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Zelot

Zelot

Titel: Zelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reza Aslan
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the Qumran Sect», in: A.J.B. Higgins (Hg.),
New Testament Essays: Studies in Memory of Thomas Walter Manson, 1893 – 1958
(Manchester 1959 ), S.  218 – 229 ; Bruce D. Chilton,
Judaic Approaches to the Gospels
(Atlanta 1994 ), S.  17 – 22 ; und Joan E. Taylor,
The Immerser: John the Baptist Within Second Temple Judaism
(Grand Rapids, Mich. 1997 ).
    Mehr zu Johannes’ möglicher Kindheit «in der Wildnis» findet man bei Jean Steinmann,
Saint John the Baptist and the Desert Tradition
(New York 1958 ). Unabhängig davon, ob Johannes der Täufer ein Mitglied der Essener war oder nicht, ist unverkennbar, dass eine Reihe von Parallelen zwischen beiden besteht, darunter zeitliche und räumliche Umgebung, Asketismus, priesterliche Abstammung, Immersionstaufe und gemeinschaftlicher Besitz. Für sich allein genommen beweist keine dieser Gemeinsamkeiten eine definitive Verbindung, zusammengenommen aber deuten sie stark auf gewisse Affinitäten zwischen den beiden hin, die man nicht so einfach von der Hand weisen sollte. So oder so hätte Johannes gar kein Angehöriger der Essener sein müssen, um von ihren Lehren und Vorstellungen beeinflusst zu werden, die in hohem Maße in der damaligen jüdischen Spiritualität integriert waren. Obwohl nirgendwo explizit darauf verwiesen wird, dass Johannes’ Taufe nicht dazu gedacht war, ständig wiederholt zu werden, lässt sich das aus zwei Gründen ableiten: Erstens scheint die Taufe eine Person wie Johannes zu verlangen, die sie durchführt, worin sie sich von meisten anderen Wasserritualen unterscheidet, die selbständig durchgeführt wurden, und zweitens basiert Johannes’ Taufe auf der Annahme vom bevorstehenden Ende der Welt, was, um es zurückhaltend auszudrücken, eine Wiederholung vor gewisse Schwierigkeiten stellen würde. Siehe John Meier,
Marginal Jew,
Bd. 2 , 51 .
    John Meier argumentiert zudem überzeugend für die Historizität der Formulierung von einer «Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden». Siehe
Marginal Jew,
Bd. 2 , S.  53 . Josephus’ Behauptung des Gegenteils findet sich in
Jüdische Altertümer
18 . 116 . Für Robert L. Webb handelte es sich bei Johannes’ Taufe um eine «Reue-Taufe, deren Funktion darin bestand, sie [die Juden] in die Gruppe der vorbereiteten Personen einzuführen, in das wahre Israel», woraus folgt, dass Johannes in der Tat eine eigene Sekte anführte; siehe
John the Baptizer and Prophet,
S.  197 und S.  364 , eine Argumentation, die Bruce Chilton in «John the Purifier», S.  203 – 220 , auseinandernimmt.
    Die himmlische Bestätigung «Du bist mein geliebter Sohn» [Einheitsübersetzung: «Mein Sohn bist du»] stammt aus Psalm  2 , 7 , wo Gott zu David spricht anlässlich von dessen Krönung zum König in Jerusalem («Geliebter» war Davids Kosename). Wie John Meier zutreffend anmerkt, ist dieser Moment «kein Zeugnis einer inneren Erfahrung, die Jesus zu dieser Zeit machte, sondern vielmehr Ausdruck des Wunsches der christlichen Kirche der ersten Generation, Jesus gleich zu Beginn der frühen Evangeliengeschichte zu definieren – umso mehr, als diese Definition erforderlich war, um dem Eindruck entgegenzutreten, Jesus sei Johannes untergeordnet, wie es der Umstand impliziert, dass Ersterer von Letzterem getauft wurde»,
Marginal Jew,
Bd. 2 , S.  107 .
    Zu den Wissenschaftlern, die überzeugend argumentieren, dass Jesus sein Wirken als Schüler des Johannes begann, gehören P.W. Hollenbach, «Social Aspects of John the Baptizer’s Preaching Mission in the Context of Palestinian Judaism»,
Aufstieg und Niedergang der römischen Welt ( ANRW )
2 . 19 . 1 ( 1979 ), S.  852 f. und «The Conversion of Jesus: From Jesus the Baptizer to Jesus the Healer», ANRW 2 . 25 . 1 ( 1982 ), S. 198 ff., sowie Robert L. Webb, «Jesus’ Baptism: Its Historicity and Implications»,
Bulletin for Biblical Research
10 . 2 ( 2000 ), S.  261 – 309 . Webb fasst die Beziehung zwischen Johannes und Jesus folgendermaßen zusammen: «Jesus wurde von Johannes getauft und blieb wahrscheinlich in der Rolle des Schülers einige Zeit bei ihm. Später, in Übereinstimmung und unter Beteiligung von Johannes und dessen Bewegung, nahm Jesus an dessen Seite auch an einer Taufzeremonie teil. Obgleich immer noch Johannes’ Schüler, sollte Jesus an diesem Punkt wohl eher als Johannes’ rechte Hand beziehungsweise als sein Protegé gesehen werden. Auch wenn es Spannungen zwischen Johannes’ Gefolgsleuten und denen gegeben haben mochte, die sich

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