Zentauren-Fahrt
jedenfalls mein Späher. Als wir ihnen Handelsbeziehungen anboten, haben sie uns eine Willkommensbotschaft übersandt. Doch die Einze l heiten sind noch nicht geklärt, die werde ich wohl persönlich au s arbeiten müssen.
Ich bin hier der einzige Mensch mit Autorität, der hinreichend Erfahrung in Mundania hat sammeln können, um der Lage g e wachsen zu sein. Es ist ein kleiner, ein vorsichtiger Anfang – aber wenn wir mit einem Teil von Mundania einen begrenzten, durc h führbaren und regelmäßigen Handel aufbauen können, wird es die Sache wert sein, und sei es nur um der Erfahrung willen. Also wollen wir jetzt die Zeit investieren, da in Xanth augenblicklich keine Krise herrscht. Während meiner Abwesenheit werdet Ihr König sein und über Xanth herrschen müssen.«
Das traf Dor völlig unvorbereitet. »Ich? König?«
»Heute in einer Woche. Ich hielt es für das beste, Euch vorz u warnen.«
»Aber ich kann doch gar nicht König sein! Ich weiß doch übe r haupt nichts über…«
»Ich würde sagen, daß dies eine ausgezeichnete Zeit ist, um es zu lernen, Dor. Im Königreich herrscht Frieden, man schätzt Euch allgemein, und außerdem habt Ihr zwei Magier, die Euch beraten können.« Er zwinkerte feierlich. »Die Königin hat mir zwar ang e boten, hierzubleiben, um Euch zu unterstützen, aber ich habe darauf bestanden, das Vergnügen ihrer Gesellschaft für mich zu haben. Es ist von größter Wichtigkeit, daß Ihr vorbereitet seid, vor allem für den Fall, daß Ihr das Amt sehr plötzlich übernehmen müßtet.«
Trotz seines Schocks wegen der ihm plötzlich angedrohten Ve r antwortung sah Dor die Logik des Ganzen ein. Wenn die Königin in Xanth bliebe, würde sie alles an sich reißen, und Dor würde keine Erfahrung sammeln können. Die beiden anderen Magier würden sich nicht einschalten; keiner von ihnen mischte sich fre i willig in die Angelegenheiten Xanths ein. Also würde Dor freie Hand haben – und genau das war es, was König Trent wollte.
Doch was sollte diese andere Anspielung bedeuten – die plötzl i che Übernahme von Verantwortung? Sollte das etwa ein Hinweis darauf sein, daß König Trent etwas fehlte? Der Gedanke entsetzte Dor. »Aber es wird doch noch sehr lange dauern, bis – ich me i ne…«
»Macht Euch keine unnötigen Sorgen«, sagte König Trent, der Dors nur ungenügend formulierte Befürchtungen recht gut ve r standen hatte, wie es stets der Fall war. »Ich bin noch nicht einmal sechzig. Ich schätze, es dürfte noch gute dreißig Jahre dauern, bis dieses Amt Euch zufällt. Ich erfreue mich bester Gesundheit. Aber man muß stets auf das Unerwartete gefaßt bleiben. Nun, kann ich noch irgend etwas für Euch tun, was Euer neues Amt betrifft?«
»Äh…« Dor war noch immer wie betäubt. »Geht das nicht auch heimlich?«
»Die Königswürde ist wohl kaum ein Geheimnis, Dor.«
»Ich meine… muß denn jeder wissen, daß Ihr fort seid? In Xanth, meine ich? Wenn man dächte, daß Ihr noch in der Nähe seid, daß das Ganze nur eine Übung ist…«
König Trent furchte die Stirn. »Fühlt Ihr Euch der Sache nicht gewachsen?«
»Um ehrlich zu sein, nein, Majestät.«
Der König seufzte. »Dor, ich bin enttäuscht aber nicht übe r rascht. Ich glaube, Ihr unterschätzt Euch selbst, aber Ihr seid ja auch noch jung, und es steht nicht in meiner Absicht, Euch unn ö tige Schwierigkeiten zu machen. Wir werden bekanntgeben, daß die Königin und ich eine Woche Urlaub machen – einen Arbeit s urlaub – und Euch gestatten, Euch auf Euer späteres Amt vorz u bereiten. Ich glaube nicht, daß wir damit sonderlich von der Wahrheit abirren. Wir werden arbeiten, und für mich ist ein B e such in Mundania auch ein Urlaub. Die Königin war noch nie dort, für sie wird es eine völlig neue Erfahrung sein. Aber Ihr we r det – als einziger – wissen, daß wir nicht da sein werden können, um Euch zu helfen, falls es Probleme geben sollte. Nur der Älte s tenrat und die anderen Magier werden wissen, wo ich bin.«
Dor fühlte sich recht schwach in den Knien. »Danke, Euer M a jestät. Ich werde versuchen, nichts falsch zu machen.«
»Ja, versucht es. Und seht zu, daß Ihr nicht in den Graben fallt«, meinte König Trent lächelnd. »Und laßt Euch nicht von meiner Tochter herumkommandieren. Das geziemt sich nicht für einen König.« Er schüttelte den Kopf. »Aber sie ist wirklich ein ganz schön durchtriebenes Weibchen geworden, wie? Als Ihr ihr den Badeanzug heruntergezogen
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