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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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»Entschuldigung, ich wollte nur –«
    Richter winkte ab. »Kein Problem. Danke für Ihre Hilfe. Wir bemühen uns, so wenig Aufsehen wie möglich zu verursachen.«
    »Dann gehen Sie durch die Tiefgarage«, schlug Carlsson vor.
    Erneutes leises Lachen, dann zwinkerte Richter ihm zu. »Das hatten wir auch vor. Keine Angst, Sie sehen uns erst wieder, wenn alles vorbei ist.«
    Als die Bürotür hinter den Männern zufiel, öffnete Carlsson eine Klappe im Aktenschrank. Statt Ordnerrücken kam eine Flasche französischer Cognac zum Vorschein. »Wie sieht es mit dir aus?«, wandte er sich an seinen Empfangschef. »Ich brauche eine Stärkung. Dieser Typ in Zimmer 354 kann einem fast leidtun.«
    Der Empfangschef nickte stumm und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    Dirk griff nach einer der schusssicheren Westen der Amerikaner, die im Kofferraum des Mercedes lagen, aber Sven hielt ihn zurück. »Auch wenn die bequemer sind, nehmen wir besser unsere eigenen. Die sind so gut wie ein Ausweis.«
    Sven deutete auf den Rücksitz seines BMWs. Schulterzuckend nahm Dirk sich eine Weste und verzog das Gesicht. Die deutsche Variante war deutlich schwerer, aber wenn sein Freund meinte, dass die weiß reflektierende Aufschrift »Polizei« das wert war, würde er keine Diskussion beginnen.
    Jake hatte bereits das Headset aufgesetzt. »Fox? Wie sieht’s aus?«
    Rasch griff Dirk zu seinem eigenen Kopfhörer, um das Gespräch mitzuverfolgen.
    »Schwacher Lichtschein durch halb zugezogene Vorhänge. Vermutlich sieht er Fernsehen«, antwortete Fox.
    »Dann liegt er wahrscheinlich auf dem Bett. Sehr schön, da haben wir ihn in der Zange«, überlegte Sven laut.
    Dirk rief sich den Grundriss und die Möblierung des Zimmers ins Gedächtnis und nickte. Er wandte sich an Pat. »Wie wollt ihr die Fenster aufbekommen? Freundliches Klopfen scheidet aus, oder?«
    Pat warf ihm das Knäuel paketbandartiger Schnur zu. »Damit kommen wir durch die Scheibe. Sprengstoffschnur.«
    Beinahe hätte Dirk das klebrige Paket instinktiv fallen lassen. »Sprengstoff? Aber ohne Zünder ungefährlich, oder?«
    »Aber natürlich«, bestätigte Pat grinsend.
    Äußerlich blieb Dirk ruhig, obwohl er den Lautsprecher im Fahrstuhl am liebsten zertrümmert hätte. Die leise Hintergrundmusik, eine erbarmungslose Verhunzung eines Klassikers von Christopher Cross, zerrte an seinen Nerven. Er schaltete das Mikrofon seines Headsets aus, um ohne Zuhörer mit Sven zu reden. »Wir hätten die Treppe nehmen sollen.«
    »Warum?«, erkundigte sich Sven, ohne den Blick von der Stockwerksanzeige abzuwenden.
    »Weil es im Fernsehen so gemacht wird?«, schlug Dirk vor.
    »Tolle Idee, außer Atem oben ankommen und das Risiko erhöhen, im Treppenhaus Gästen zu begegnen, die bei unserem Anblick einen Herzinfarkt bekommen.«
    Dirk musterte ihr Spiegelbild in der verchromten Wand der Kabine und gab seinem Freund recht. Mit den Westen und ihren Waffen boten sie einen filmreifen Anblick. »Meinst du, der Direktor wäre jetzt zufrieden?«
    Sven lachte leise. »Vermutlich.«
    Mit einem dezenten Klingeln hielt der Fahrstuhl, aber Dirk drückte sofort den Knopf, um die Türen geschlossen zu halten, und zog den Schlüssel ab, der ihnen eine ungestörte Fahrt verschafft hatte. Ehe Jake und Pat ihre Ausgangsposition nicht erreicht hatten, würden sie den Flur nicht betreten, damit blieben ihnen einige Minuten Zeit, genug, um etwas Grundsätzliches zu klären. »Wieso wolltest du mich nicht dabeihaben?«, fragte Dirk, während er Sven den Schlüssel reichte.
    Die Hand seines Freundes verharrte in der Luft. Dirks forschendem Blick ausweichend, verstaute er den Schlüssel schließlich in seiner Jeans. »Ich weiß nicht, was uns erwartet, aber wir brauchen Antworten, und ich glaube nicht, dass die SEALs besonders zimperlich sein werden. Ich bin es jedenfalls nicht, und damit kann es hässlich werden. Vielleicht wollte ich dir deine Illusionen nicht rauben. Ich weiß nicht …, einfach nur der Versuch, einem Freund zu helfen.«
    »Bevormunden trifft es eher.«
    Verärgert runzelte Sven die Stirn. Ehe er antworten konnte, erklang Jakes Stimme aus dem Headset. »Wir sind in Position. Zielobjekt liegt auf dem Bett.«
    Tief durchatmend entsicherte Dirk seine Sig. Obwohl sie es etliche Male geübt hatten, war er nervös. Aber das war nichts Neues, sobald es ernst wurde, hatte er sich im Griff. Jedenfalls war das bisher der Fall gewesen, egal, ob es um Prüfungen oder Vorträge ging. Er hoffte, dass dies auch

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