Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
Golem achselzuckend. Mehr wollte er über Eichen wohl gar nicht erst erfahren.
    Dor befragte weiterhin die unbelebten Gegenstände am Strand und auch das Meerwasser, doch ohne Erfolg. Alle bestritten, K ö nig Trent oder Königin Iris gesehen zu haben.
    »Das ist doch einfach lächerlich!« wütete Irene. »Ich weiß doch, daß er hier entlanggekommen ist.«
    Arnolde strich sich nachdenklich über das Kinn. »Es scheint ta t sächlich eine signifikante Diskontinuität vorzuliegen.«
    »Da stimmt was nicht«, pflichtete Grundy ihm bei.
    Als die Sonne unterging, schlugen sie ihr Lager am Strand auf. Anstatt Wachposten einzuteilen, wollten sie sich auf ihre Magie verlassen. Dor befahl dem Sand in ihrer Nähe, zu schreien, wenn irgend etwas Gefährliches oder Widerliches sich nähern sollte, und der Sand versprach zu gehorchen. Irene setzte einen Deckenbusch, auf dem sie schlafen konnten, und ließ außerdem noch eine Wü r gekirschenhecke als zusätzlichen Schutz wachsen. Sie schlachteten Beefsteaktomaten und rösteten sie an einem Flammenbaum und tranken den Saft von Wein- und Regen-Lilien.
    »Junge Dame, Euer Talent trägt wirklich Wesentliches zu unserer Bequemlichkeit bei«, sagte Arnolde. Als sie das Kompliment hörte, errötete sie.
    »Ach, das sagt er doch bloß, weil sie hübsch ist«, grollte Grundy. Das ließ Irene vor Freude nur noch mehr erröten. Dor war zwar nicht erfreut, wußte aber nicht, weshalb. Anderer Leute Reakti o nen konnte er immer leichter ausmachen als seine eigenen.
    »Vor allem, wenn ihr der Rock übers Knie hochgerutscht ist«, fuhr der Golem fort. Irene zog hastig den Rocksaum herunter, und ihr Erröten wirkte plötzlich wesentlich weniger anziehend.
    »Eine solche Reise bietet wenig genug Entschädigungen«, meinte Arnolde. »Wenn ich die freie Wahl hätte, würde ich sofort meine eigene Magie abschaffen und voll rehabilitiert zu meiner Pfründe im Museum zurückkehren.«
    Das war das Grundproblem des Zentauren, erkannte Dor. Er trug ihnen immer noch ihre abscheuliche Tat nach, die ihn aus seiner zufriedenen Existenz gerissen und zum Ausgestoßenen gemacht hatte. Dor konnte es ihm kaum verübeln. Arnoldes Ei n verständnis, gemeinsam mit ihnen nach Mundania zu reisen, um König Trent zu retten, bedeutete nicht, daß er mit seinem Los zufrieden gewesen wäre; er versuchte lediglich, aus einer für ihn schrecklichen Lage das Beste zu machen.
    »Ein großer Schubs – dann ist er schwupps!« bot sich Krach an.
    »Aber wir brauchen seine Magie«, versuchte Irene zu vermitteln, »genau wie deine Kraft, Krach.« Und sie legte die Hand auf den gewaltigen Arm des Ogers, was ihn beruhigte. Auch das gefiel Dor nicht, obwohl er ihren Beweggrund durchaus verstehen konnte. Der Gruppenfrieden mußte auf jeden Fall bewahrt bleiben.
    Sie legten sich zur Ruhe – und der Sand schlug Alarm. Die Monster, vor denen er sie warnte, stellten sich als Sandflöhe he r aus, kleine Insekten, die so winzig waren, daß man sie kaum e r kennen konnte. Arnolde holte einen Ungezieferabwehrzauber aus seiner Sammlung, und das Problem war gelöst. Wieder legten sie sich zur Ruhe, und diesmal schliefen sie auch ein.
     
    Am nächsten Morgen setzten sie ihren Marsch fort. Doch wä h rend der Tag verstrich, wurde ihr Scheitern immer offensichtlicher. »Irgend etwas stimmt hier nicht, das ist sicher«, bemerkte Arnolde. »Soweit wir wissen, ist König Trent hier in der Nähe vorbeig e kommen – und doch bestreiten die Gegenstände das. Vielleicht ist es nicht allzu voreilig, wenn man daraus bestimmte Konjekturen deduziert.«
    Krach runzelte die Stirn und versuchte herauszufinden, ob das wohl eine neue, raffinierte Beleidigung sein konnte.
    »Sag schon, was dir auf den Nägeln brennt, Pferdeschwanz«, sagte Grundy auf seine gewohnt diplomatische Weise.
    »Wir haben einen gesicherten Erkenntnisstand darüber, daß es der Königin unmöglich gewesen sein muß, die lokalen Gegenstände mit ihrer Macht zu täuschen«, erwiderte Arnolde in schulmeisterlichem Ton.
    »Nicht ohne Magie«, pflichtete Dor ihm bei. »Soweit wir wissen, waren die beiden in dieser Gegend ganz einfache mundanische Leute.«
    »Könnte es sein, daß es ihnen nicht gelungen ist, an Land zu kommen?«
    »Nein!« rief Irene empört.
    »Ich habe das Meer befragt«, erwiderte Dor. »Es sagt, daß sich nichts Derartiges auf ihm befindet.«
    Irene entspannte sich etwas.
    »Könnte es sein, daß sie eine gänzlich andere Route genommen haben? Vielleicht sind sie von

Weitere Kostenlose Bücher