Zelot
gemeint ist.
Daran, dass Jesus ganz bewusst zwölf Jünger als Repräsentanten der zwölf Stämme Israel benannte, kann kein Zweifel bestehen. Bezüglich der tatsächlichen Namen und Biographien «der Zwölf» jedoch herrscht erhebliche Verwirrung. Gott sei gedankt gibt es John Meier, der alles, was es zu diesem Thema zu wissen gibt, in
Marginal Jew,
Bd. 3 , S. 198 – 285 , darlegt. Dass die «Zwölf» einzigartig und gegenüber dem Rest der Jünger herausgehoben waren, ist unverkennbar: «Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel.» (Lk 6 , 13 ) Manche Wissenschaftler bestehen darauf, dass die Zwölf eine Erfindung der frühen Kirche waren, doch das erscheint unwahrscheinlich. Warum hätte man dann Judas zu einem der Zwölf machen sollen? Siehe Craig Evans, «The Twelve Thrones of Israel: Scripture and Politics in Luke 22 , 24 – 30 », in: Craig Evans und J.A. Sanders (Hg.),
Luke and Scripture: The Function of Sacred Tradition in Luke-Acts
(Minneapolis 1993 ), S. 154 – 170 ; Jacob Jervell, «The Twelve on Israel’s Thrones: Luke’s Understanding of the Apostolate», in: Jacob Jervell (Hg.),
Luke and the People of God: A New Look at Luke-Acts
(Minneapolis 1972 ), S. 75 – 112 ; und R.P. Meyer,
Jesus and the Twelve
(Grand Rapids, Mich. 1968 ).
Mehr zu Jesu antiklerikaler Botschaft findet sich bei John Meier,
Marginal Jew,
Bd. 1 , S. 346 f. Wie Meier anmerkt, gab es zu der Zeit, da die Evangelien verfasst wurden, im Judentum keine Priester mehr. Nach der Zerstörung des Tempels wurden die spirituellen Erben der Pharisäer – die Rabbinen – zu den hauptsächlichen Opponenten der neuen christlichen Bewegung, und so ist es wenig verwunderlich, wenn sie in den Evangelien als die wichtigsten Feinde Jesu dargestellt werden. Umso mehr spricht dafür, die wenigen feindseligen Auseinandersetzungen, die Jesus mit den Tempelpriestern zugeschrieben werden, für authentisch zu halten. Helmut Merkel befasst sich eingehender mit der Entzweiung zwischen Jesus und der Tempel-Priesterschaft in «The Opposition Between Jesus and Judaism», in:
Jesus and the Politics of His Day,
S. 129 – 144 . Interessanterweise wird Jesus nur einmal im Gespräch mit den Sadduzäern beschrieben, und zwar in einer Debatte um die Auferstehung am Jüngsten Tag (Mk 12 , 18 – 27 ).
Kapitel neun: Durch den Finger Gottes
Eine umfassende Abhandlung über die von Jesus bewirkten Wunder ist H. van der Loos,
The Miracles of Jesus
(Leiden 1965 ).
Mehr zu Honi und Hanina ben Dosa findet man bei Geza Vermes, «Hanina ben Dosa: A Controversial Galilean Saint from the First Century of the Christian Era»,
Journal of Jewish Studies
23 ( 1972 ), S. 28 – 50 , sowie Geza Vermes,
Jesus the Jew
(Minneapolis 1981 ), S. 72 – 78 . Eine allgemeinere Darstellung der Wundertätigen zur Zeit Jesu liefert William Scott Green, «Palestinian Holy Men: Charismatic Leadership and Rabbinic Tradition», in: ANRW 19 . 2 ( 1979 ), S. 619 – 647 . Eine sehr gute Kritik der wissenschaftlichen Arbeiten zu Hanina findet sich in Baruch M. Bokser, «Wonder-Working and the Rabbinic Tradition: The Case of Hanina ben Dosa», in:
Journal of Jewish Studies
16 ( 1985 ), S. 42 – 92 .
Die früheste Arbeit zu Apollonius ist der aus dem 3 . Jahrhundert stammende Text
Das Leben des Apollonius von Tyana
von Flavius Philostratus. Für eine englische Übersetzung siehe F.C. Conybeare (Hg.),
Philostratus: The Life of Apollonius of Tyana
(London 1912 ). (Eine deutsche [bzw. zweisprachige] Ausgabe liegt vor mit Vroni Mumprecht [Hg.],
Das Leben des Apollonios von Tyana: griech.-dt./Philostratos
, München und Zürich 1983 . [Anm.d.Ü.]) Das von Conybeare herausgegebene Buch enthält auch die Übersetzung eines späteren Werkes zu Apollonius von Hierocles mit dem Titel
Lover of Truth,
in dem Apollonius dezidiert mit Jesus von Nazaret verglichen wird. Siehe auch Robert J. Penella,
The Letters of Apollonius of Tyana
(Leiden 1979 ). Für eine Analyse der Parallelen zwischen Apollonius und Jesus siehe Craig A. Evans, «Jesus and Apollonius of Tyana», in:
Jesus and His Contemporaries,
S. 245 – 250 .
Wissenschaftliche Untersuchungen von Harold Remus lassen keine Unterschiede in der Art und Weise erkennen, wie Heiden und frühe Christen Wunder beziehungsweise die Wundertätigen darstellten; siehe Harold Remus, «Does Terminology Distinguish Early Christian from Pagan Miracles?», in:
Journal
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