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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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nach Hause kam, mit Louis die Stadt verlassen würde, bis der Wahnsinn vorbei war. Aber wenn es überall passierte … wohin konnte man denn noch flüchten?
    »Der Gouverneur von Texas hat den Ausnahmezustand ausgerufen, Michelle. CNN berichtet nur darüber. Die Leute bringen sich gegenseitig um. Wie Tiere.«
    »Mein Gott!«
    Carol stand einen Moment lang da, die Arme um sich geschlungen. Dann schaute sie mit dunklen, fiebernden Augen zu Michelle. »Tiere«, sagte sie. »Tiere. Ich frage mich, wie das wäre …«
    Sie verließ das Zimmer.
    Michelle schaute aus dem Fenster.
    Sie sah die sonnigen Straßen von Greenlawn. Alles sah vollkommen in Ordnung aus. In der Ferne hörte man das Heulen eines Krankenwagens. Im ganzen Land. Großer Gott. Im ganzen Land. Aber sie wusste, dass sie sich darum keine Sorgen machen konnte. Nicht jetzt. Sie musste sich um diesen Ort Sorgen machen.
    Um Greenlawn.
    Auf einmal vermochte sie nichts anderes mehr wahrzunehmen, nichts anderes erkennen. Tunnelblick. Ein Ort. Ihre Stadt. Ihr Revier. Alles andere verschwand, als sich etwas Wichtiges und Wesentliches in ihr mit einem warmen, feuchten Schnappgeräusch ausbreitete. Nun entstand Reinheit. Und Freude. Sie konnte ihre eigene Haut riechen und das Salz an ihren Lippen schmecken und die Hitze zwischen ihren Beinen fühlen.
    Michelle durchstöberte ihre Schreibtischschubladen.
    Sie fand etwas, was sie benutzen konnte.
    Einen Brieföffner mit einer 15 Zentimeter langen Klinge.

19
    Dick Starling wachte über die Leiche seiner Frau.
    Sie war die Liebe seines Lebens, sein Glück, sein Herz, sein Ein und Alles. Darum musste er Megan umbringen, weil sie es einfach nicht verstanden hatte. Als es über ihn gekommen war, wie es jetzt über jeden kam, hatte sie dagegen angekämpft. Und obwohl er sich nicht länger wirklich erinnern konnte, wie er vorher gewesen war, wusste er, dass das hier besser war und das Megan ein fremdartiges Wesen war, ein Krankheitsbazillus mitten in einem gesunden Körper. Also hatte er seine Axt genommen und ihren Schädel gespalten.
    Das lag einige Stunden zurück. Inzwischen hatte er sie in der Küche an ihren Füßen aufgehängt und sie so ausgeweidet, wie er die Rehe im November ausweidete. Er hatte sie geköpft und ausgenommen, ihre Organe und Gedärme auf ordentliche Haufen auf das Abtropfbrett im Waschbecken gelegt.
    Überall auf dem Boden war Blut.
    Er war überall voller Blut.
    Er saß in einer klebrigen, trocknenden Lache, der Blutgeruch in seiner Nase und Kehle durchdrang jede Pore und jede Zelle und durch den freudigen, angenehmen Geruch wurde ihm schwindlig; er erregte ihn, brachte ihn mit dem einfachen Rhythmus des Lebens auf eine Art und Weise in Verbindung, die er niemals zuvor gekannt hatte. Er saß da und betrachtete die Klinge seiner Axt. Sie war blutbefleckt. Haarklumpen und Gewebestückchen klebten daran.
    Er legte den Kopf schief und horchte.
    Nach Eindringlingen.
    Sie hatten schon einmal versucht, seine Beute zu holen. Eine Frau und zwei bissig aussehende Mädchen mit Küchenmessern. Ein beinahe untergetauchter, nebliger Teil seines Gehirns hatte ihm gesagt, dass sie einmal Maddie Sinclair und ihre zwei Töchter Kylie und Elissa waren. Aber das bedeutete ihm nichts. Sie waren Plünderer, Räuber. Er hatte sie verjagt. Die Frau hatte er gewollt … Er wollte sie auf dem blutbeschmierten Boden ficken, die Mädchen vielleicht auch. Aber sie waren abgehauen.
    Er fragte sich, wo seine eigenen Töchter steckten.
    Dick betrachtete die Küchenwände. Sie waren mit Blut bespritzt und mit blutigen Handabdrücken verziert. Als er Megan ausgeweidet hatte, war er über seine blutigen Hände erstaunt gewesen, dass er sie gegen die Wände gepresst und Abdrücke hinterlassen hatte. Er mochte die Art, wie es aussah, also tunkte er seine Hände in den Torso seiner Frau und bemalte die Wände mit roten Handabdrücken. Jeder, der hierherkam, würde erkennen, dass es seine Behausung war. Dass er sie verteidigen würde.
    Er hörte Stimmen in der Ferne.
    Er krabbelte mit seiner Axt in der Hand den Boden entlang und zog sich am Waschbecken hoch. Bei dem Geruch von Innereien und Gedärmen lief ihm das Wasser im Mund zusammen, sein Magen knurrte. Er äugte durch das Fenster. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah er einen Mann. Einen Mann und ein Mädchen. Er brauchte einen Moment, aber dann erinnerte er sich, dass der Mann Louis Shears und das Mädchen Macy Merchant war.
    Dick fragte sich, ob Louis ihm das Mädchen

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