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Zelot

Zelot

Titel: Zelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reza Aslan
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bekannte Asket war, der als Eremit in der Wüste lebte und sich zum Zwecke der rituellen Reinigung jeden Morgen und jeden Abend mit kaltem Wasser wusch; siehe Josephus,
Aus meinem Leben (Vita)
(Tübingen 2001 ), 2 . 11 – 12 .
    Josephus schreibt sowohl in
Jüdische Altertümer
wie auch in
Die Geschichte des Jüdischen Krieges
ausführlich über die Essener, der früheste Hinweis auf die Essener allerdings findet sich in Philons von Alexandria
Die Anklage der Juden,
verfasst zwischen 35 und 45  n. Chr. Auch Plinius der Ältere erwähnt sie in seiner um 77  n. Chr. geschriebenen
Naturgeschichte
, und es ist Plinius, der schreibt, dass die Essener in der Nähe von Engeddi am westlichen Ufer des Toten Meeres lebten, auch wenn die meisten Wissenschaftler sie in Qumran ansiedeln. Plinius’ Fehler mag darauf zurückzuführen sein, dass er nach dem Krieg mit Rom und der Zerstörung Jerusalems schrieb, nach der Qumran aufgegeben wurde. Nichtsdestotrotz hat sich eine heftige Debatte darüber entzündet, ob die Gemeinde in Qumran tatsächlich zu den Essenern gehörte. Norman Golb dürfte wohl der bekannteste Forscher sein, der die Qumran-Hypothese zurückweist. Golb ist der Ansicht, dass die Siedlung Qumran keine essenitische Gemeinde war, sondern vielmehr eine Festung der Hasmonäer. Die Dokumente, die in den Höhlen nahe Qumran gefunden wurden, die sogenannten Schriftrollen vom Toten Meer, wurden seiner Überzeugung nach nicht von den Essenern geschrieben, sondern zur sicheren Aufbewahrung aus Jerusalem dorthin gebracht.
    Siehe Norman Golb,
Who Wrote the Dead Sea Scrolls? The Search for the Secret Qumran
(New York 1995 ), sowie «The Problem of Origin and Identification of the Dead Sea Scrolls»,
Proceedings of the American Philosophical Society
124 ( 1980 ), S.  1 – 24 . Golb und seine Mitstreiter führen eine Reihe relevanter Punkte ins Feld, und in der Tat muss man zugeben, dass einige der in den Höhlen bei Qumran gefundenen Schriftrollen nicht von den Essenern verfasst wurden und auch die essenitische Theologie nicht widerspiegeln. In der Tat können wir nicht mit letzter Bestimmtheit sagen, dass die Essener in Qumran gelebt haben. Andererseits stimme ich mit Frank Moore Cross überein, der die Beweislast auf Seiten derjenigen verortet, die eine Verbindung der Essener mit Qumran abstreiten, und nicht auf Seiten derer, die eine solche Verbindung postulieren.
    «Der Wissenschaftler, der dafür plädiert, ‹Vorsicht walten zu lassen›, was die Gleichsetzung der Qumransekte mit den Essenern betrifft, platziert sich selbst in einer merkwürdigen Position», schreibt Cross. «Er muss allen Ernstes behaupten, dass zwei wichtige Gruppierungen in ein und demselben Wüstenbereich am Toten Meer kommunistische religiöse Kommunen begründeten und dort über zwei Jahrhunderte praktisch zusammen existierten, dieselben bizarren Ansichten vertraten und ähnliche oder vielmehr in hohem Maße identische Lustrationen, rituelle Speisungen und Zeremonien vollzogen. Er muss davon ausgehen, dass die eine, im Detail beschrieben von den klassischen Autoren, verschwand, ohne irgendwelche Bauwerke oder auch nur Tonscherben zu hinterlassen, während die andere, von den klassischen Autoren systematisch ignoriert, eine Vielzahl Ruinen und sogar eine große Bibliothek hinterließ. Ich ziehe es vor, in dieser Sache unbesorgt zu sein und die Bewohner von Qumran ohne viel Federlesens mit ihren dauerhaften Hausgästen gleichzusetzen, den Essenern.» Frank Moore Cross,
Canaanite Myth and Hebrew Epic: Essays in the History of the Religion of Israel
(Cambridge, Mass. 1973 ), S.  331 f. Alles, was man sich je über die Reinigungsrituale der Essener gewünscht hat zu wissen – und noch einiges mehr –, findet sich bei Ian C. Werrett,
Ritual Purity and the Dead Sea Scrolls
(Leiden 2007 ).
    Zu denen, die die Auffassung vertreten, Johannes der Täufer sei ein Mitglied der Essener gewesen, gehören Otto Betz, «Was John the Baptist an Essene?», in: Hershel Shanks (Hg.),
Understanding the Dead Sea Scrolls
(New York 1992 ), S.  205 – 214 ; W.H. Brownlee, «John the Baptist in the New Light of Ancient Scrolls», in: Krister Stendahl (Hg.),
The Scrolls and the New Testament
(New York 1957 ), S.  71 – 90 ; und J.A.T. Robinson, «The Baptism of John and the Qumran Community: Testing a Hypothesis»,
Twelve New Testament Studies
(London 1962 ), S.  11 – 27 . Zu denjenigen, die das abstreiten, gehören H.H. Rowley, «The Baptism of John and

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