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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Beeindruckende Abstimmung, wenn solche Selbstverständlichkeiten angewiesen werden mussten, aber ihnen konnte das nur recht sein.
    Einer der Männer sah sie unschlüssig an. »Werfen Sie Ihre Waffen auf den Boden, aber schön langsam«, befahl er dann.
    Mit betont gleichgültiger Miene befolgte Mark die Anweisung, während Sven seinen Ärger offen zeigte und Tamms die Walther schwungvoll vor die Füße warf. Nur Dirk tat nichts, sondern trat einen Schritt zurück. Sofort konzentrierte sich Tamms’ Aufmerksamkeit auf ihn. »Brauchen Sie eine Extraeinladung?«
    Nervös schüttelte Dirk den Kopf. »Ich trage keine Waffe und wüsste nicht einmal, was ich damit soll. Ich bin Wirtschaftsprüfer und arbeite fürs LKA. Sie müssen verrückt geworden sein, Sie können doch nicht einfach.…« Wie gebannt blickte Dirk auf die Männer mit den Maschinenpistolen und wich einen weiteren Schritt zurück.
    »Das hätten Sie sich vorher überlegen müssen. Hände hintern Kopf und keine weitere Bewegung.« Tamms deutete auf Mark. »Durchsucht sie, aber gründlich, vor allem bei ihm müsst ihr aufpassen.«
    Ohne Gegenwehr ließ Mark die Durchsuchung über sich ergehen, senkte aber sofort die Hände, als es vorbei war. Unschlüssig sah Tamms ihn an, sagte aber nichts. Weiterhin verlief alles planmäßig, sogar besser als erwartet. Statt sie sofort zu erschießen, wollte der Konsul mit ihnen reden, und ihre Bewegungsfreiheit wurde nicht durch Fesseln eingeschränkt.
    Dirk schluckte hart und räusperte sich. »Sie können das doch nicht ernst meinen. Ich will nicht –«
    »Wie gesagt, das hätten Sie sich früher überlegen müssen, jetzt ist es zu spät.« Tamms sah ihn verächtlich an und bezog neben dem Konsul Stellung. Die Mündung der Glock war über den Schreibtisch hinweg auf Mark gerichtet. Die zwei mit MP5s bewaffneten Männer blieben hinter ihnen, zielten jedoch mit ihren Maschinenpistolen auf die Stuckdecke. Es hätte wesentlich schlechter aussehen können, noch hatten sie durchaus eine realistische Chance, auch ohne Unterstützung der SEALs das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden.
    Bis auf eine lederne Unterlage und einen teuer aussehenden Füllfederhalter war der Schreibtisch leer. Mehrere Ordner lagen jedoch auf dem Boden, einige bereits in Transportkisten verstaut. Das waren dann auch die einzigen Spuren der unterbrochenen Durchsuchung. Ungeachtet Tamms’ missbilligenden Blickes trat Mark dicht an den Schreibtisch heran, sodass er in der Reflexion der Fensterscheibe problemlos erkennen konnte, was hinter seinem Rücken geschah. Sven hielt sich rechts von ihm, während Dirk mit ausreichendem Abstand quasi zwischen ihnen stand. Exakt so, wie sie es geplant und am Vortag wieder und wieder geübt hatten. Keiner kommentierte ihre Anordnung, damit ging auch der zweite Punkt an sie.
    Hinter dem Schreibtisch bot die breite Fensterfront einen direkten Blick auf den parkähnlich angelegten Garten und die Elbe, die in der Dunkelheit nur anhand der Positionslichter vorbeifahrender Schiffe zu erkennen war. Er hätte einiges für ein Nachtsichtgerät gegeben, um zu erfahren, ob Dell bereits in Position war. Unauffällig schielte er auf seine Armbanduhr. Jeden Moment konnten die ersten Fallschirmspringer landen. Mark versuchte, anhand der schemenhaften Bewegungen eines dicht an der Terrasse stehenden Baumes die aktuelle Windsituation einzuschätzen, zwang dann aber seine Aufmerksamkeit zurück auf den Konsul. Helfen konnte er seinem Team nicht, und seine unmittelbare Umgebung war weitaus wichtiger.
    An den Wänden standen deckenhohe Holzregale mit Büchern und einigen maritimen Gegenständen. Dicke Teppiche, edles Holz, bei der Einrichtung hatte Geld keine Rolle gespielt. Wenigstens würde ihnen nichts in die Quere kommen, wenn es losging.
    Schließlich sah der Konsul Mark direkt an, Sven und Dirk ignorierte er. »Haben Sie ernsthaft geglaubt, Sie kommen damit durch? Wenn Sie etwas in der Hand hätten, wären Sie mit einem Haftbefehl erschienen. Die Beweismittel, auf die Sie spekuliert haben, werden Sie jedenfalls nicht mehr verwenden.« Eine flüchtige Handbewegung Richtung Sven. »Von ihm hätte ich mir so ein undurchdachtes Verhalten vorstellen können, von Ihnen hätte ich mehr erwartet. Da war Ihr angeblicher Tod schon ein geschickterer Schachzug.«
    Der Konsul hatte gewusst, dass sein Tod nur vorgetäuscht war? Mark verbarg seine Überraschung. Der Mann würde ihm wohl kaum mitteilen, wie er dies erfahren hatte. Sven hustete leise

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