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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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vereinbaren.« Ich hatte den Priester anzubieten. »Wenn Sie mir sagen, wo ich Kayean Kronk finde.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Oh.«
    »Als Sie gestern in dieses Büro kamen, habe ich ihren Namen zum ersten Mal gehört.«
    »Das war’s dann wohl. Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Gastfreundschaft.« Ich ging zur Tür.
    »Garrett. Besuchen Sie mich, wenn Sie wieder da sind, aus Fort …« Er funkelte mich an, als hätte ich ihn fast dazu gebracht, den geheimen Namen des Kaisers preiszugeben. »Besuchen Sie mich, wenn Sie wieder da sind. Vielleicht haben wir uns die eine oder andere Geschichte zu erzählen.«
    »Na schön.«
    Ich ging hinaus, bevor er beschloß, mich doch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
     
    Es war ein zu schöner Morgen, als daß ich das Gasthaus ansteuern wollte, um Morpheus abzuholen, damit wir wieder zum Rathaus fahren konnten. Der Tag war wie dafür geschaffen, rumzuliegen und die frische Meeresluft zu atmen. Ich machte mich zum Hafenviertel auf.
    Wahrscheinlich brauchten die Drillinge ohnehin Hilfe beim Warten auf ihre Verwandtschaft. Die wäre schwierig zu erkennen.
    Ich fand sie bei einer Tätigkeit, die genau das war, was ich selbst vorhatte: in der Sonne lümmelnd auf einem Berg von Getreidesäcken der Armee, die darauf warteten, zu den Forts im Cantard transportiert zu werden. Von der Hafenseite aus hätte ich sie nie gefunden. Mit einem kalten Faß unter dem Arm schlenderte ich hinüber. Ich ließ es einmal die Runde machen, bevor ich fragte: »Wie läuft es denn, Dojango? Schon was von der Familie erspäht?«
    Das Faß war nur noch halb so schwer, als es wieder bei mir ankam. Ich nahm einen großen Schluck, bevor ich es wieder weiterreichte.
    »Irgendwie ist dein Timing perfekt, Garrett« Er trank von dem Faß, bevor er sich rührte.
    Sie hatten ein paar Säcke verrückt, so daß diese eine Art Wall bildeten. So konnten sie verborgen beobachten und dennoch behaupten, die Säcke seien nur Kissen für die Grolle, falls jemand fragte.
    »Ein paar von deinen Vettern, glaube ich.«
    »Irgendwie.«
    Ein heruntergekommener alter Küstenfrachter lag etwa zehn Meter leewärts des einzig verfügbaren Anlegers. Leewärts war genau das richtige Wort. Das Schiff bekam den Wind voll von der Seite. Etwa fünfzig Mann zerrten an den Trossen und versuchten, es heranzuziehen.
    Es wollte nicht.
    Tatsächlich gewann es das Tauziehen.
    »Soll ich gehen und dieses leere Faß gegen ein volles tauschen?« fragte Dojango.
    »Ja. Warum nicht?« Ich gab ihm etwas Geld.
    Bei all dem Stöhnen und Fluchen und Schwitzen und den Hilfeschreien konnte man verdammt durstig werden.
    Das Schiff war interessant, weil Vasco, Quinn und noch ein paar alte Freunde wutschnaubend an Deck umherstampften.
    Ich überlegte, ob ich Fort Caprice absagen und sie statt dessen einfach beobachten sollte, um so zu Kayean zu finden. Diesen Gedanken betrachtete ich aus mehreren Blickwinkeln, dann verwarf ich ihn. Sie waren nicht nach Full Harbor gekommen, um Kayean zu treffen. Sie waren gekommen, um mich daran zu hindern, daß ich mich mit ihr traf.
    Ich beobachtete das Schiff mit dem gestreiften Segel eine Weile. Niemand schien an Bord zu sein, bis auf das kurze, breite Ding, das im Schatten der Aufbauten am Achterschiff ein Nickerchen machte. Dojango kam mit dem Faß.
    Bald würde es den nächsten toten Soldaten geben. Dojango äußerte den Vorschlag, noch einmal Verstärkung anzufordern.
    »Ich fürchte, wir müssen an die Arbeit. Kennen meine Vettern deine Brüder?«
    »Nicht vom Sehen. Aber sie werden wissen, daß du Grolle bei dir hast.«
    »Sie sind nicht die einzigen Grolle auf der Welt.« Ich zog mich aus, während ich erklärte, was ich vorhatte.
    »Ich finde es irgendwie verrückt. Aber es könnte Spaß machen, dabei zuzusehen.« Seine Aufgabe würde es sein, die Wertsachen zu beobachten und zu bewachen.
    »Sag es den Jungs.«
    Weiter hinten ergriff eine Bö den Frachter und legte ihn auf die Seite. Männer schrien. Vier oder fünf von ihnen fielen ins Wasser.
    »Sie wissen, was zu tun ist.«
    »Gehen wir.« Ich rutschte vorn vom Stapel der Säcke. Doris und Marsha rutschten mir nach und grinsten ihr breites, blödes Grollgrinsen. Sie trotteten zu den Enden von zwei Trossen und fingen an zu ziehen. Ich nahm mir auch eins. Ich wünschte, ich könnte sagen, meine zusätzliche Kraft hätte einen Unterschied gemacht.
    Der Frachter wehrte sich wie eine steinalte Forelle, kam aber näher.
    Vasco und Quinn schienen meine

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