Zelot
). Stephanus behauptet, Mose habe den brennenden Dornbusch auf dem Berg Sinai gesehen, obwohl er ihm in Wirklichkeit auf dem Berg Horeb erschien. Das war nicht, obwohl manche das Gegenteil behaupten, identisch mit dem Sinai ( 2 Mos 3 , 1 ). Ferner erklärt er, ein Engel habe Mose die Gebote gegeben, wo Gott doch persönlich Mose die Steintafeln übergab. Es ist allerdings möglich, dass Lukas selbst von der Tradition im Jubiläenbuch beeinflusst war, wo es heißt, dass Mose die Gebote vom «Engel des Angesichts» erhalten habe. Im Jubiläenbuch 45 , 14 f. steht: «Und Israel segnete seine Kinder, bevor er starb. Und er erzählte ihnen alles, wie es ihnen zukommen würde im Land Ägypten. Und er segnete sie und gab dem Joseph zwei Teile auf der Erde. Und er (ent)schlief mit seinen Vätern und wurde begraben in der Doppelhöhle im Lande Kanaan, nahe seinem Vater Abrahem in dem Grab, das er für sich gegraben in der Doppelhöhle im Lande Hebron. Und er gab alle seine Schriften und die Schriften seiner Väter seinem Sohn Levi, dass er sie aufbewahre und dass er sie erneuere für seine Söhne bis auf diesen Tag.» (Klaus Berger,
Das Buch der Jubiläen,
Gütersloh 1981 ) Bemerkenswerterweise deutet das Buch der Jubiläen darüber hinaus an, dass die Tora von Mose niedergeschrieben wurde. Das ist das älteste Zeugnis für die mosaische Urheberschaft der Tora.
Ausführlicher zur Bedeutung der Wendung «die rechte Hand Gottes» bei David Noel Freedman (Hg.),
Eerdmans Dictionary of the Bible
(Cambridge 2000 ), S. 1129 : Der Siegelring wurde an der zuverlässigen rechten Hand getragen (Jer 22 , 24 ); der älteste Sohn bekam mit der rechten Hand den stärkeren Segen ( 1 Mos 48 , 14 , 17 ); der Ehrenplatz befand sich zur Rechten (Ps 110 , 1 ); und die Rechte Gottes befreite aus der Sklaverei ( 2 Mos 15 , 6 ), errang den Sieg (Ps 20 , 6 ) und die Macht (Jes 62 , 8 ). Die Kommentare des Thomas Aquin sind entnommen aus
Summa Theologica III
, Frage 58 , 3 .
Kapitel dreizehn: Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist
In Wirklichkeit trennten zwei Vorhänge (auch wenn manche sagen drei) das Allerheiligste vom Rest des Tempels: ein äußerer Vorhang, der am Eingang zum inneren Heiligtum befestigt war, und ein innerer Vorhang in dem Raum selbst, der den
hekal
oder das Heiligtum von der kleineren Kammer trennte, in welcher der Geist Gottes weilte. Welcher Vorhang von den Evangelisten gemeint wurde, ist irrelevant, weil die Geschichte ohnehin nur eine Legende ist. Allerdings sollte man darauf hinweisen, dass nur der äußere Vorhang für irgendjemanden außer dem Hohepriester sichtbar war. Siehe Daniel Gurtner,
Torn Veil: Matthew’s Exposition of the Death of Jesus
(Cambridge 2007 ).
Die historischen Quellen und das Neue Testament belegen zwar eindeutig, dass die Jesus-Anhänger nach der Kreuzigung in Jerusalem blieben. Aber es ist interessant, dass der auferstandene Jesus laut dem Matthäus-Evangelium seinen Jüngern gesagt haben soll, sie würden ihn in Galiläa treffen (Mt 28 , 7 ).
Oscar Cullmann,
Der Staat im Neuen Testament
(Tübingen 1956 ); sowie
Die Christologie des Neuen Testaments
(Tübingen 1957 ); John Gager,
Kingdom and Community: The Social World of the Early Christians
(Englewood Cliffs 1975 ); und Martin Dibelius,
Aufsätze zur Apostelgeschichte
(Göttingen 1951 ), haben allesamt nachgewiesen, dass es den ersten Jesus-Anhängern nicht gelang, andere Jerusalemer für ihre Bewegung zu gewinnen. John Gager weist zu Recht darauf hin, dass die ersten Bekehrten im Allgemeinen «nicht die etablierten Bereiche der jüdischen Gesellschaft repräsentierten» (
Kingdom and Community,
S. 26 ). Dibelius deutet an, dass die Gemeinde in Jerusalem nicht einmal daran interessiert war, außerhalb der Stadt zu missionieren, sondern lieber ein ruhiges Leben voller Frömmigkeit und Besinnung führte, während sie auf die Wiederkunft Jesu warteten.
Gager erklärt den Erfolg der frühen Bewegung, ungeachtet der unzähligen Widersprüche in der Lehre, mit dem Verweis auf eine faszinierende soziologische Studie von L. Festinger, H.W. Riecken, und S. Schachter mit dem Titel
When Prophecy Fails: A Social and Psychological Study of a Modern Group That Predicted the Destruction of the World
(New York 1956 ). Nach Gagers Auffassung weist diese Studie nach, dass «eine religiöse Gemeinschaft, deren grundlegende Überzeugungen von den Ereignissen in der Welt widerlegt werden, unter bestimmten Rahmenbedingungen
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