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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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herein. Ihr furchtloser Führer folgte. Eine Nachhut von drei weiteren Muskelpaketen trat nach ihm ein. Die Sturmtruppen schwenkten zur Seite, damit ihr Boß uns aus ihrer Mitte mustern konnte.
    Er erstarrte.
    Was er sah, gefiel ihm nicht.
    Wir warteten.
    Morpheus sagte ein paar Worte. Doris und Marsha knurrten leise. Unsere Gäste sahen sich um. Einer von ihnen sagte: »Oh, Scheiße.«
    Morpheus lächelte den leitenden Eindringling an und fragte: »Wollen wir dann also fortfahren?«
    »Öh … wir sind nur gekommen, um eine Nachricht zu überbringen.«
    »Wie aufmerksam«, sagte ich. »Ist sie so lang, daß sich jeder von Euch einen Teil merken mußte? Und findet ihr Jungs das ganze Holz und Eisen nicht etwas hinderlich?«
    »Bei Nacht sind die Straßen nicht mehr sicher.«
    »Darauf möchte ich wetten. Aber drinnen ist man auch nicht immer sicher.«
    »Übertreib es nicht«, raunte mir Morpheus zu.
    »Wie lautet die Nachricht?«
    »Ich möchte bezweifeln, daß es viel Sinn macht, sie unter diesen Umständen zu übermitteln.«
    »Aber ich bestehe darauf. Hier bin ich … in einer fremden Stadt, in der ich niemanden zu kennen glaubte, und einer schickt mir Grüße. Das ist aufregend, und ich bin neugierig. Dojango, geh und hol ein Faß und ein paar Humpen, damit wir ordentlich feiern können.«
    Dojango machte auf dem Weg hinaus einen weiten Bogen um unsere Besucher. Während er draußen war, taten sie nichts. Wahrscheinlich wirkten sich ihre gesunkenen Chancen nicht gerade ermutigend aus.
    Ich fischte ein kleines Döschen Zauberpulver aus meiner Reisetasche. »Wie war die Nachricht gleich?«
    Die Stimme des Mannes klang unerwartet leise, als er sagte: »Verschwinde aus Full Harbor. Sollte ich noch einmal auf dich stoßen, bist du tot.«
    »Das finde ich nicht gerade gutnachbarlich. Und er macht sich nicht mal die Mühe zu sagen, wer er ist oder wieso er sich um meine Gesundheit sorgt. Oder womit ich ihn verärgert habe.«
    Ungeachtet der Situation schien er vor Wut zu kochen. Morpheus hatte recht. Etwas zu dick aufgetragen.
    Dojango kam mit Faß und Humpen.
    »Zapf es an! Mein Freund, zu gern würde ich mit einem Mann sprechen, der so sehr an mir interessiert ist, daß er dich schickt. Und sei es nur, um rauszufinden, wieso. Wer hat dich geschickt?«
    Er spannte seinen Unterkiefer an. Das hatte ich erwartet. Ich öffnete das Päckchen und streute etwas von seinem Inhalt in die Biere, die Dojango zapfte. »Es ist ein harmloses Gewürz, das einen Elefanten garantiert für zehn Stunden außer Gefecht setzt, einen Menschen sogar für vierundzwanzig Stunden.« Ich machte eine Geste.
    Dojango nahm seinen Mut zusammen und brachte einem Mann, der neben einem der Grolle stand, einen der Humpen. Der Bursche wollte nicht. Morpheus bellte etwas. Marsha – oder Doris – packte Mann und Humpen und schüttete den Inhalt des einen in den anderen, und das problemloser als eine Mutter, die ihrem Säugling Milch gibt. Dann zog er den Burschen nackt aus und warf ihn aus unserem einzigen Fenster.
    Falls der Mann auch nur einen Hauch von Verstand hatte, würde er sich schnell verstecken, bevor die Wirkung der Droge einsetzte. Die Leute von Full Harbor stehen nackten Mitmenschen in der Öffentlichkeit nicht eben wohlwollend gegenüber. Wenn man ihn verhaftete, konnte er den Rest seines Lebens in den Minen des Cantard verbringen.
    Die übrigen Schläger wollten lieber gehen. Der andere Groll hielt die Tür zu, bis sein Bruder ihm zur Hilfe kam. Als sich alle etwas beruhigt hatten, fragte ich: »Wer hat euch geschickt?«
    »Du bist ein toter Mann.«
    »Ein Gedanke, der dich während deiner langen Nächte in den Minen wärmen wird.« Ich gab Dojango den nächsten Humpen. Diesmal war der andere Groll an der Reihe, ein Baby zu füttern. »Ich mach so weiter, bis ich den Namen weiß. Du bist der letzte. Wenn du an der Reihe bist, kriegst du die kleine Dosis. Gerade so viel, daß du vergißt, wer und wo du bist, aber nicht genug, um dich auszuschalten, damit du dich nicht in Schwierigkeiten bringst.«
    »Um Himmels willen, Switz«, sagte einer der Gorillas, als ich Dojango den nächsten Humpen reichte. »Dafür werden wir nicht gut genug bezahlt. Er hat uns am Arsch.«
    »Halt’s Maul.«
    Ein anderer sagte: »Mich bringst du nicht in die Minen.«
    »Halt die Klappe. Das läßt sich regeln.«
    »Quatsch. Du weißt genau, daß es ihm egal wäre. Er würde sagen, wir hätten es verdient. Außerdem ist sein Einfluß nicht so groß.«
    »Halt den

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