Zerfleischt - Der ultimative Thriller
machte sie alles dem Erdboden gleich.
Aber es war noch nicht genug.
Mit einem Ruck riss sie Blumen mitsamt ihren Wurzeln aus, bis sie die kühle, feuchte, schwarze Erde erreichte und rieb sich dann damit ein, wühlte und kraulte darin herum und genoss den erdigen, feuchten Geruch des Bodens.
Sie hatte einen Wurm gestört und schnappte sich ihn, steckte ihn in ihren Mund und kaute ihn zu Brei.
Sie fühlte sich jetzt besser, als sie sich seit Wochen gefühlt hatte.
Wenn nur diese verdammte Sonne untergehen würde.
Denn sobald sie unterging, sobald sie unterging … würde die Nacht eine Nacht sein, wie sie diese elende, tote, verschissene Stadt noch nie zuvor erlebt hatte.
Und Kathy wusste es.
»Was zur Hölle machst du da?«
Es war Steve. Der Dummkopf, er hatte ihre Show auf der Veranda verpasst, aber jetzt sah er sie … dreckig und blutig und stinkend. Er sah ängstlich aus. Er wirkte verwirrt. Kathleen rannte auf allen vieren zur Veranda hoch und hechtete durch die Fliegengittertür. Steve fiel um und sie sprang auf ihn und rieb sich an ihm, als er gegen sie ankämpfte … Er schlug auf sie ein, kratzte sie und fügte ihr damit köstliche Schmerzwellen zu. Aber dann packte sie seinen Kopf und knallte ihn auf den Boden, bis er sich unter ihr nicht mehr bewegte.
Hechelnd und sexuell erregt nahm Kathleen seine Hand in den Mund, leckte daran und schmolz bei dem Geschmack von Männerschweiß dahin. Sie biss so heftig sie konnte auf seine Finger, bis das Fleisch aufplatzte und die Knochen darunter zerbrachen. Sie plagte sich und kaute, bis sie gutes Fleisch zum Essen abgetrennt hatte.
Sie zerrte ihn in die Küche.
Sie verwendete das Tranchiermesser.
Sie zerschlitzte seine Kehle, schlitzte die Halsschlagader auf, bis warmes, dunkles Blut auf ihre Brüste spritzte. Sie schnitt seine Klamotten weg, kaute an seinem Hals und Bauch herum, hinterließ den ganzen Weg hinunter blutige Abdrücke, bis sie zwischen seinen Beinen fand, wonach sie suchte.
Gott, wie gut es in ihrem Mund schmeckte. Wie entzückend es sich anfühlte, es zwischen ihren Zähnen zu Brei zu zermalmen.
Irgendwann später nahm Kathleen sein Blut und malte an die Wände Schleifen und Kringel und kritzlige Zauberzeichen, an die sie sich aus einem Buch aus längst vergangener Zeit erinnerte. Als sie damit fertig war, gehörte die Küche ihr. Sie roch nach rohem Fleisch und nach Blut. Das war ihr Ort, ihr Bau und sie musste andere fernhalten.
Sie hockte sich an die Küchentür und pisste, um ihr Revier zu markieren.
18
Als sich die Tür zu ihrem Büro öffnete, traf Michelle Shears beinahe der Schlag. Sie wusste nicht, was sie erwartete, aber es war nur ihre Chefin Carol. Normalerweise klopfte sie an, aber heute stürmte sie direkt hinein. Sie stand mit einem glasigen Blick in ihren Augen da.
»Haben Sie schon gehört?«
Michelle spürte ein Kribbeln in ihrem Bauch. »Was denn?«
»Es ist überall im Radio zu hören.«
»Ich … nein. Ich versuche gerade, einiges zu Ende zu bringen. Ich will hier weg.«
Carol starrte sie mit diesen toten Augen an. »Es ist jetzt überall.«
»Was?«
»Was in dieser Stadt passiert. Es passiert überall. Es gibt Unruhen in L.A. Leute legen Brände in Chicago. Es gab einen Massenselbstmord in New York. Alle drehen durch.«
Michelle versuchte zu schlucken, aber sie vermochte es nicht.
Massenwahnsinn … im ganzen Land? Wie jeder fing sie sofort an, nach Gründen und Verbindungen zu suchen. Zuerst dachte sie an Terroristen, die irgendeine biologische Waffe losgelassen hatten, irgendeinen Bazillus. Sie hatte einmal eine Sendung im TV gesehen, in der es hieß, dass, falls ein solcher Bazillus in einem Großflughafen freigesetzt würde, Pendler ihn in wenigen Stunden im ganzen Land verbreiten würden.
War es das?
Nein, es ergab keinen Sinn. Sie konnte sich vorstellen, dass es Chicago und New York und L.A. traf, die ganzen Hauptverkehrsadern der Fluggesellschaften. Aber Greenlawn? Sofern nicht einer zufällig auf einem Flug infiziert wurde und hierher zurückkam, es sich wirklich sehr schnell ausbreitete … Nein, es ergab keinen Sinn.
»Was zum Teufel ist hier los, Carol?«
»Ich weiß es nicht. Aber es ist überall. In den Nachrichten haben sie gesagt, dass irgendein Typ in Fort Wayne eine Familie mit einer Axt ermordet hat. Sie waren seine direkten Nachbarn, Himmel noch mal.«
Michelle spürte, wie etwas in ihr zu zersplittern begann.
Sie hatte sich den ganzen Nachmittag ausgemalt, dass sie, sobald sie
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