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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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kann sein, daß es da keine konstante Relation gibt. Es gibt Indizien dafür, daß mehrere der Wellen menschlicher Eroberungen aus weit voneinander verschiedenen, ja in manchen Fällen sogar anachronistischen Subkulturen Mundanias entsprungen sind. Das bedeutet, die letzte Menschenwelle könnte aus einer Periode Mundanias stammen, die vor der der vorhergehenden Welle lag.«
    »Einen Moment mal!« rief Dor. »Ich habe das Xanth von vor achthundert Jahren besucht, und ich schätze, das war wohl tatsächlich eine Art Zeitreise, aber das war auch ein Sonderfall. Da es in Mundania keine Magie gibt, könnten die Menschen dort auch keine Zeitumkehrungen kennen, nicht wahr? Oder herrschen dort verschiedene Zeiten?«
    »Nein, ich glaube schon, daß ihr Zeitrahmen innerhalb ihrer Welt durchaus konsistent ist. Aber wenn die temporale Sequenz in inverser Relation zur unsrigen stünde…«
    »Ich will bloß wissen, wo mein Vater ist!« fauchte Irene.
    »Er könnte sich in Mundanias Vergangenheit befinden – oder in seiner Zukunft«, sagte der Zentaur. »Wir wissen nichts darüber, welche Gesetze das Überschreiten der Magiegrenze beherrschen, aber der Prozeß scheint von Xanth aus steuerbar zu sein. Das bedeutet, daß wir wohl bestimmen können, in welches Zeitalter Mundanias wir reisen wollen, doch ansonsten ist der Zugang zu Xanth von Mundania aus völlig willkürlich, in manchen Fällen vielleicht sogar unmöglich. Das ist eine äußerst interessante Schnittstelle. Es ist beinahe so, als wäre Xanth ein Boot, das auf einem Fluß treibt; die Passagiere können zwar aussteigen, wann immer sie wollen, indem sie sich nämlich einfach ihren Hafen aussuchen oder, um genauer zu sein, ihre Zielzeit, während die Eingeborenen am Flußufer nur das Fahrzeug nehmen können, das zufällig in ihrer Reichweite vorbeitreibt. Zugegeben, diese Analogie ist nicht ganz adäquat, da sie bestimmte…«
    »Dann kann der König also irgendwann in Mundania sein?« fragte Irene zweifelnd.
    »Eine bemerkenswert knappe und präzise Zusammenfassung«, gab Arnolde zu.
    »Aber mir hat er gesagt ›Mittelalter‹«, warf Dor ein.
    »Das grenzt die Möglichkeiten ein«, meinte der Zentaur. »Aber selbst dann umfaßt es noch eine gewaltige Zeitspanne, und wenn er sich eher bildlich ausgedrückt haben sollte…«
    »Wie können wir ihn da jemals finden?« wollte Irene wissen.
    »Das wird problematisch. Natürlich möchte ich nicht versäumen, darauf hinzuweisen, daß dies alles reine Theorie ist, die sich durch nichts belegen läßt. Ich hätte sie normalerweise überhaupt nicht zur Diskussion gestellt, indes…«
    »… indes ist sie die einzige, die paßt«, beendete Irene seinen Satz. »Angenommen, die Theorie stimmt. Was dann?«
    »Nun, ich glaube, wir könnten uns die Sache sehr vereinfachen, wenn wir in Mundania irgendwelche wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen ausfindig machen könnten. Irgendeine Institution, wo es detaillierte Aufzeichnungen gibt, Archive vielleicht…«
    »Und Ihr seid ja ein Archivar!« rief Dor.
    »Eben. Damit könnte ich feststellen, in welcher Epoche Mundanias wir uns befinden. Da König Dor sagt, daß König Trent von einer mittelalterlichen Epoche gesprochen hat, hätten wir damit immerhin schon einen Bezugsrahmen.«
    »Und wenn wir im falschen mundanischen Jahrhundert sind?« fragte Irene. »Was tun wir dann?«
    »Dann müßten wir nach Xanth zurückkehren und erneut eine Expedition starten, diesmal ins richtige Jahrhundert. Wie ich bereits erwähnte, scheint es von Xanth aus möglich zu sein, den Zeitort in Mundania zu bestimmen, so daß wir dort hineingelangen und bleiben könnten, bis wir nach Xanth zurückkehren. Allerdings wäre ein solches Vorgehen mit einigen Ungewißheiten und potentiellen Komplikationen verknüpft.«
    »Das glaube ich auch«, meinte Dor. »Wenn wir uns verrechnen, treffen wir möglicherweise noch vor ihm dort ein.«
    »Oh, das möchte ich bezweifeln, außer auf der makroskopischen Ebene natürlich.«
    »Auf der was?«
    »Ich glaube, daß die Zeiten unter gewissen Umständen quasi-synchron verlaufen. Das bedeutet, daß wir innerhalb einer bestimmten Epoche nur in eine in Mundania partiell existente Epoche eintreten können. Folglich…«
    »Folglich können wir unser Ziel zwar um ein ganzes Jahrhundert verfehlen, nicht aber um einen Tag«, führte Grundy Arnoldes Gedankengang zu Ende.
    »Ja, so in etwa, Golem. Die jeweiligen Kanäle scheinen fixiert zu sein…«
    »Dann suchen wir das

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