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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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›Bald ist die Zeit da.‹ Dass alle sich vorbereiten sollen. Und dass Gerechtigkeit geübt wird.«
    »Und das interpretieren Sie so, dass ein Anschlag auf die Vereinigten Staaten bevorsteht?«
    »Ich werde dafür bezahlt, solche Äußerungen dahingehend zu interpretieren, Puller. Und dafür, solche Anschläge zu vereiteln.«
    »Was war an dem Gewäsch so überzeugend? Es wird ständig Blödsinn schwadroniert, ohne dass etwas passiert. Auch in darischem Dialekt.«
    »Es war kein Klartext. Vielmehr war es verschlüsselt. Und zwar nicht mit irgendwelchen gängigen Computeralgorithmen. Die Verschlüsselung erfolgte durch einen Code, von dem meine Experten behaupten, er sei beim früheren KGB , vor dem Ende des Kalten Kriegs, allgemein in Gebrauch gewesen. Darüber hinaus wissen wir, dass die Taliban inzwischen alte KGB -Codes benutzen, um mit ihren Schläferzellen zu kommunizieren. Alles geht auf die Zeiten zurück, in denen die Rote Armee dort noch die Panzer rollen ließ.«
    »Taliban verwenden in West Virginia einen ehemaligen KGB -Code für die Verschlüsselung von Mitteilungen in darischer Sprache. Wirklich eine völlig neuartige Herausforderung für Sie. Aber irgendwann haben sie die Verschlüsselung vernachlässigt?«
    »Offensichtlich, sonst säße ich jetzt nicht hier mit Ihnen im Gespräch. Ironischerweise kommen diese alten Codes heute wieder in Mode, Puller, weil wir uns inzwischen so gut darauf verstehen, die computerisierte Verschlüsselung zu knacken. Kurzum, wie sind stutzig geworden und haben die Ohren gespitzt.«
    »Ich habe in Drake keinen einzigen Turban gesehen. Nur jede Menge stolze Amerikaner der konservativeren Sorte. Wie können Sie sicher sein, dass in Drake ein Anschlag verübt werden soll? Vielleicht haben die Terroristen dort lediglich ihren Unterschlupf, und das Ziel liegt ganz woanders.«
    »Gewisse weitere Bestandteile der Nachricht legen nahe, dass das Ziel sich zumindest in der Gegend um Drake befindet.«
    Puller lehnte sich zurück und überlegte. »Hmm … es gibt da eine riesige Betonkuppel, ein Überbleibsel einer großen Regierungseinrichtung, die in den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts betrieben wurde. Sich damit zu befassen wäre wohl immerhin ein Anfang. An sich ist dieser Bau die einzige Besonderheit in Drake. Abgesehen vom plötzlichen Auftauchen eines Haufens Leichen.«
    »Wenn es doch so einfach wäre.« Mason zog mehrere zusammengeheftete Blätter aus der Akte und schob sie Puller zu. »Wir haben festgestellt, wozu die Anlage gedient hat. Leider hilft uns das kein bisschen weiter.«
    Puller las die Seiten durch. Es handelte sich um ein Geheimdokument aus den Siebzigerjahren. »Dort sind Komponenten für Atombomben fabriziert worden?«, vergewisserte er sich.
    »Sogar Schlüsselkomponenten. Aber nicht die eigentliche Sprengvorrichtung. Die Betonkuppel hat man gebaut, weil einiges von dem Material, mit dem man arbeiten musste, radioaktiv war. Damals durfte das Verteidigungsministerium noch Geld nach Belieben verpulvern. Und es gab kein Umweltschutzministerium. Also hat das Militär die Anlage später nicht abgerissen, sondern schlichtweg geschlossen und vergammeln lassen.«
    »Geht eine Gefahr davon aus?«
    »Für die Umwelt? Kann sein. Aber das geht uns nichts an. Aus den Aufzeichnungen ist eindeutig ersichtlich, dass im Rahmen der Schließung das ganze Material und die gesamte Ausstattung fortgeschafft wurden. Und man wühlt sich nicht durch einen Meter dicken Beton, nur um herauszufinden, ob der Geigerzähler anschlägt.«
    »Und wenn nun jemand die Absicht hat, die Kuppel in die Luft zu sprengen, um die Radioaktivität freizusetzen? Falls noch welche vorhanden ist.«
    »Klar, Puller. Dafür bräuchte man einen wahren Berg an Sprengstoff und ziemlich umfangreiche Hilfsmittel, ohne zu wissen, ob drinnen überhaupt etwas ist, das den Aufwand lohnt. Freisetzung von Radioaktivität in Drake? Wen kümmert’s?« Mason lehnte sich zurück. »Nein, es muss eine andere Erklärung geben.«
    Puller schob ihm die Blätter über den Tisch zurück. »Na gut. Was sonst?«
    »Wir wissen, dass Sie mit General Carson gesprochen haben.«
    »Sie war kooperativ.«
    »Reynolds wusste etwas. Deshalb ist er ermordet worden. Er wusste über etwas Bescheid, das in der dortigen Gegend passieren soll.«
    »Dahinter bin ich heute auch gekommen. Falls es Ihnen schon länger klar ist, wäre es für mich vorteilhaft gewesen, es sofort zu erfahren.«
    »Ehe wir die Nachricht entschlüsselt

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