Zellen fahren gerne Fahrrad
erstaunlicherweise verdoppelt. 3
Zum Beispiel Affen
Ähnlich funktioniert es, wenn die Nahrungsaufnahme direkt reduziert und damit die Stoffwechselaktivität vermindert wird. Rhesusaffen im Wisconsin National Primate Research Center in den USA, die bei identischen Inhaltsstoffen 30 Prozent kalorienärmer als vorher ernährt wurden, zeigten deutlich langsamere Alterungsprozesse.
Auch beim Menschen spielt die Stoffwechselrate eine bedeutende Rolle, denn der gleiche Effekt kann auch bei Familien beobachtet werden, in denen gehäuft über 100-Jährige vorkommen. Diese Familienmitglieder zeichnen sich durch eine auffällig niedrige Stoffwechselaktivität aus. 4
Was uns innen alt aussehen lässt
Die Bewertung von »jung« und »alt« anhand von äußeren Merkmalen enthält immer nur die halbe Wahrheit. Wesentlich für die Gesundheit und ein langes Leben ist das »innere Alter«, der Zustand Ihrer Organe wie zum Beispiel Herz, Lunge oder Leber und Ihrer Nerven und Knochen.
Dieses Alter, auch das »biologische Alter« genannt, ist abhängig vom Lebensstil, der Ernährung, dem täglichen Maß an Bewegung, dem Rauchverhalten oder auch dem Alkoholkonsum.
Ihnen ist sicher bekannt, dass die Leber durch Alkohol und fettreiche Ernährung ihre Leistungsfähigkeit zur Entgiftung
im Laufe der Zeit einbüßt, das Herz und die Gefäße frühzeitig versteifen, die Lunge durch das Rauchen an Sauerstofftransportkapazität verliert und das Gehirn langsamer arbeitet.
Kalendarisches versus biologisches Alter
Das kalendarische Alter, also die Zeitspanne zwischen Geburt und heutigem Tag, ist somit als relative Größe zu betrachten.
Die Anzahl der Jahre, die Sie auf dem Papier alt sind, spielt eine eher untergeordnete Rolle. Sie spiegelt nur bedingt das reale Alter und damit den Leistungszustand Ihres Körpers und Geistes wider und sagt wenig über Ihre eigentliche Gesundheit, Vitalität oder gar Lebenserwartung aus.
Was wirklich zählt, ist das biologische Alter, denn das gibt den realen Leistungs- sowie Abnutzungszustand unseres Körpers an. Hierin fließen sämtliche Daten sowohl aus Erbanlage wie Lebensstil, körperlicher Aktivität, Ernährung, Übergewicht, Rauchen, Alkohol, Stress und Umweltfaktoren – wie starke Abgas- oder Strahlenbelastung –, aber auch andere medizinische Größen wie Blutdruck-, Cholesterin- bzw. Blutzuckerwerte gleichermaßen ein.
Erst das komplexe Zusammenspiel dieser Faktoren erlaubt eine fundierte Aussage über das reale Alter, den tatsächlichen Verschleiß des Körpers über die Lebenszeit.
Ihr biologisches Alter entscheidet über die wahrscheinliche Lebenserwartung.
Bild 5
Gefäße – das Versorgungsnetz
Die Gefäße bilden ein weit verzweigtes, kilometerlanges System im Körper. Es gewährleistet die Verbindung und den Informationsaustausch zwischen den Organen, die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff über die Arterien und den Abtransport von Giften wie Kohlendioxid über die Venen.
Diese Vorgänge werden ganz wesentlich durch das im Gefäßsystem zirkulierende Blut und seine Zusammensetzung bestimmt. So bilden die Gefäßwände die Barrieren zwischen Blut in Organen und einzelnen Zellen. Sie regulieren den Transport von Nährstoffen aus dem Blut in die damit zu versorgenden Organe.
Durch ihre Funktion und Ausdehnung in alle Bereiche des Körpers nehmen die Gefäße eine Schlüsselstellung in unserem Körper ein. Sie sind verantwortlich für die gute (oder möglicherweise nicht so gute) Versorgung der Organe und damit auch für ihre Jungerhaltung – und genauso auch für ihre Voralterung.
Die Bedeutung des Gefäßsystems
Schon seit den Zeiten von Leonardo da Vinci wurde vermutet, dass die Funktion des Körpers und der Organe in engem Zusammenhang mit der Funktion des Gefäßsystems stehen müsse. Heute gilt es allgemein als eindeutig erwiesen, dass für eine optimale Versorgung der Körperzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen der Qualitäts- und Leistungszustand der Blutgefäße eine entscheidende Rolle spielt.
Das Fortschreiten der Alterungsprozesse hängt unmittelbar davon ab, wie viel Sauerstoff und Nährstoffe über dieses Versorgungsnetz angeliefert und in die Körperzellen eingeschleust werden können.
So funktioniert unser Versorgungsnetz
Das Blut, das über den Darm oder die Leber mit Nährstoffen und in der Lunge mit Sauerstoff angereichert wird, wird vom Herz in den großen Kreislauf gebracht und innerhalb von Millisekunden über die Hauptschlagader und weitere
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