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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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verrückte, alte Frau reichte allein aus, um sich zu Tode zu schuften. Was sie brauchte, war ein Drink und ein Nickerchen.
    Steve wollte sich ums Abendessen kümmern. Sobald Ryan von seiner Runde Zeitung-Austragen zurückkam, würden die beiden ein schönes Abendessen zubereiten, während sie schlief.
    Und Steves Angebot war nett, wirklich nett.
    Während des ganzen langen, lustlosen und irgendwie verstörenden Tages war das das Erste, was sie zum Lächeln brachte. Vielleicht hatte Steve recht. Sie war den ganzen Tag nervös gewesen … unruhiger Magen, der öfter als sonst rumorte, zitternde Hände, schweißgebadetes Gesicht. Sie versaute dauernd die einfachsten Aufgaben. Ließ Sachen fallen, schmiss Gegenstände von Regalen herunter. Sie war zweimal an diesem Nachmittag im Treppenhaus gestolpert, als sie nach Mutter Soames schauen wollte. Bei der Zubereitung des Mittagessens für die alte Dame hatte sie sich mit einem Messer in die Finger geschnitten und sich den Kopf dreimal am selben Regal angeschlagen. Heute stimmte nichts. Die Stadt, die Nachbarschaft, das Haus und ja, sogar Kathleen selbst. Aus dem Gleichgewicht geraten. Schief. Irgendwie.
    Wie eine Tür war sie entweder zu weit oder nicht weit genug offen.
    Und wenn sie versuchte, es auf die Reihe zu kriegen, einen Sinn darin zu finden, war sie nur verwirrt. Sie hatte versucht, es sich nachmittags mit ihren TV-Seifenopern gemütlich zu machen, während Ryan noch in der Schule war und Mutter Soames ein Nickerchen machte, aber sie schien sich nicht konzentrieren zu können. Konnte nicht still sitzen. Der Fernseher war zu laut oder zu leise oder die Bilder zu hell, zu grell für ihre Augen. Sie schaute hin, aber nichts davon ergab einen Sinn. Die Handlung war genauso unverständlich wie Hieroglyphen.
    Es war ein heißer Tag, aber er war nicht so heiß, dass es erklärte, dass sie sogar im kühlen Wohnzimmer schwitzte, sich schwindelig fühlte, den Drang fühlte, sich zu übergeben und deshalb viermal innerhalb einer Stunde vor der Toilette kniete. Nicht das irgendwas herauskam: nur nerviges trockenes Würgen, wodurch sie außer Atem geriet und Angst bekam, ihr Verstand sich drehte und sich anfühlte, als wäre er mit einem feinen, kratzigen Flaum überzogen.
    Kathleen hatte sogar Steves Rat angenommen und sich ins Bett gelegt.
    Aber sie wälzte sich nur hin und her. Sie fand keine bequeme Position. Ihr Kissen fühlte sich warm und feucht an, wie ein atmendes, schlafendes Wesen, das aufs Aufwecken wartete. Und das eine Mal, als sie fast eingeschlafen war, glaubte sie, dass sie eine Stimme im Inneren ihres Kissens hörte, die sagte: »Jetzt, Kathleen! Tu es jetzt!«
    Sie wachte im Sitzen auf und konnte sich nicht erinnern, sich hingesetzt zu haben. Sie saß aufrecht, ihre Knie zur Brust gezogen, die Arme um ihre Beine geschlungen, Schweiß tropfte von ihrer Stirn und brannte ihr in den Augen.
    Nein, sie würde nicht schlafen.
    Trotz Steves Einwänden machte sie direkt weiter und sortierte die Geschirrschränke, die bereits penibel sortiert waren, wischte Schubladen aus und über Regale, kehrte und saugte Staub und putzte den Boden, weil sie sich nicht traute sich still hinzusetzen. Sie hatte Angst davor, dass diese Stimme wieder zu ihr sprach oder sie anfing schlimme Sachen zu denken. Sie musste sich weiter beschäftigen, sie musste sich weiter bewegen, sie musste es aus sich herausbekommen, aus ihrem Verstand zerren und der einzige Weg das zu tun, war durch harte Arbeit. Irgendwie wurde sie zu einem hirnlosen Roboter, der immer wieder die gleichen Aufgaben erledigte, bis Steve nachfragte, was zur Hölle los sei.
    Er war an diesem Tag aus der Werkstatt zurückgekommen und hatte über die Hitze und über die drei Kolbenring-Reparaturen geklagt, die er hatte ausführen müssen und über die verdammten Automatikgetriebe und Vakuumleitungen und über seinen Chef, der ihn nur aufregte, ihn so aufregte, dass er zugab, dass er fast den Drehmomentschlüssel aufgehoben und ihm damit den Schädel eingeschlagen hätte.
    Steve war von Natur aus ruhig und gelassen, aber nicht an diesem Tag.
    Er war aufgedreht und reizbar. Er trank sein Bier und versuchte CNN zu schauen und Kathleen konnte die ganze Zeit über nicht aufhören zu putzen. Sie saugte direkt an ihm vorbei, holte Fussel unter der Couch hervor und rückte Bilder gerade und wusch Wände ab und leerte Plastikfrüchte aus derselben Schüssel fünfmal aus und polierte die Schüssel, jagte jedem Staubkorn auf jedem

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