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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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–« Dirk hätte noch einiges mehr zu sagen gehabt, aber der melodische Klingelton von Jakes Handy unterbrach ihn.
    »Sven«, erklärte Jake und stellte die Verbindung her. Nach kurzer Zeit wurde seine Miene ernst. »Verdammt gute Arbeit, Sven. Das übernehmen wir selbst. Wir treffen uns um kurz vor Mitternacht …« Ein rascher Blick auf die Armbanduhr. »Also in neunzig Minuten direkt vorm
Steigenberger
.« Wieder hörte Jake konzentriert zu, und Dirk musste sich beherrschen, um nicht dazwischenzufragen. »Dirk? Vergiss es, Sven. Der kommt mit, er sieht aus, als ob er mir gleich das Handy aus der Hand reißt. Bis gleich.«
    Jakes Lächeln drückte tiefe Zufriedenheit aus, als er sich Dirk zuwandte. »Sven und Pat hatten Erfolg. Sven hat die Meldedaten aus den Hamburger Hotels besorgt und mit allen Daten abgeglichen, die Pat über diverse Auftragskiller hatte. Dabei gab es eine Übereinstimmung, sie sind auf den Decknamen eines Killers gestoßen. Die Beschreibung passt, und Sven hat dem Empfangschef bereits ein Bild unter die Nase gehalten. Er ist es, und ich wette, der hat auf Mac geschossen.«
    »Informierst du das Team?«
    »Es reicht, wenn wir zu viert sind.«
    Dirk nickte und holte seine Sig Sauer und zwei Ersatzmagazine aus der Schreibtischschublade, die normalerweise fest verschlossen war. »Hat Sven gedacht, ich warte brav zu Hause, oder worum ging es da eben?«
    »Ja, aber mach nicht mich an, sondern Sven. Vergiss nicht, dass du immer noch ein Wirtschaftsprüfer bist. Halt dich im Hintergrund.«
    »Tja,
ich
stecke immerhin meine Waffe ein.«
    Jake verzog das Gesicht, als ob er Zahnschmerzen hätte. »Da hat Mark unseren Ruf ja gründlich versaut.«
    »Stimmt, was hat eigentlich der Admiral dazu gesagt? Hast du ihm erzählt, dass Mark unbewaffnet losgezogen ist?«
    »Natürlich nicht! Himmel, der würde ihn sofort … Nicht, dass er es nicht verdient hätte, aber ich würde ihn doch vermissen.«
    Sie lachten leise, aber dann wurde Jake wieder ernst. »Wir nehmen die Motorräder. Wenn etwas schiefläuft, sind wir beweglicher. Oder ist das ein Problem für dich?«
    »Nein, natürlich nicht, ich liebe es, bei knapp zehn Grad nachts zu fahren.«

20
    Fröstelnd stellte Dirk eine Stunde später seine Suzuki unter der Brücke ab und blickte zu den Metallstreben hoch. Im hellen Mondschein wirkte die Überführung unwirklich, wie ein Bauwerk aus einem anderen Zeitalter, vielleicht dem Beginn der industriellen Revolution. Skelettartig fügten sich schwarze Teile zu einem Gesamtgefüge zusammen, auf dem die Hamburger U-Bahn-Trasse ausnahmsweise oberirdisch verlief. Tagsüber bewohnten Scharen von Tauben die Metallkonstruktion, und die Fläche unterhalb der Brücke war ein begehrter Parkplatz. Um diese Zeit standen dort nur zwei Fahrzeuge: Svens BMW und direkt daneben ein schwarzer Mercedes Kombi der SEALs. Eine U-Bahn, in Hamburg skurrilerweise »Hochbahn« genannt, fuhr mit ihren silber-roten Waggons und mächtigem Getöse über die Schienen und zerstörte die unwirkliche Atmosphäre. Sven sah ihnen gegen seinen BMW gelehnt entgegen.
    »Wo ist Pat?«, erkundigte Jake sich, kaum dass der Lärm verstummt war.
    »Sieht sich das Hotel von außen an.«
    Kritisch musterte Dirk das wenige Meter entfernte
Steigenberger
. Hinter erstaunlich vielen Fenstern brannte noch Licht.
    Lautlos kehrte Pat zurück und hielt sich nicht mit einer Begrüßung auf. »Die Fenster sind das reinste Kinderspiel, die haben eine nette balkonartige Brüstung zur Flussseite hin. Wenn einer von uns abstürzt, wird er höchstens nass.«
    »Fleet heißt das, nicht Fluss«, korrigierte ihn Sven.
    Jake ignorierte Svens Auftritt als Stadtführer und blickte sich misstrauisch um. »Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt.«
    Mit wenig überzeugender Unschuldsmiene zuckte Pat die Achseln. »Was meinst du?«
    Jake sah ihn mit spöttisch erhobener Augenbraue an, bis er seinen unschuldigen Gesichtsausdruck nicht mehr beibehalten konnte. »Sorry, Jake. Wie hast du sie bemerkt?«
    Jake grinste lediglich und stieß eine perfekte Imitation von Marks schrillem Pfiff aus.
    Aus den Schatten der umliegenden Brückenpfeiler tauchten Tom und Fox auf. »Das ideale Wetter, um einen Spaziergang durchs nächtliche Hamburg zu machen«, erklärte Fox und hielt Jakes Blick stand. »Hör zu, wenn du glaubst, wir lassen es uns entgehen, den Mistkerl, der den Boss –«
    Jake winkte ab, aber Dirk hatte das kaum merkliche Lächeln im Schein eines vorbeifahrenden Fahrzeugs

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