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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Mal atmete Sven tief durch, ehe er beide Türen aufriss. Er hastete zu Reimers, schnitt ihn los, packte ihn unter den Achseln und schleifte ihn zum Ausgang. Dann musste er nach Luft schnappen und geriet ins Stolpern. Mit Mühe bekam er die innere Tür aufgedrückt und schaffte es, Reimers in die Schleuse zu bugsieren. Die schwere Tür fiel von alleine ins Schloss, während Sven hustend in die Knie ging.
    Ohne zu zögern öffnete Dirk die Schleuse und zerrte ihn heraus, ehe er Reimers an den Armen packte und ebenfalls in Sicherheit brachte. Mit einem Fußtritt schloss er die Tür hinter sich und atmete prüfend ein. Lediglich ein metallischer Geschmack im Mund, sonst ging es ihm gut. Anscheinend war nicht viel von dem Giftzeug entwichen.
    Sven schnappte hustend nach Luft und versuchte, aufzustehen. Sofort war Dirk bei ihm und hielt bereits eine der Atropinspritzen in der Hand, die Daniel ihnen gegeben hatte. »Ganz ruhig.«
    Sven schüttelte den Kopf. »Stephan. Mir geht es …« Hustend und würgend brach er ab.
    »Sehr überzeugend.« Dirk setzte ihm den Autoinjektor an den Oberschenkel und löste die Nadel aus, die das Atropin tief in Svens Muskel jagte. Die wütenden Kommentare seines Freundes ignorierend, griff er nach der zweiten Spritze. Reimers’ Puls war kaum fühlbar, Atmung konnte er nicht feststellen. Daniel hatte ihnen eingebläut, was sie in dem Fall zu tun hatten. Eine Injektion in den Oberschenkel würde nicht ausreichen. Dirk zerrte Reimers’ Hemd aus der Jeans und tastete nach der Stelle, die Daniel ihnen gezeigt hatte. Entschlossen setzte er Reimers die Nadel auf die Brust und spritzte ihm das Atropin direkt ins Herz. Besorgt überprüfte er erneut den Puls, dieses Mal spürte er ein schwaches Pochen, und auch der Brustkorb hob sich kaum merklich. Aufatmend lehnte Dirk sich zurück. »Ich glaube, das Zeug wirkt. Der Puls ist regelmäßig, und er atmet wieder. Mehr können wir im Moment nicht tun. Was ist mit dir?«
    Sven brachte den Ansatz eines Grinsens zustande. »Mein Oberschenkel schmerzt höllisch.«
    »Wenn das alles ist … Bekommst du genug Luft?«
    »Ja.« Sven sah ihn rachsüchtig an. »Und was ist mit dir? Ich habe auch noch zwei Spritzen.«
    »Nichts, nur kurz einen widerlichen Geschmack. Es ist wohl zu wenig Gas entwichen.«
    »Schade. Ich hätte mich gerne revanchiert. Ich meine … ach, vergiss es.«
    Der lockere Ton war nicht echt, das hörte Dirk. »Das war verdammt mutig.« Er klopfte Sven auf die Schulter. »Oder bescheuert. Ich sage dir Bescheid, wenn ich mich entschieden habe.« Er griff zum Mikrofon. »Dirk hier. Wir haben Reimers. Er lebt. Das Gebäude ist leer.«
    »Gut, bleibt –« Mark wurde von Pats Stimme unterbrochen: »Ich könnte etwas Hilfe gebrauchen.« Über die Kopfhörer war ein fantasievoller Fluch zu hören, gefolgt von einem lauten Schusswechsel.
    »Position, Pat.«
    »Sorry, Mac. War beschäftigt. Rechtes Ende des Hauptgebäudes.«
    »Bin unterwegs.«
    Hauptgebäude? Das war das Haus, in dem sie sich aufhielten. Dirk rief sich die Satellitenaufnahme ins Gedächtnis. Bis Mark Pat erreicht hatte, konnte es zu spät sein, von den Einschränkungen durch seine Verletzung mal ganz abgesehen. »Ich bin schneller da.«
    Sven sprang auf, sackte aber wieder zusammen und sah ihn benommen an. »Bekommst du das alleine hin?«
    »Geht ja nicht anders.«
    »Pass auf dich auf«, rief Sven ihm nach, während Dirk bereits zu einem der Notausgänge rannte, der ihn hoffentlich direkt nach draußen brachte. Er drückte die Tür auf und spähte ins Freie. Der Rasenstreifen vor ihm war verlassen, aber in unmittelbarer Nähe wurden Schüsse abgegeben. Da war eindeutig etwas aus dem Ruder gelaufen, denn Schusswechsel waren in ihrem Plan nicht vorgesehen gewesen.
    Als er, das Gewehr im Anschlag, nach draußen trat, entdeckte er Pat hinter einem Verteilerkasten, der zum Glück aus Beton war. Zwei Männer hatten sich aus ihrer Sicht hervorragend postiert. Einer der Männer gab sporadisch Schüsse ab, die Pat zwangen, in Deckung zu bleiben, während der andere sich langsam auf ihn zubewegte. Wenn es ihm gelang, seitlich an Pat heranzukommen, war der SEAL tot.
    »Pat, ich bin da. Halte den Kopf unten«, sprach er in das Headset.
    Dirk hielt sich dicht neben dem Gebäude, als er auf Pat zulief. Der Mann durfte ihn nicht zu früh bemerken, sonst war Dirk es, der völlig ohne Deckung in Schwierigkeiten geriet. Die ersten Meter ging alles gut, dann drehte der Typ sich zu ihm um und

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