Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
Holzgerüst. Danach zeichnete sich ein Trend ab: Der SEAL war an den Hindernissen schneller, aber auf den Laufstrecken holte Dirk jeweils wieder auf. Die beiden lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, dessen Ausgang völlig ungewiss war. »Wenn er das Tempo hält, packt er es«, überlegte Jake laut, der gebannt das Rennen verfolgte.
Mark hielt ihm die Hand hin. »Ich wette eine Flasche Single Malt, dass Dirk durchhält.«
Jake winkte ab. »Ich bin doch nicht bescheuert und halte dagegen.«
Pats Lauftempo ließ weiter nach, aber auch Dirk schien am Ende seiner Kraft zu sein. Dennoch überquerten sie dicht nebeneinander die Ziellinie und ließen sich in den Sand fallen.
»Mist, damit hätte ich nicht gerechnet.« Tom drückte Daniel einen Zwanzig-Dollar-Schein in die Hand.
Grinsend verstaute Daniel das Geld in seiner Tarnhose.
Als Mark seinen Freund erreichte, gab Dirk bereits wieder erste Lebenszeichen von sich.
»Wie war die Zeit?« Pat, der wohl das Gleiche fragen wollte, brachte nur ein Keuchen zustande.
»Es war knapp, aber es reicht, um den Teamstandard zu erfüllen.«
Blinzelnd stieß Pat im zweiten Anlauf ein Wort hervor. »Beide?«
»Ja.«
Mark hielt Dirk die ausgestreckte Hand hin, und er ließ sich hochziehen.
Jake musterte Dirks schlammverschmierte Kleidung und Haare. »Als nächster Punkt steht dann wohl eine Besichtigung unserer Duschen auf dem Programm.«
Marks Handy meldete sich mit einem Vibrieren. Sein Vater. Er kam nicht einmal dazu, sich zu melden. »Ich will dich, Jake und Dirk sofort im Besprechungsraum sehen.«
Der Admiral gab ihm weder die Möglichkeit zuzustimmen noch nachzufragen. Nur eins war sicher: Eine freundliche Einladung zum Kaffee hätte anders geklungen.
»Was ist?« Besorgt sah Jake ihn an.
»Keine Ahnung, wir sollen ihn im Besprechungsraum treffen, aber nicht nur wir, auch Dirk wurde soeben dort hinzitiert.«
»Ich?«
Dirk sah ihn ratlos an, und Mark konnte lediglich mit den Schultern zucken. »Keine Ahnung, worum es geht.«
»Okay. Aber sollte ich nicht erst duschen?« Dirk deutete auf sein verdrecktes Outfit.
»Das ist kein Problem, Jake und ich sind dort auch schon oft genug so aufgetaucht.«
Sie hatten das Gebäude fast erreicht, als Dirk plötzlich stehen blieb. »Mir fällt nur ein möglicher Grund ein. Dieser Anschlag auf euer Team: Wurde dabei Giftgas eingesetzt?« Mark brauchte nichts zu sagen, Dirk sah ihm die Antwort an. »Das gibt’s doch gar nicht. Bei dieser Firma, von der ich dir erzählt habe, geht’s auch um Gas.«
Jakes Miene wirkte wie versteinert. »Das kann kein Zufall sein.«
Nicht nur das, unausgesprochen stand der Name »Kranz« als einzig mögliches Bindeglied zwischen ihnen.
9
Neben dem Admiral waren lediglich drei weitere Männer anwesend. Einer von ihnen war Marks Patenonkel Harm Richards, der Leiter des NCIS und damit für die Beschattung bei ihrem Ausflug nach Washington verantwortlich. Mark beschränkte sich auf einen eisigen Blick zur Begrüßung, den Harm lächelnd abtat. Wenigstens würde er nun Antworten bekommen; er ahnte aber, dass sie ihm nicht gefallen würden.
Sein Vater begrüßte Dirk freundlich, allerdings wirkte das Lächeln des Admirals gezwungen. »Danke, dass du dir die Zeit nimmst, Dirk. Ich gehe davon aus, dass ihr wisst, worum es geht, und euch schon ausgetauscht habt?«
»Nur flüchtig. Die Details liegen auf einem Server in Hamburg oder, wenn ich richtig vermute, schon bei dir.«
Das Lächeln des Admirals wurde entspannter. »Du vermutest richtig und hast auch gleich das Wort. Und tu mir einen Gefallen: Lass bitte deinen Partner leben, ich musste schwere Geschütze auffahren, bis er bereit war, euch nicht darüber zu informieren.«
»Ich denke drüber nach.«
»Dann lass uns beginnen. Aber ehe du die Einführung übernimmst, möchte ich dir kurz die Anwesenden vorstellen. Unsere Struktur und meinen Job kennst du, neben mir sitzt Harm Richards. Er ist Leiter des NCIS. Damit ist klar, warum er heute hier ist, denn einen normalen militärischen Konflikt können wir mittlerweile als Motiv für den Anschlag auf unser Team ausschließen.«
Harm stand auf und schüttelte Dirk die Hand. »Ich habe schon einiges von Ihnen gehört. Ich denke, nach Ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Mark im letzten Jahr wäre es eine gute Idee, Sie erneut zusammen loszuschicken.«
»Davon bin ich auch ausgegangen, nachdem feststeht, dass wir an der gleichen Sache dran sind.«
Mark schmunzelte. Auch Harm lächelte,
Weitere Kostenlose Bücher