholesterin in der Leber nicht oder nur ganz schlecht wieder aufnehmen. Dies führt dazu, dass sich das Cholesterin wie oben beschrieben frühzeitig ablagert und den Organismus im Zeitraffer altern lässt. Die Gefäße der Betroffenen sehen im Alter von 20 bereits aus wie die von 80-Jährigen. Bleiben die schlechten Werte unentdeckt und unbehandelt, können Menschen mit einer solchen Disposition bereits vor dem 20. Lebensjahr einen Herzinfarkt erleiden.
    Alterungsfaktor Zucker
    Wie ein Übermaß an LDL-Cholesterin die E-Zelle schädigt, schädigt auch der Zucker ab einer gewissen Konzentration ihre Funktion. Um den Effekt des Zuckers auf die Alterung zu verstehen, ist ein Blick auf die Bedeutung des Hormons Insulin wichtig.
    Insulin hat im wahrsten Sinne des Wortes eine Schlüsselfunktion, sobald es um die Ernährung der Zellen im Körper geht. Erst das Insulin sorgt dafür, dass der im Blut zirkulierende Zucker (aus dem Griechischen abgeleitet Glukose genannt) in die Zellen gelangen kann. So beginnt die Bauchspeicheldrüse bei Nahrungsaufnahme Insulin zu produzieren. Dieses dockt nach einem Schlüssel-Schloss-Prinzip an der Außenhaut der Zellen, der Zellmembran, an, wodurch innerhalb der Zelle eine Kette von chemischen Reaktionen ausgelöst wird. Am Ende dieser Signalkette steht ein Speicher mit Tunnelröhren für Zuckermoleküle. Diese Zuckerkanäle, die »Glukosetransporter«, werden an die Zellwand geschickt und ermöglichen den Transport der Nährstoffe vom Blut in das Zellinnere.
    Ohne Insulin als Türöffner können also keine Zuckermoleküle in die Zellen gelangen.
    Vor verschlossenen Türen
    Der wichtigste Energielieferant für die Zelle sind die Kohlenhydrate, die nach der Verdauung im Darm in ihre kleinsten Bausteine, in Einfachzucker wie Glukose, zerlegt werden. So können sie von den Zellen schnell und unkompliziert zur Energiegewinnung aufgenommen werden.
    Zirkuliert wegen chronischer Überernährung zu viel Glukose im Blut, reagieren die Zellen, indem sie sozusagen ihre Pforten schließen: Sie schützen sich vor einer ungesunden Überflutung mit Nährstoffen, indem sie ihre Insulinrezeptoren an der Membran in ihrer Zahl und Aktivität reduzieren.

    Bild 74
    Die Zelle hält sozusagen ihre Einlasstore geschlossen, wenn draußen ein großer Andrang herrscht. Dieser intelligente Schutzmechanismus sorgt dafür, dass ein Übermaß an einströmendem Zucker die hochsensiblen Bestandteile im Zellinnern nicht schädigen kann. Die logische Konsequenz: Es kommt zum Rückstau des Zuckers im Blut, der Blutzuckerspiegel steigt chronisch an.
    Um diesen Zuckerstau im Blut zu beseitigen, versucht der Körper nun, ihn mit aller Gewalt loszuwerden. Ein Teil wird über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden, ein anderer Teil in der Leber gespeichert. Der Rest jedoch muss verstoffwechselt und deshalb in die verriegelte Zelle hineingedrückt werden. Die Insulinproduktion wird verdoppelt, verdrei- oder vervierfacht, um so den Zucker wie mit der Brechstange in die Zelle zu quetschen.
    Damit steigt neben dem erhöhten Blutzuckerspiegel auch der Insulinspiegel dramatisch an – beides ist Gift für die E-Zelle.
    Fatale Kombination
    Sowohl das Insulin als auch der Zucker schädigen das hochsensible Ökosystem der E-Zelle.
    Der Zucker verklebt die feinen Filter und Transportschächte.
    Fatalerweise verbindet sich der Zucker außerdem mit LDL-Cholesterin zu einer

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