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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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dieser Methode liegt darin, daß ich der Armee vertrauen muß, daß sie sowohl den Brief überbringt als auch die Antwort an mich weiterleitet. Der Zyniker in mir sagt, das sei zuviel verlangt.«
    Mit steinerner Miene sah er mich an. Er wußte, daß ich etwas mit ihm vorhatte, und versuchte rauszufinden, wie ich ihn dazu bringen wollte. »Etwas Besseres wird Ihnen nicht gelingen. Wenn überhaupt. Es ist nicht das Problem der Armee. Allerdings helfen wir in Familienangelegenheiten, wenn wir können.«
    »Für jede Hilfe, die ich bekommen kann, bin ich dankbar. Auch wenn es keine große Hilfe ist.«
    Ihm waren noch keine Möglichkeiten eingefallen, was bedeutete, daß er nicht wußte, wie das Hauptquartier arbeitete. »Ich werde mit meinem Chef sprechen. Sie können morgen früh nachfragen. Um ganz sicherzugehen, bringen Sie Ihren Brief mit, unversiegelt, aber zum Verschicken bereit.«
    Damit war das soweit geregelt.
    Ich dachte mir, ich hätte mich lange genug hier rumgetrieben – und mein Problem genügend Leuten dargelegt –, daß sich die Nachricht überall im Hauptquartier verbreitet hatte. Also dankte ich dem Major, schüttelte seine Hand und sagte, ich würde mich wieder auf den Weg zu meinem Gasthaus machen. Ob er den Rest von meinem Freßpaket behalten wollte?
    Nein.
    Ich bummelte durch Korridore. Ich trieb mich in Ecken herum. Schließlich fand er mich. Er war der erste vom Stab, der mich nicht für einen potentiellen venagetischen Agenten hielt und somit vielleicht eine kleine Geste des Dankes kassieren konnte, indem er mir sagte, wo ich den Mann fand, den ich suchte.
    Das war der einzige Grund gewesen, von Pontius zu Pilatus zu pilgern.
    »Fort Caprice?« fragte ich zurück. Er nickte. Ich füllte seine Hand mit Silber. Dann verschwanden wir beide.
    Ich ging enttäuscht. So wie es aussah, gehörte Major Kronk nicht zur selben Einheit wie Denny und seine Kumpane.
     
    Dojango und seine Brüder waren schon vor mir zurück im Gasthaus. Als ich eintraf, aßen sie, als wollten sie mein Spesengeld noch vor Ende der Woche verbrauchen.
    Dojango berichtete: »Irgendwie nichts zu berichten. Heute ist nichts angekommen. Aber wir haben einen Hafenmeister bestochen, damit er uns morgens reinläßt und wir warten können, bis der Rest unserer Familie eintrifft. Gute Idee, dachte ich irgendwie.«
    »Gute Idee«, stimmte ich zu. Ich sparte mir die Frage, woher sie die Mittel hatten, einen Hafenmeister zu schmieren. Bald konnten mich diese Jungs mit nichts mehr überraschen. Und von der Hälfte ihrer Tricks habe ich noch gar nichts erzählt.
    Morpheus spazierte eine Stunde nach mir herein. »Glück gehabt, Garrett?«
    »Ich hab rausgefunden, wo ihr Bruder stationiert ist. Und du?«
    »Ein bißchen.«
    »Zeck Zack?«
    »Interessanter Typ. Hat offenbar nichts Geheimnisvolles an sich. Jeder kennt ihn. Keine offensichtliche Verbindung zur Familie Kronk. Er ist ein Zentaur, ein Veteran, dem man für seine Dienste die Bürgerrechte verliehen hat. Er ist eine Art Mittelsmann zwischen den Stämmen der Zentauren und den Kaufleuten von Full Harbor. Das finsterste Gerücht, das ihn umgibt, besagt, daß er manchmal dunkle Geschäfte betreibt. Er umgibt sich gern mit menschlichen Frauen. Je größer und dicker, desto besser.«
    »Dafür kann man keinen hängen«, sagte ich, um meiner immensen Toleranz Ausdruck zu verleihen.
    »Schwein gehabt.«
    Wie die Existenz von Irrtümern wie Morpheus und seinen Kumpanen beweist, ist der Kontakt zwischen den Spezies ein allzu beliebter Sport, als daß man die Spieler dafür lynchen könnte.
    Morpheus fuhr fort: »Ihm gehört das Haus, aber er hält sich dort nie auf, weil er kaum in der Stadt ist.«
    »Aber da ist noch etwas.«
    »Mhm?«
    »Du hast so ein Blitzen in den Augen.«
    »Wahrscheinlich weil ich endlich einen netten Laden zum Essen gefunden und eine vernünftige Mahlzeit im Bauch habe.«
    »Nein. Es ist eher so ein Ich-weiß-etwas-was-du-nicht-weißt-Blitzen.«
    »Erwischt.« Aber er blieb darauf hocken, bis ich drohte, ihn auf eine Bootstour mitzunehmen.
    »Also gut. Gestern hat jemand beschlossen, wir wären zu neugierig und hätten ein paar Ohrfeigen verdient. Haben uns die Burschen auf den Hals gehetzt, bevor wir überhaupt losgelegt hatten. Irgendwo haben wir einen Nerv getroffen. Es sei denn, unsere Freunde mit dem gestreiften Segel stecken dahinter.«
    »Oder Vasco wäre in der Stadt, ohne daß wir es bemerkt hätten«, fügte ich hinzu.
    »Auch das. Aber ich dachte, ich fang am

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