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Zelot

Zelot

Titel: Zelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reza Aslan
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Jerusalem
(London 1975 ); und John Day (Hg.),
Temple and Worship in Biblical Israel
(New York 2005 ).
    Die Anweisungen für den Bau des Altars mit vier Hörnern erhielt Mose, während das israelitische Volk auf der Suche nach einer neuen Heimat durch die Wüste irrte: «Dann mach aus Akazienholz den Altar, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit – der Altar soll also quadratisch sein – und drei Ellen hoch. Mach ihm Hörner an seinen vier Ecken – seine Hörner sollen mit ihm ein Ganzes bilden – und überzieh ihn mit Kupfer! Stell auch die Gefäße her für seine Fett-Asche, seine Schaufeln und Schalen, seine Gabeln und Feuerpfannen! Alle seine Geräte sollst du aus Kupfer herstellen. Mach für den Altar ein Gitterwerk, ein Netzgitter aus Kupfer, und befestige am Netzgitter vier Kupferringe, und zwar an seinen vier Enden! Bring das Gitterwerk unterhalb der Altareinfassung unten an! Das Netzgitter soll bis zur Mitte des Altars reichen. Verfertige für den Altar Stangen aus Akazienholz und überzieh sie mit Kupfer! Man soll die Stangen in die Ringe stecken, und zwar sollen die Stangen an beiden Seiten des Altars angebracht sein, wenn man ihn trägt. Mach ihn hohl, aus Brettern! Wie man es dir auf dem Berg gezeigt hat, so soll man es ausführen.» ( 2  Mos 27 , 1 – 8 )
    Welche Bedeutung hatte es für den Tempel, wenn er der einzige Ort war, wo die Gegenwart Gottes möglich war? Man halte sich vor Augen: Die Samariter lehnten die privilegierte Stellung des Tempels von Jerusalem als einzigem Ort der Gottesanbetung ab. Stattdessen beteten sie Gott auf dem Berg Garizim an. Im Wesentlichen war das zwar der einzige religiöse Unterschied zwischen den beiden Völkern, aber deswegen wurden die Samariter nicht als Juden angesehen. Es gab noch andere Opferstätten für Juden (beispielsweise in Heliopolis), aber sie wurden nur als Stellvertreter, nicht als Ersatz angesehen.
    Näheres zum Charakter Judäas als «Tempelstaat» siehe H.D. Mantel in «The High Priesthood and the Sanhedrin in the Time of the Second Temple», in:
The Herodian Period
, M. Avi-Yonah und Z. Baras (Hg.),
The World History of the Jewish People
1 . 7 (Jerusalem 1975 ), S.  264 – 281 . Das Josephus-Zitat zum Charakter Jerusalems als Theokratie stammt aus
Contra Apionem
2 . 164 ff. Näheres zum Bankencharakter des Tempels bei Neill Q. Hamilton, «Temple Cleansing and Temple Bank», in:
Journal of Biblical Literature
83 . 4 ( 1964 ), S.  365 – 372 . Eine sehr knappe Aufstellung der Einnahmen des Tempels ist zu finden in Magen Broshi, «The Role of the Temple in the Herodian Economy», in:
Jewish Studies
38 ( 1987 ), S.  31 – 37 . Die Gemeinde in Qumran lehnte den Tempel von Jerusalem ab, weil er in die Hände einer korrupten Priesterschaft geraten war. Stattdessen betrachtete sie sich selbst als vorübergehenden Ersatz für den Tempel und bezeichnete die Gemeinde als «Tempel des/der Menschen» oder
miqdash adam
. Einige Gelehrte argumentierten, das liege daran, dass die Essener so großen Wert auf rituelle Reinheit legten; sie glaubten, dass ihre Gebete und Kulthandlungen mächtiger wären als die Rituale und Opfer in Jerusalem, die von den Priestern des Tempels befleckt worden waren. Eine ausführliche Erörterung der Wendung «Tempel des/der Menschen» ist enthalten in G. Brooke,
Exegesis at Qumran: 4 QF lorilegium in its Jewish Context,
(Sheffield, U.K. 1985 ), S.  184 – 193 ; D. Dimant, « 4 QF lorilegium and the Idea of the Community as Temple», in: A. Caquot (Hg.),
Hellenica et Judaica: Hommage à Valentin Nikiprowetzky
, (Leuben-Paris 1986 ), S.  165 – 189 .
    Bekanntlich bezeichnete Josephus in seiner
Geschichte des Jüdischen Kriegs
die gesamte Priesterkaste als «Liebhaber des Luxus», allerdings war er mit dieser Kritik nicht allein. In den Qumran-Rollen werden die Priester ähnlich scharf kritisiert. Sie werden dort die «Streber nach angenehmen Dingen» genannt oder die «Freunde von Lobhudeleien».
    Es existiert eine herrliche Beschreibung des Hohepriesters in dem berühmten
Aristeasbrief
aus dem 2 . Jh. v. Chr. Es folgt der betreffende Abschnitt nach der online verfügbaren Übersetzung von Paul Rießler: «Als wir Eleazar beim Dienste sahen, rief seine Gewandung sowie die Würde, die sich in dem Leibrock und den Steinen an ihm ausdrückt, bei uns großes Staunen hervor. Rings um sein Gewand sind goldene Glöckchen, die ein eigenartiges Klingen ertönen ließen, und an beiden Seiten davon bunte Granatäpfel

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