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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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den Waldweg abzubiegen, und beschleunigte dann wieder auf ein Tempo, das für den Zustand der Straße eindeutig zu hoch war. Aber ihm war jedes Mittel recht, um die entscheidenden Sekunden für Reimers rauszuholen.
    »Du magst ihn überhaupt nicht und riskierst dennoch einiges. Aber er hat auch eine ganz andere Seite als die, die du von ihm kennst.«
    Dirk konnte es sich nicht leisten, den Blick von den Bäumen abzuwenden, die gerade weit genug auseinanderstanden, um ohne größere Schäden durchzukommen. »Du bist mit ihm befreundet, und das reicht mir. Das Kennenlernen holen wir nach, wenn das hier vorbei ist.« Er zögerte kurz. »Wir haben nie darüber gesprochen, weil es nicht weiter wichtig war. Aber ich kann mit Gewehren ziemlich gut umgehen.«
    Aus den Augenwinkeln sah Dirk, dass es ihm gelungen war, Svens Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Das habe ich vorhin festgestellt, als du mit Pat zusammen dein Gewehr durchgecheckt hast. Mark hat das auch erwähnt. Wie kommt das? Und warum weiß Mark davon und ich nicht?«
    Dirk schnaubte. »Mark hat sich letztes Jahr meine Bundeswehrakte besorgt. Ich habe das einfach nicht für wichtig gehalten und deshalb nie erwähnt. Die Kurzfassung lautet, dass sie bei der Bundeswehr festgestellt haben, dass ich sehr gut mit Gewehren umgehen kann und überhaupt nicht mit vorgesetzten Offizieren. Deshalb ist es drauf hinausgelaufen, dass ich nur Lkw gefahren bin. Vermutlich liegt es an unserem Training mit den Pistolen, dass die eingestaubten Erinnerungen zurückgekehrt sind.«
    Sven gab einen Laut von sich, der ein Lachen hätte sein können. »Wenn du noch mehr verborgene Fähigkeiten hast, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, mir das zu sagen.«
    »Habe ich nicht. Da vorne ist es. Bist du bereit, mich fertigzumachen?«
    »Mit Vergnügen.«
    Dirk brachte den Lkw mit einer Vollbremsung zum Stehen. »Wir sind schnell genug, Sven. Ganz bestimmt. Wir holen ihn da raus.«
    Sven sagte nichts, aber das knappe Nicken reichte ihm.
    Dirk sprang mit seinem Gewehr in der Hand aus dem Lkw und musterte gespielt fassungslos den Maschendrahtzaun und das massive Tor. Die Tür auf der Beifahrerseite wurde mit Nachdruck zugeschlagen. »Großartige Leistung. Worauf warten Sie? Darauf, dass Ihnen jemand den Rückwärtsgang zeigt? Ich habe Ihnen gesagt, dass wir falsch sind.«
    »Auf der Karte ist an diesem Ort eine militärische Stellung eingezeichnet, und vorhin auf der Bundesstraße waren Sie auch noch der Meinung, dass das unser Ziel ist.«
    »Das haben Sie falsch verstanden.«
    »Na sicher doch«, murmelte Dirk und wandte sich demonstrativ ab, wohl wissend, dass mindestens zwei Videokameras ihren Auftritt verfolgten. »Mit dem Hänger bis zur Hauptstraße rückwärtszufahren klingt nicht besonders verlockend. Ich wende.«
    »Hier? Das bekommen Sie nie hin.«
    Dirk umfasste sein G36-Gewehr fester und funkelte Sven wütend an. »Wenn Sie mir anzeigen würden, wie viel Platz ich habe, klappt das.«
    »Und wie lange wollen Sie rangieren? Das dauert doch eine Ewigkeit, und wir haben bereits eine ordentliche Verspätung.«
    Dirk hob unschlüssig die Schultern. »Haben Sie eine bessere Idee?«
    Endlich wurde auf ihren Auftritt reagiert. Sven wartete, bis zwei Männer einen japanischen Geländewagen verlassen hatten und sich in ihrer Hörweite befanden. »Vielleicht haben die Herren ein Einsehen mit Ihrer Unfähigkeit, und Sie dürfen auf dem Grundstück wenden.«
    Dirk warf ihm einen verärgerten Blick zu. Sofort hob Sven eine Augenbraue und rückte den Schulterriemen seiner Maschinenpistole zurecht. »Wollen Sie etwas sagen?«
    Dirk stellte sich gerader hin. »Nein, Herr Oberleutnant.«
    Einer der Männer betätigte eine Fernbedienung, und die Torflügel schwangen auf. Die schadenfrohen Blicke zeigten Dirk deutlich, dass sie Svens Worte mitbekommen hatten. Einer wies fragend auf Dirks Gewehr. »Spielen Sie Krieg?«
    »Nein, wir sind mit Munition auf dem Weg zur Ostseekaserne und haben uns völlig verfahren. Es ist Vorschrift, diese Transporte bewaffnet zu begleiten.«
    Der Schwarzhaarige nickte. »Stimmt, daran kann ich mich noch erinnern. Aber wenn Sie zur Ostseekaserne wollen, sind Sie schon vor Ewigkeiten falsch abgebogen.«
    Dirk verzog den Mund. »Das habe ich mir fast gedacht. Laut unserer Karte sollte hier eine militärische Anlage sein, und ich dachte … Vergessen Sie es, mit Navi wäre das nicht passiert, aber anscheinend reicht es in diesem Laden nicht einmal für aktuelle Karten.« Dirk warf

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