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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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auf. »Dann will ich alles hören, was Sie mir erzählen können.«
    »Irgendwelche genauen Einzelheiten weiß ich nicht. Mir ist bekannt, dass Matt und Stacey dauernd zwischen hier und West Virginia gependelt sind, um sich um Staceys gebrechliche Eltern zu kümmern. Sie haben immer auch die Kinder mitgenommen. Denen hat es natürlich gar nicht gefallen. Sie waren von ihren Freunden getrennt und mussten den Sommer auf dem Land verbringen, aber Familie ist Familie, und Stacey stand ihren Eltern sehr nah.«
    »Natürlich.«
    »Matt fuhr freitags hin und kam sonntags zurück, um am Montag wieder den Dienst anzutreten. So lief es an fast jedem Wochenende.«
    »Darüber weiß ich schon Bescheid. Ich habe mit seiner Vorgesetzten gesprochen, General Carson.«
    Strickland bekam einen roten Kopf, setzte ihre Darlegungen aber fort. »Vor ungefähr zwei Wochen hat er mich angerufen und erzählt, er sei in West Virginia auf etwas Rätselhaftes gestoßen.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Genau hat er sich nicht geäußert, seinen Andeutungen zufolge wird es aber etwas sehr Übles gewesen sein.«
    »Drogenhandel?«
    Normalerweise ließ Puller, wenn er eine Vernehmung durchführte, keine Stichwörter fallen, diesmal jedoch riet ihm sein Gespür dazu.
    Verdutzt schaute Strickland ihn an. »Nein, dass es etwas mit Drogen zu tun hatte, glaube ich nicht.«
    »Womit denn sonst?«
    »Mit etwas viel Ernsterem. Andere Leute müssen darin verwickelt sein. Ich konnte ihm anmerken, dass ihm ein bisschen mulmig zumute war und dass er nicht genau wusste, was er tun sollte.«
    »Und wie ist er auf dieses Rätselhafte, wie Sie es bezeichnen, aufmerksam geworden?«
    »Meines Erachtens hat jemand ihn darauf hingewiesen.«
    »Und diese Person hatte es entdeckt?«
    »Was das angeht, bin ich mir nicht sicher. Es könnte sein, dass der Informant sich schon mit Nachforschungen befasste.«
    Pullers Kugelschreiber verweilte über dem Notizbuch. »Meinen Sie jemanden von der Polizei?«
    »Nein, es war keine Amtsperson, da bin ich mir ziemlich sicher. Jedenfalls hat Matt so etwas nie erwähnt.«
    »Und wer soll es gewesen sein?«
    »Möglicherweise ein verdeckter Ermittler.«
    »Aber Sie haben doch gerade behauptet, die Polizei käme nicht infrage.«
    »Ist es nicht so, dass die Polizei gelegentlich Zivilisten als verdeckte Ermittler einsetzt, besonders wenn sie in Bezug auf die Zielgruppe schon interne Kenntnisse vorliegen hat?«
    »Mag sein. Allerdings sprechen wir dann tatsächlich über Drogen- oder vielleicht Waffenhandel.«
    »Ich bezweifle, dass es um so etwas ging. Dann wäre Matt nicht so beunruhigt gewesen.«
    »Er hatte seine Familie vor Ort. Vielleicht hat seine Sorge ihr gegolten.«
    »Kann sein«, gestand Strickland ihm verunsichert zu.
    »Hat er je einen Namen genannt oder eine Beschreibung gegeben, was diesen ›verdeckten Ermittler‹ betrifft?«
    »Nein.«
    »Und wie wollte er diese Person kennengelernt haben?«
    »Er ist ihr eines Tages begegnet.«
    »Und weshalb hätte sie sich ihm anvertrauen sollen?«
    »Ich glaube, weil er eine Uniform trug.«
    »Aber falls die Person als verdeckter Ermittler tätig war, arbeitete sie doch wohl längst mit der Polizei zusammen. Warum sollte sie sich an jemanden wenden, bloß weil er in einer Armeeuniform steckt?«
    »Keine Ahnung«, gab Strickland zu. »Auf jeden Fall weiß ich, dass auch Matt sich damit beschäftigt hat und dass es ihm Furcht einflößte.«
    »Wo ist Ihre Dienststelle?«, fragte Puller.
    »Ich bin Analytikerin im Verteidigungsministerium.«
    »Was betreffen Ihre Analysen?«
    »Den Mittleren Osten. Schwerpunkt pakistanisch-afghanische Grenze.«
    »Sind Sie mal dort gewesen?«
    Strickland schüttelte den Kopf. »Nein. Sie waren dort, ich weiß. Mehrmals.«
    »Egal, Barbara. Manche Leute geben gute Analytiker ab, andere nicht.«
    »Und manche Leute sind tüchtig im Kampf. So wie Sie.«
    »Würden Sie mir den Gefallen tun, für mich eine bestimmte Situation zu analysieren?«
    Strickland wirkte überrascht, nickte aber mutig.
    »Als ich mit der Bearbeitung dieses Falls betraut wurde, hat man ihn als ›ungewöhnlich‹ bezeichnet. Vier Leichen in einem Bundesstaat, in dem diese Menschen nicht wohnhaft waren, einer davon ein Oberst des Militärischen Geheimdienstes. Üblicherweise fährt man in einem solchen Fall alles auf, was man hat, mehrere CID -Spezialagenten, Expertenteams, sogar KTU -Fachleute. Trotzdem bin ich allein eingesetzt worden, eben weil die Sache ›ungewöhnlich‹ sein

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