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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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früher oder später sowieso davon hören.«
    Sie erzählte ihm kurz von dem Vorfall mit Chelsea Paris. Er nickte, als sie sprach, aber er schien nicht voreingenommen.
    »Und du glaubst, dass was auch immer die Leute hier erwischt hat, auch dich erwischt hatte?«
    Macy hob die Schultern. »Es muss, Mr. Shears. Gott, ich würde so etwas nicht machen. Ich schlage nicht einmal Fliegen tot. Ich fange sie und lasse sie draußen frei. Ich verletzte nie etwas oder irgendjemand. So … so bin ich einfach nicht.«
    Louis dachte das auch nicht. Aber es brachte eine interessante Idee hervor und zwar, dass es vielleicht einfach verschwinden würde. Dieser Wahnsinn. Vielleicht war er temporär. Das machte ihm auf jeden Fall etwas Hoffnung.
    Er tätschelte Macys Hand: »Komm, wir schauen, ob deine Mom da ist!«
    Als sie aufstanden, fuhr ein Pick-up auf der Straße vorbei. Er rollte langsamer, als er näher kam. Ein paar cool aussehende Jugendliche mit Kapuzen saßen drinnen. Sie starrten Louis und Macy an und er starrte direkt zurück. Wie du mir, so ich dir. So einer war er eigentlich nicht. Er gab sich nie dem blöden Glotz-Wettbewerb mit anderen Männern hin oder spielte das Mein-Schwanz-ist-länger-als-deiner-Spiel. Das war grundsätzlich etwas für Idioten mit einem völligen Mangel an Selbstachtung und Selbstwertgefühl. Dennoch tat er es gerade. Diese Kids schauten brutal aus, fies – Louis war sich ziemlich sicher, dass sie infiziert waren. Sie suchten nach Beute. Was ihn am meisten störte, war, wie sie Macy anschauten, als checkten sie sie für ihren Stall ab.
    Das machte ihn stinksauer, deshalb warf er ihnen den bösen Blick zu.
    Sie fuhren weiter.
    Er fragte sich, ob der Blick auf sie ähnlich gewirkt hatte, wie das, was Mr. Chalmers gemacht hatte: sein Territorium markieren. Vielleicht hatten sie gespürt, dass er für das, wovon sie dachten, dass es ihm gehöre, bereit war zu kämpfen. Also machten sie sich davon, um leichtere Beute zu finden. Man sagte ja, dass Hunde Angst an einem riechen können und vielleicht konnten diese Leute es auch. Wie das alte Sprichwort: Wenn du kein Opfer sein willst, verhalte dich nicht wie eins.
    »Kommen Sie«, sagte Macy.
    Sie gingen zur Tür und hielten an, Macy streckte die Hand aus und ergriff seine. Er hielt sie fest und ihm gefiel das Gefühl, eine andere geistig gesunde Person bei sich zu haben.
    »Was, wenn sie … was, wenn sie auch verrückt ist?«, sagte Macy.
    »Dann werden wir damit fertig.«
    Er ging zur Tür und öffnete sie. Es war still im Haus. Kein Fernseher oder Radio lief, keine Klospülung. Nur diese ungeheure Totenstille, die ihm auf ihre eigene Weise sagte, dass niemand da war, jedenfalls kein Lebender.
    »Komm«, sagte Louis und zog Macy über die Türschwelle.
    Sobald er drinnen auf dem abgenutzten Flauschteppich stand, sackte etwas in ihm sehr langsam ab und er wartete auf das, was auch immer geschehen sollte. Weil es passieren wird und es schlimm sein wird. Richtig schlimm.

17
    Den ganzen Tag hatte ein fauliger Wind durch Greenlawn geweht und es war nur eine Frage der Zeit, bevor er die Tür von Kathleen Soames erreichte und sich dort in einem grässlichen Miasma von Verwesung niederließ. Sie hatte es erwartet.
    Sie hatte es am Nachmittag mehr als einmal in sich gefühlt, etwas Kochendes, etwas Fiebriges, etwas, das sie Dinge denken ließ und anderen antun wollte.
    Fremdartige Dinge, grauenvolle Dinge.
    Dinge, zu denen sie nicht fähig war.
    Aber es war da, kratzte unentwegt in ihrem Gehirn, eine Dunkelheit und eine Feuchtigkeit und eine Schrecklichkeit. Ein Schatten, der über die Stadt gefallen war, versuchte ihren Kopf mit Verzerrungen und unvorstellbaren Impulsen zu füllen. Manchmal war sie sich sicher, dass sie sich das einbildete und etwas später war sie sich sicher, dass sie es nicht tat. Denn gelegentlich war es so spürbar wie kalte Hände, die ihre Kehle umklammerten, oder wie schimmliger Atem in ihrem Gesicht, eine heiße Stimme, die in ihr Ohr flüsterte.
    Sie hatte Steve bereits zweimal davon erzählt, aber es interessierte Steve nicht. Steve meinte, dass es an ihren Nerven lag. Dass sie nur müde sei. Sie müsse sich ausruhen.
    Ihre Nerven und die schwüle Hitze Ende August brauten in ihrem Verstand einen Sturm zusammen. Sie hatte wieder zu hart gearbeitet, hatte versucht, den Haushalt und ihre Gartenarbeit zu machen, sich um die Kinder zu kümmern und Mutter Soames im Obergeschoss von vorne bis hinten zu bedienen. Herrgott, diese

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