Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
besten bei den Leuten an, mit denen wir gesprochen haben. Der Nachbar nebenan und die Alte Hexe: keine Chance. Der Kerl bei Zeck Zacks Haus: bärbeißig wie nichts Gutes, aber ich wollte sichergehen. Ich hab das Ungeziefer bestochen, damit sie das Haus im Auge behalten. Und?«
    »Komm schon! Bist du in der Kirche gewesen?«
    »Ich hab rumgefragt, bevor ich da war. Weißt du noch, was du über das Gold und Silber gesagt hast?«
    »Ja.«
    »Dreizehn Tage lang lag die Kirche mitten in den venagetischen Linien, Danach feierte man den Sair, weil er die Venageti dazu gebracht hatte, die Kirche zu verschonen. Dann überredeten er und seine Schäfchen die Armee, im Gegenzug einhundertzwanzig Kriegsgefangene freizulassen. Alle halten ihn für einen großen Mann, der voller Leidenschaft den Feinden seiner Kirche entgegentritt.«
    Ich wußte schon, was kam, aber er wollte, daß ich fragte. Also tat ich es. »Aber du weißt es besser. Was weißt du, Morpheus?«
    »Ein Drittel der Soldaten, die er in die Heimat geschickt hat, waren venagetische Offiziere, für die man Lösegeld hätte fordern oder die man hätte verhören können. Sie haben sich vor der Kirche ergeben, nachdem sie ihre Uniformen mit toten Soldaten getauscht hatten. Auf Befehl des leitenden Geheimagenten der Venageti in Full Harbor.«
    »Dem Sair?«
    »Du sagst es.«
    »Du redest, als wärst du dabei gewesen.«
    »Ich hab mit jemandem geredet, der es war.«
    Ich schob eine Augenbraue in die Höhe. Das beherrsche ich sehr gut. Es ist eines meiner ausgeprägtesten Talente.
    »Ich hab einen Spaziergang mit Pater Mike gemacht. Nachdem ich ihm versichert hatte, daß mich Politik nicht interessiert und ich das, was er mir erzählen würde, nicht gegen ihn verwenden würde, hat er es mir verraten. Er ist der Gehilfe des alten Knaben.«
    »Sind alle Priester eingeweiht?«
    »Nur die beiden. Der Alte hat die anderen in Sicherheit gebracht, als die Venageti näher kamen. Du kannst dir denken, wieso.«
    »Weniger Zeugen. Also hat der Alte uns die Hunde auf den Hals gehetzt, weil er dachte, wir könnten etwas gegen ihn ausgraben.«
    »Nein.«
    »Moment mal …«
    »Pater Mike war da ganz sicher.«
    »Wer dann, wenn du sie alle eliminiert hast?« Darüber mußte man etwas nachdenken. »Du hast noch immer dieses Funkeln in den Augen. Du scheinst wie ein Blitz unterwegs gewesen zu sein.«
    »Wir Mischlinge sind schnell, wenn es sein muß. Die Energie der Zwitter.«
    »Und?«
    »Dein Freund Kronk ist an dem Tag umgekommen, als die Kirche befreit wurde. Pater Mike blieb vage, was die Details anging. Kronk gehörte zu den zwölf Partisanen, die von den Venageti gefangengenommen wurden. Pater Mike glaubt, daß er nichts von ihm und dem Sair wußte, aber es hätte sein können. Er glaubt nicht, daß Kronk getötet wurde, als die Venageti noch die Kontrolle hatten. Erst sechs Stunden, nachdem die Armee einmarschiert war, wurde die Leiche gefunden. Aber zwei andere starben zur selben Zeit. Ich habe die Namen der überlebenden Gefangenen, falls du in dieser Richtung suchen willst.«
    »Dafür bin ich eigentlich nicht gekommen. Aber sag mir die Namen, und wir behalten sie im Gedächtnis. Falls wir über einige davon stolpern sollten. Ich sehe, daß du nicht mehr funkelst. Heißt das, dein Brunnen ist versiegt?«
    »Ja. Was jetzt?«
    »Jetzt schreibe ich für einen anderen Major einen langen Brief an Major Kronk, während all diese Informationen vor sich hinköcheln.«
    »Marinieren, meinst du. Du willst dein Hirn doch sicher in ein paar Gallonen Bier einweichen.«
    Mir war nicht nach einer schlagfertigen Antwort zumute. Zuviel zu verdauen. »Morgen früh treffe ich meinen Major. Danach führe ich noch ein paar Gespräche. Falls wir nicht auf eine heiße Spur stoßen, geht es dann ab in den Cantard.«
    »Vielleicht können wir einen Priester bestechen, für uns um eine Pause zu beten«, sagte Morpheus. »Ich bin hier, aber ich bin nicht begeistert davon, da raus zu gehen.«
    »Ich denn?«

 
27. Kapitel
     
    Es gab Fortschritte. Sie waren – gelinde gesagt – durchwachsen.
    Ich besuchte meinen Major gleich nach dem Frühstück – drei Eier im Saft eines halben Pfund Schinkens langsam knusprig gebraten, ein Berg Pfannkuchen daneben, dick gebuttert und unter Erdbeermarmelade begraben. Morpheus war verzweifelt. Er machte sich ernste Sorgen um meine Gesundheit.
    Er ging, als ich ging – Knollen und Beeren, Borken und Gräsern auf der Spur, über die er herfallen konnte.
    Die Drillinge

Weitere Kostenlose Bücher