Zelot
von erstaunlicher Farbenpracht.
Gegürtet ist er mit einem herrlichen, großartigen Gürtel, der in den schönsten Farben gewirkt ist. Auf der Brust trägt er die sogenannte Orakeltasche, worin zwölf verschiedene Steine eingesetzt sind, in Gold gefasst und mit den Namen der Stammväter nach der ursprünglichen Reihenfolge, jeder Stein strahlend in der unbeschreiblichen Eigenart seiner natürlichen Farbe. Auf dem Haupt trägt er den sogenannten Kopfbund und über der Stirn die unvergleichliche Mitra, das ist das heilige Diadem mit dem in heiligen Buchstaben ins goldene Stirnblatt eingegrabenen Gottesnamen aller Herrlichkeit. So ist beim Gottesdienst die Gewandung dessen, der ihrer würdig befunden ward.
Der Anblick alles dessen ruft Ehrfurcht und Staunen hervor, sodass man sich wie in eine andere Welt versetzt fühlt. Ja, ich versichere aufs Bestimmteste: Jeder, der an dem beschriebenen Schauspiel teilnimmt, gerät in Staunen und unbeschreibliche Verwunderung; er gerät außer sich über die Heiligkeit, die sich in allen Einzelheiten äußert.»
Eine englische Übersetzung ist enthalten in James H. Charlesworth (Hg.),
The Old Testament Pseudepigrapha,
(New York 1985 ), Bd. 2 , S. 7 – 34 .
Kapitel eins: Ein Loch im Winkel
Als Einführung in die Politik Roms gegenüber den unterworfenen Völkern und insbesondere zu seiner Beziehung zum Hohepriester und dem Priesteradel in Jerusalem siehe Martin Goodman,
The Ruling Class of Judea
(New York 1987 ); sowie Richard A. Horsley, «High Priests and the Politics of Roman Palestine», in:
Journal for the Study of Judaism
17 . 1 ( 1986 ), S. 23 – 55 . Goodmans Monographie
Rome and Jerusalem: The Clash of Ancient Civilizations
(London 2007 ) enthält eine unverzichtbare Erörterung der bemerkenswert toleranten Haltung Roms gegenüber den Juden und vermittelt darüber hinaus eine Reihe von römischen Anschauungen zur Einzigartigkeit des jüdischen Volkes. Über Goodmans Studie bin ich auch auf die Zitate von Cicero, Tacitus und Seneca gestoßen. Eine ausführlichere Erörterung der römischen Haltung gegenüber jüdischen Bräuchen ist zu finden in Eric S. Gruen, «Roman Perspectives on the Jews in the Age of the Great Revolt», in: Andrea M. Berlin und J. Andrew Overman (Hg.),
The First Jewish Revolt,
(New York 2002 ), S. 27 – 42 . Ausführlicher werden die religiösen Bräuche und Kulte des Römischen Reichs beschrieben in Mary Beard, John North und Simon Price,
Religions of Rome: A Sourcebook
, 2 Bde. (Cambridge 1998 ).
Der Akt einer «völligen Vernichtung» (auf Hebräisch
herem
), wenn Gott die unerbittliche Tötung «alles, was Odem hat» befiehlt, ist ein immer wiederkehrendes Motiv in der Bibel, wie ich in meinem Buch
How to Win a Cosmic War
(New York 2009 ), S. 66 – 69 , näher ausführe. Es handelt sich hier um eine «ethnische Säuberung als ein Mittel, um die kultische Reinheit zu gewährleisten», um den großen Bibelexperten John Collins zu zitieren in «The Zeal of Phinehas: The Bible and the Legitimation of Violence», in:
Journal of Biblical Literature
122 . 1 ( 2003 ), S. 7 .
Zu den genauen Steuern und Maßnahmen, die Rom gegenüber den jüdischen Bauern ergriff, siehe Lester L. Grabbe,
Judaism from Cyrus to Hadrian
, 2 Bde. (Minneapolis 1992 ), S. 334 – 337 ; sowie Horsley und Hanson,
Bandits, Prophets, and Messiahs
, S. 48 – 87 . Grabbe weist darauf hin, dass einige Gelehrte Zweifel äußerten, ob die jüdische Bevölkerung gezwungen war, an Rom Tribut zu zahlen. Es steht allerdings außer Frage, dass die Juden den Bürgerkrieg zwischen Pompeius und Cäsar finanzierten mussten. Zum Thema der Massenurbanisierung und zur Migration der Bevölkerung aus ländlichen Gegenden in städtische Zentren siehe Jonathan Reed, «Instability in Jesus’ Galilee: A Demographic Perspective», in:
Journal of Biblical Literature
129 . 2 ( 2010 ), S. 343 – 365 .
Kapitel zwei: König der Juden
Von dem «Messias» oder «Gesalbten» oder allgemein von Salben ist in der hebräischen Bibel im Zusammenhang mit König Saul ( 1 Sam 12 , 5 ), König David ( 2 Sam 23 , 1 ), König Salomo ( 1 Kg 1 , 39 ) und mit dem Priester Aaron und seinen Söhnen ( 2 Mos 1 – 9 ) die Rede, sowie beim Propheten Jesaja (Jes 61 , 1 ) und Elischa ( 1 Kg 19 , 15 f.). Die große Ausnahme in dieser Liste ist in Jesaja 45 , 1 zu finden, wo der persische König Kyrus der «Gesalbte» des Herrn genannt wird, obwohl er den Gott der Juden
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