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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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erstarrte für einige Sekunden, ehe er die Maschinenpistole auf Dirk richten wollte. Die Verzögerung nutzte Dirk, um sich zur Seite zu werfen und abzudrücken. In den Oberkörper getroffen brach der Mann zusammen. Sein Partner schien von der Entwicklung überrumpelt und gab seine Deckung auf. Ein Fehler, den Pat sofort nutzte und ihn mit einem Schuss in die Schulter außer Gefecht setzte.
    Dirk stand wie erstarrt da, den Blick auf die Wunden gerichtet, die seine 5,56-mm-Munition im Oberkörper des Mannes verursacht hatte. Fahrig strich er sich mit der Hand über die Stirn. Ohne sein Eingreifen wäre Pat verloren gewesen, das wusste er. Trotzdem lag dort ein Mann, dessen Tod er auf dem Gewissen hatte. Als er eine Berührung an seinem Arm spürte, zuckte er heftig zusammen. Pat. Dirk blinzelte nur.
    Der SEAL, der den Überlebenden bereits gefesselt hatte, schaltete sein Headset aus. »Die Lage ist unter Kontrolle. Durch Andis Team und unser unerwartetes Auftauchen waren sie so geschockt, dass keiner mehr an ernsthaften Widerstand gedacht hat. Bis auf diese beiden hier. Danke, Dirk. Ohne dich hätte ich keine Chance gehabt. Sag dir das, wenn dich die Bilder einholen.«
    Dirk schluckte hart. Pat legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Als ich das erste Mal … nun ja, du weißt schon … habe ich so lange gekotzt, dass Daniel schon ganz unruhig wurde. Das ist normal.«
    Jetzt fand Dirk die Kraft für ein Nicken, und da er nicht wusste, was er sonst tun sollte, und die Lage unter Kontrolle war, ging er an den Gebäuden vorbei, bis er direkt an der Steilküste stand. Unter ihm war die Ostsee, über der eine dünne Nebeldecke lag. Die Wasseroberfläche war beinahe spiegelglatt, trotzdem schlugen Wellen gemächlich an das Ufer. Möwen kreisten am Himmel. Der dichte Wald, der das ehemalige Militärgelände umgab, stand in einem Widerspruch zu dem vor ihm liegenden Meer. Der schmale Strand hatte bis auf den feinen Sand keinerlei Ähnlichkeit mit dem, den er aus den Touristenorten kannte. Die Fläche war übersät von Felsen in den unterschiedlichsten Größen, und der letzte Sturm hatte zwei Bäume aus ihrer Verankerung gerissen. Eine Baumkrone ragte bis in das Wasser hinein, während die Wurzeln in den Himmel ragten. Verkehrte Welt und doch irgendwie passend zu seiner eigenen Situation. Er mochte Pat, und sie waren mehr oder weniger befreundet. Sein Verstand sagte ihm, dass er keine Wahl gehabt hatte. Leider brachte das die Stimmen in seinem Inneren nicht zum Schweigen.
    Unvermittelt brach die Sonne durch das trübe Grau, und der Nebel über dem Wasser verschwand wie von Geisterhand. Dirk hatte nie an übersinnliche Phänomene geglaubt, aber bei dem Anblick verspürte er einen Trost und eine Bestätigung, die er dringend brauchte. Im hellen Sonnenschein bemerkte er auch erstmals die ursprüngliche Schönheit der Landschaft. Es war gut, so wie es war. Etwas anderes kam nicht infrage. Sie hatten einen wichtigen Sieg errungen, aber der Endkampf lag noch vor ihnen. Und die Hintermänner waren es, die er im Gefängnis sehen wollte, denn letztendlich trugen sie auch dafür die Verantwortung, dass er getötet hatte. Und dafür würden sie bezahlen.

35
    Nachdem die Lage unter Kontrolle war, hieß es auf die regulären Polizeieinsatzkräfte warten. Es gab reichlich Material sicherzustellen und auszuwerten. Außerdem würden Experten dafür sorgen, dass von den Unmengen an Chemikalien keine Gefahr mehr ausging.
    Die deutschen Soldaten hatten es übernommen, die Gefangenen zu bewachen.
    Dirk ging zu Mark. »Ich sehe mal nach Sven und gehe dann den Kram in den Büros da drinnen durch. Es könnte sinnvoll sein, einige Sachen sofort einzupacken und mitzunehmen. Ehe sie für Monate in der Asservatenkammer verschwinden.« Außerdem brauchte er dringend etwas zu tun, damit er nicht immer wieder an den Toten dachte.
    Mark nickte. »Guter Punkt. Tu das. Pat, du hilfst Dirk.«
    Sie waren noch keine drei Schritte gegangen, als Dirk abrupt stehen blieb und automatisch sein Gewehr in Anschlag brachte. »Hat Andi nicht gesagt, sie haben alle?«
    Pat folgte seinem Blick und zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls alle die, die sie entdeckt haben. Hast du was gesehen?«
    »Ja, da drüben. Aber vielleicht …«
    Dirk kam nicht dazu, den Satz zu vollenden. Ein schwarzer Geländewagen jagte in hohem Tempo auf Mark und Jake zu. Dirk schoss sofort, ohne sich mit einer Warnung aufzuhalten. Pat nahm den Wagen ebenfalls unter Feuer, aber obwohl schon Rauch

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