Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
Sie brüllten sich an, aber das Geräusch der Rotoren, die Schüsse und das Stöhnen der Verwundeten übertönten ihre Worte. Abrupt kehrte er in die Gegenwart zurück und bemerkte, dass ihn sein Arbeitgeber nachdenklich ansah. Das war ein Test, vielleicht sogar eine Falle. »Ich kenne ihn. Er ist verdammt gut.«
    »Dann wird es Zeit, zu beweisen, dass Sie Ihr Geld wert sind. Aber wie gesagt, zunächst werden Sie sich im Hintergrund halten. Haben Sie ein Problem mit ihm?«
    Browning blätterte den Ordner rasch durch. Wenn sie Zugriff auf die Personalakten des SEALs hatten, kannten sie vermutlich auch Einzelheiten seiner Begegnung mit Rawlins. »Letztlich ist er dafür verantwortlich, dass ich im Gefängnis gelandet bin. Was glauben Sie denn, was ich von ihm halte? Haben Sie auch Informationen über die anderen Teammitglieder?«
    »Die restlichen Unterlagen kommen heute im Laufe des Tages, aber Sie können sich die Amerikaner auch persönlich ansehen. Wir kennen ihre Ankunftszeit.«
    Die lang gezogene Rechtskurve führte den Gulfstream-Jet bis an die Nordseeküste. Normalerweise hätte Mark den Anblick genossen, aber jetzt blickte er gleichgültig durch das Cockpitfenster auf die von Prielen durchzogene Wattlandschaft. Nachdem Jake den zweistrahligen Jet in die vom Tower zugewiesene Warteschleife geschwenkt hatte, warf er Mark einen prüfenden Seitenblick zu. »Was ist mit dir?«
    »Nichts«, antwortete Mark und hoffte, dass sein Ton ihm weitere Fragen ersparen würde.
    »Willst du die Landung übernehmen?«
    »Nein.«
    »Also gut, du willst nicht mit mir reden, du willst die Anzahl deiner Flugstunden nicht aufbessern, sondern nur aus dem Fenster starren. Meinetwegen, ich habe lieber einen schlecht gelaunten Kopiloten im Cockpit als einen Teamchef in der Kabine, der für schlechte Stimmung unter seinen Männern sorgt.«
    Obwohl Mark zugeben musste, dass Jakes Vorwurf berechtigt war, passte ihm die Zurechtweisung nicht. »Pass auf, was du sagst, Lieutenant«, knurrte er.
    »Versuch erst gar nicht, deinen Rang auszuspielen,
Mark
«, erwiderte Jake unbeeindruckt und betonte den Vornamen. »Es gab keinen Grund, Pat fertigzumachen. Seine Sprüche waren nicht schlimmer als sonst. Wenn du nicht darüber reden willst und ich dir nicht helfen kann, dann bekomm dich selbst in den Griff.«
    Mark wandte seine Aufmerksamkeit der unter ihnen liegenden Elbe und einem der unzähligen Containerterminals zu. Unwillkürlich dachte er an die bewaffnete Auseinandersetzung mit den Terroristen dort unten zurück. Das leise Summen der Höhenkontrolle beendete seinen Ausflug in die Vergangenheit. Jakes besorgten Blick ignorierend, griff er zum Mikrofon seines Kopfhörers und übernahm die Abstimmung für ihren Landeanflug.
    »Bring den Vogel runter.«
    »Und dann?«
    »Es warten genügend Fahrzeuge auf uns. Das Team fährt nach Ahrensburg, du ins Präsidium, ich habe noch etwas zu erledigen.«
    Jakes Kopf fuhr zu ihm herum. »Wieso kommst du nicht mit? Wo willst du hin?«
    Als er schwieg, hakte Jake nicht nach.
    Durch das Teleobjektiv beobachtete Browning, wie der Gulfstream-Jet seine Parkposition direkt vor einigen Fahrzeugen erreichte und nahezu sofort die seitliche Tür geöffnet wurde. Die Fahrzeuge und deren Kennzeichen hatte er bereits festgehalten. Die Verbindungen seines Chefs zu den SEALs waren anscheinend doch nicht so gut, wie dieser behauptete. Außer dem Teamchef hatten sie bisher weder die Namen noch Bilder der anderen SEALs, aber das würde sich jetzt ändern. Zwei Geldscheine hatten gereicht, um ihnen den Zugang auf das abgesperrte Flughafengelände zu sichern, und der Zoom der Digitalkamera war gut genug, um die Aufnahmen aus sicherer Entfernung zu machen.
    Unwillkürlich setzte er die Kamera ab, als ein mindestens zwei Meter großer Mann mit kurzen rotbraunen Haaren die Maschine als Erster verließ. An seinen richtigen Namen konnte Browning sich nicht mehr erinnern, aber er wurde »Fox« genannt. Wer könnte den muskelbepackten Hünen mit schottischen Vorfahren vergessen? Obwohl er lediglich Unteroffizier war, galt seine Meinung im Team viel. Browning erinnerte sich an jede Minute, die sie zusammen verbracht hatten. Für einen Moment dröhnten wieder die Hubschrauberrotoren in seinen Ohren, wie damals, als er blutend und nach Atem ringend am Boden gelegen hatte, über sich den Schotten, der ihm unmissverständlich mitgeteilt hatte, was er von ihm hielt.
    »Wieso lächelst du?«, erkundigte sich Brownings Begleiter.
    Genervt

Weitere Kostenlose Bücher