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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Ansonsten keine Papiere. Ich werde ihnen sagen, wo sie die Unterlagen finden können, wenn die Frauen den Eindruck machen, daß sie unbeschadet zu ihren eigenen Leuten finden können. Wenn Kapitän Arbanos Stift und Papier für mich hätte, könnte ich die Anweisungen aufschreiben.«
    Tate wollte streiten. Immer wollte er streiten. Der alte Bock hätte einem selbst widersprochen, wenn man sagte, der Himmel sei blau. Ich ließ ihn brodeln, während ich eine Notiz niederkritzelte. Kapitän Arbanos würde noch reich werden, indem er mir Gefälligkeiten verkaufte.
    »Tun Sie einfach, als wären Sie ich«, erklärte ich Tate, als ich fertig war. Ich faltete den Zettel und reichte ihn hinüber. »Streiten Sie nicht mit ihnen. Sagen Sie: So sieht es aus, nehmt es oder laßt es sein.«
    »Aber …«
    »Sie werden es nehmen. Sie werden nicht erwarten, daß ich ihnen vertraue. Sie müssen wissen, daß ich was vorhabe, also können sie uns keine Schwierigkeiten machen. Und sie werden sich umhören. Sie werden rausfinden, daß ich so was schon ein paarmal gemacht und noch jedesmal mein Wort gehalten habe.«
    Das stimmte. Bis jetzt. Aber diesmal waren Entführung und Übergabe nicht die ganze Geschichte. Diesmal war die Entführung Teil einer weit größeren Angelegenheit.
    Auch ich fing an, die Sache persönlich zu nehmen.
    Tate überwand seinen Ärger und rang seine Angst nieder, dann nahm er meinen Zettel und marschierte davon. Wir wuschen den Jungen, bandagierten ihn und schickten ihn heim.

 
17. Kapitel
     
    Vasco wollte das Spiel nicht auf meine Weise spielen, obwohl er die Frauen mitbrachte, als er kam. Und pünktlich war er auch, was mir zeigte, daß er tun würde, was ich wollte, wenn ich unbeugsam blieb.
    Er ließ Rose und Tinnie in fünfzig Schritten Entfernung auf dem Anleger zurück, bewacht von einem halben Dutzend seiner Männer, und marschierte an Bord. »Versuchst du immer noch, dir die Kehle durchschneiden zu lassen?« fragte ich.
    Seine Lippen spannten sich, aber er wollte sich nicht ködern lassen. Die Sergeants unten im Cantard lehren einen, seine Wut im Zaum zu halten. Er blickte sich um, sah aber nichts, was sein Mißtrauen geweckt hätte.
    Er hätte Grund gehabt, mißtrauisch zu sein. Ich hatte Morpheus kaum zurückhalten können, der das Pack überfallen und in den Fluß werfen wollte.
    »Bevor du anfängst«, erklärte ich Vasco, »solltest du wissen, daß ich keine besondere Verwendung für diese Frauen habe. Und auch nicht für Dennys Papiere. Aus diesem Grund gehe ich auf diesen Tausch ein.«
    »Wo sind die Papiere, Garrett?«
    »Wo sind die Frauen?«
    »Da drüben. Kannst du sie nicht …?«
    »Ich sehe sie nicht auf unserem Boot. Du kriegst überhaupt nichts, bis ich davon überzeugt bin, daß du mich nicht mehr reinlegen kannst.«
    »Warum sollte ich das tun?«
    »Bisher hast du noch nicht sonderlich viel Vernunft gezeigt.«
    »Du wirst mich nicht dazu bringen, eine Dummheit zu begehen, Garrett.«
    »Das muß ich auch nicht. Du kommst gut ohne mich klar. Schaff die Frauen her.« Kapitän Arbanos war zum Ablegen bereit.
    »Welche Garantien habe ich, daß du mich nicht reinlegst?«
    Ich zählte die Punkte auf. »Erstens: So was ziehe ich immer fair durch. Du kennst meinen Ruf. Zweitens: Ich kann die Papiere nicht brauchen. Drittens: Ich weiß, wer du bist, und ich will mich jetzt nicht mit dir anlegen. Ich kann dich jederzeit zu fassen kriegen.«
    »Rede nur weiter so hartgesottenes Zeug, Garrett. Du wirst dir noch die Finger verbrennen.«
    »Vielleicht schickst du mir Barbera auf den Hals?«
    Sein Mund wurde immer angespannter. Er drehte sich um, sprang auf den Anleger und winkte seinen Gorillas. Sie ließen die Frauen los. Ich winkte sie zur Binkey herüber.
    Langsam kamen sie näher. Vermutlich glaubten sie, jeden Augenblick würde Blut fließen.
    Wenige Schritte vor dem Ende des Anlegers blieb Vasco stehen. »Und wo sind die Papiere, Garrett?«
    Ich hatte ihm nichts zu sagen. Noch immer stand er zwischen mir und den Frauen. Wie ein gelangweilter Tourist sah ich mich um.
    Da entdeckte ich die beiden Gestalten aus Morpheus’ Laden. Den Großen und den Häßlichen. Beide trieben sich allein herum, lässig, Teil der Menge, die beobachtete, was vor sich ging.
    Ich trat ein paar Schritte zurück, als wollte ich den Mädchen Platz machen, damit sie an Bord springen konnten. Morpheus, der zwischen den Zwiebelsäcken kauerte, flüsterte ich zu: »Sieh dir mal den Burschen auf den Baumwollballen

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