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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Regierungsdiensten an, zu der nicht bloß Schreibtischtätigkeit oder Materialverwaltung gehört hatten. Unter dem Arm hatte er eine Akte. Er setzte sich, blätterte in der Akte und nahm schließlich Pullers Gegenwart zur Kenntnis, indem er den Blick auf ihn richtete.
    »Möchten Sie etwas zu trinken?«, fragte der Mann. »Es gibt Kaffee, aber der schmeckt beschissen. Und Wasser. Leitungswasser. Das bekömmliche Deer-Park-Mineralwasser ist uns letztes Jahr gestrichen worden. Die Etatkürzungen sind noch unser Untergang. Als Nächstes nehmen sie uns wohl noch die Schusswaffen weg.«
    »Ich brauche nichts.« Puller schaute auf die Akte. »Betrifft der Papierkram mich?«
    »Nicht per se. « Der Mann tippte auf den Schnellhefter. »Übrigens, ich bin Joe Mason.« Er streckte den Arm aus und schüttelte Puller die Hand.
    »John Puller.«
    »Das ist mir bekannt«, beteuerte Mason. Er rieb an der Nagelhaut eines Fingers. »Wie läuft es in West Virginia?«
    »Ah, darum geht es. Das dachte ich mir schon. Um ehrlich zu sein, es läuft nicht so gut. Darf ich unterstellen, dass Sie in die Sache eingeweiht sind?«
    »Falls Sie möchten, dürfen Sie Ihren Leitenden Spezialagenten anrufen. Don White ist ein fähiger Mann.«
    »Ja. Ich möchte ihn sprechen.«
    Mason holte ein Handy heraus. »Bringen wir die Formalitäten hinter uns, damit wir die wirklich wichtigen Fragen angehen können. Rufen Sie ihn gleich jetzt an.«
    Puller tätigte den Anruf. Don White bestätigte, Joe Mason vom Ministerium für Innere Sicherheit zu kennen, und empfahl ihm, sich ihm gegenüber kooperativ zu zeigen.
    Puller schob Mason das Handy zu und schaute nochmals den Schnellhefter an. »Kann es sein, dass eigentlich ich es bin, der in etwas eingeweiht werden muss?«
    »Genau daran denke ich, Puller.«
    »Und wie lautet Ihre Entscheidung?«
    »Alles, was ich über Sie erfahren kann, deutet darauf hin, dass Sie eine Spitzenkraft sind. Patriot bis ins Mark. Stur wie eine Bulldogge. Sie kriegen jeden, den Sie suchen.«
    Puller schwieg und behielt den Mann im Visier. Er bevorzugte es, ihn einfach weiter schwafeln zu lassen. Er selbst hörte lieber zu.
    »Wir haben da eine Krisensituation«, fügte Mason hinzu. »Klingt aufregend, was? Eine Krisensituation. Bloß haben wir keinen blassen Schimmer, woraus die Krise besteht.« Er nahm den Blick von der Akte. »Können Sie uns irgendeinen hilfreichen Hinweis geben?«
    »Ist das der Grund, weshalb der Führungsstab des Armee-Oberkommandos so stark an dem Fall interessiert ist? Warum am Anfang nur ich allein damit beauftragt wurde?«
    »Der Führungsstab des Armee-Oberkommandos hat Interesse daran, weil wir uns dafür interessieren. Und obwohl es so scheint, als ob derzeit ausschließlich Sie sich damit abgeben, beschäftigt er in Wirklichkeit auch andere Instanzen. Und nicht nur das Ministerium für Innere Sicherheit.«
    »Dem Militärischen Geheimdienst ist er meines Wissens gleichgültig.«
    »Das kann ich so nicht bestätigen.«
    »Ist das FBI eingeschaltet?«
    »Das FBI mischt sich in alles ein, ob es uns passt oder nicht. Aber wir wollten Sie nicht in Zuständigkeitsgerangel verwickeln, deshalb bin ich zum Mittelsmann erkoren worden.«
    »Also, es gibt eine Krisensituation, allerdings kennen Sie die Natur der Krise nicht. Ich hätte erwartet, dass das Ministerium für Innere Sicherheit es versteht, sich besser zu informieren.«
    »Gut gebrüllt, Löwe, aber über eins wissen Sie noch nicht Bescheid.«
    »Und das wäre?«
    »Einen Funkspruch, den das Ministerium vor zwei Tagen aufgefangen hat. Was glauben Sie, woher er stammte?«
    »Aus Drake in West Virginia.«
    »Ganz genau.«
    »Ich dachte, das MIS darf nur ausländische Nachrichtenübermittlung überwachen? Nicht die Mitteilungen, Telefonate oder E-Mails von uns Amerikanern.«
    »Im Großen und Ganzen verhält es sich auch so.«
    »Und was besagt diese Nachricht?«
    »Tja, sie wurde in einer Sprache übermittelt, von der man schwerlich erwartet, dass irgendwer sie im ländlichen West Virginia benutzt.«
    Als Mason keine konkrete Auskunft erteilte, fühlte Puller sich verstimmt. »In der New-Jersey-Mundart?«, fragte er ironisch. »Oder im Bronx-Slang?«
    »Raten Sie noch einmal und lassen Sie Ihre Vorstellungskraft weiter gen Osten schweifen.«
    »In arabischer Sprache?«
    »Dari. Wie Sie wissen, ist das in Afghanistan einer der verbreitetsten Dialekte.«
    »Klar, weiß ich. Also Afghanistan. Wurde eine Übersetzung erstellt?«
    »Ja. Mit der Aussage:

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