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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Eindeutig. Und irgendwie glaube ich nicht an einen Zufall.« Fröstelnd zog er den Reißverschluss seiner Lederjacke hoch. In Washington waren es bei ihrem Abflug bereits am frühen Morgen über zwanzig Grad gewesen, in Hamburg war es wieder deutlich kühler, höchstens zehn Grad. Missmutig verzog er das Gesicht, als er sich über die Mauerbrüstung beugte und den Platz vor dem Parkhaus musterte. Doch wer immer Lauras Wagen beschädigt hatte, würde wohl kaum dort unten noch warten, sondern hatte dies vermutlich bereits vor Tagen erledigt. Oder auch nicht.
    Vor der Einfahrt parkte ein Mercedes. Der Beifahrer hatte zu ihm hochgesehen und war dann auffallend schnell eingestiegen. »Sven? Der dunkle Mercedes Kombi, rechts neben der Schranke.« Während Dirk versuchte, das Kennzeichen zu entziffern, beugte sich Sven ebenfalls über die Mauer. »Was ist mit dem?«
    »Der hat hier hochgesehen und so interessant ist das Parkhaus von außen nicht. Ich kann aus diesem Winkel das verdammte Kennzeichen nicht erkennen.«
    Der Wagen fuhr los und wendete verkehrswidrig. Verärgert schüttelte Dirk den Kopf. »Eventuell eine Hamburger Nummer, das Schild war so verdreckt, dass ich das verdammte Kennzeichen immer noch nicht habe. Aber wenn da unten eine Überwachungskamera ist, können wir vielleicht klären, ob der Typ vielleicht nur telefoniert hat oder da doch noch mehr hintersteckt.«
    Mittlerweile waren die Frauen trotz Svens Anweisung näher gekommen, und Laura starrte fassungslos auf die zerstörten Reifen. »Wie kann das denn passieren? Die Reifen waren ganz neu.«
    »Wenn jemand die Reifen mit einem Messer bearbeitet, ist es egal, wie alt die Dinger sind. Wusste irgendjemand, dass du den Wagen hier abgestellt hast?«, erkundigte sich Sven.
    »Nein.« Laura biss sich auf die Unterlippe. »Doch, ich habe mit meiner Mutter darüber gesprochen, dass die Preise hier Wahnsinn sind, aber ich zu spät dran war, um nach einer Alternative zu suchen. Ich hatte gerade geparkt, als sie anrief.« Sie runzelte die Stirn. »Aber sonst niemand.«
    »Ist dir sonst in letzter Zeit irgendetwas Merkwürdiges passiert?«
    »Nein, nichts.«
    »Dann mochte da vermutlich jemand keine schwedischen Wagen.«
    »Und wie komme ich nach Hause? Ich habe doch nur ein Reserverad.«
    Sven hielt sein Handy bereits in der Hand. »Wir lassen deinen Wagen abschleppen, und ich fahre euch nach Hause. Nicki müsste in Jans Kindersitz gerade noch reinpassen. Wir warten zusammen, bis Dirk mit seinem Wagen hier ist, und dann hole ich meinen.«
    Langsam nickte Dirk. »Gut, aber vorher möchte ich noch eine Sache kontrollieren.«
    Das lange Sitzen im Flugzeug hatte seinem Muskelkater vom Ausflug auf den Hindernisparcours nicht besonders gutgetan, und er fluchte leise, als er die Rampe heruntersprintete und sich gleichzeitig sagte, dass die Eile völlig überflüssig sei. Wenig später hatte er die Kamera im Einfahrtsbereich entdeckt und sah sofort das herabhängende Kabel. Zufall oder Absicht? Die Frage würden sie vermutlich nie klären können. Nachdenklich und wesentlich langsamer als zuvor machte er sich auf den Weg zu seinem BMW. Irritiert blieb er vor seinem Wagen stehen. Er hätte schwören können, ihn einige Stellplätze weiter rechts abgestellt zu haben. Langsam ging er um den BMW herum, stutzte, als er den Gegenstand auf dem Fahrersitz sah, und fing an zu lachen. Er kontrollierte die Anschlüsse, klemmte das magnetische Blaulicht aufs Dach und steckte den LKA-Ausweis ein. Das war also Svens Begrüßungsgeschenk. Mit rotierendem Blaulicht hielt er zur Freude der Kinder wenig später dicht hinter Lauras Wagen.
    »Nette Idee«, bedankte er sich bei Sven.
    Der boxte ihn zufrieden grinsend in die Seite. »Dachte ich mir, dass dir das gefällt.«

12
    Die Vormittagssonne spiegelte sich silbern in den Wellen der Elbe. Ein Containerschiff glitt, von einem Schlepper gezogen, durch das Wasser und schien durch das Panoramafenster zum Greifen nahe. Browning hatte für die beeindruckende Aussicht keinen Blick übrig, sondern sah auf den Monitor des Notebooks. Er fuhr sich mit der Hand über seine kurzen schwarzen Haare und kämpfte entschieden gegen den Anflug von Bedauern an, den er überraschenderweise empfunden hatte, als der Mann zusammengebrochen war.
    Erst die Handbewegung, mit der der SEAL seinen Männern befahl, den Bungalow zu verlassen, dann der unverkennbare Anflug von Panik in den bereits verzerrten Gesichtszügen. Weil er spürte, dass es für ihn vorbei war?

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