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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ihm geraten? Der Sache nachzugehen? Zu schauen, was er in Erfahrung bringen kann? Und haben Sie sich eventuell gedacht, es böte sich die Gelegenheit, etwas Nützliches für Ihre Karriere zu tun? Außerhalb des alltäglichen Aufgabenspektrums?«
    »Sie drücken sich sehr direkt aus, aber … Sie haben recht. Plötzlich erfuhr ich, er ist tot. Mitsamt der ganzen Familie. Frau, Kinder, alle …« Carsons Lippen begannen zu zittern. Als sie den Becher heben wollte, bebte ihre Hand so stark, dass sie Kaffee verschüttete.
    Puller nahm ihr das Trinkgefäß ab, stellte es beiseite, tupfte ihr mit einer Serviette die Finger trocken und ergriff ihre andere Hand. »Hören Sie, Ma’am, vielleicht haben Sie die Angelegenheit nicht auf die geschickteste Art und Weise angepackt, aber niemand kann im Leben immer alles richtig machen. Und mir ist klar, dass Sie nie und nimmer mit solchen Folgen gerechnet haben.«
    Sie blickte ihn kurz an, lenkte dann ebenso rasch den Blick zur Seite und benutzte eine andere Serviette, um sich die Augen zu wischen. Puller wartete, bis sie sich gefasst hatte und sich ihm wieder zuwandte. »Entschuldigen Sie, Puller«, bat sie. »Generale dürfen nicht weinen.«
    »Ich habe Generale über den Leichen ihrer Soldaten Tränen vergießen sehen.«
    Resigniert lächelte Carson. »Ich rede von weiblichen Generalen.«
    »Wie Sie meinen. Als Ihnen gemeldet wurde, was mit den Reynolds geschehen ist … welche Maßnahmen haben Sie da eingeleitet?«
    »Offen gestanden, ich war vor Schreck außer mir. Und als ich mich beruhigt hatte, konnte ich nur an eins denken, nämlich, dass ich praktisch auf einer Tretmine stand. Es vermittelt Ihnen kein schmeichelhaftes Bild von mir, aber es ist die Wahrheit.«
    »Und Sie dachten darüber hinaus, dass die Ermordung des Chefs der Abteilung J23 auf jeden Fall Interesse erregen wird? Ihnen war klar, dass dadurch in Kreisen, die sich weit über uns befinden, heimliche Aktivitäten entstehen mussten. Vielleicht haben Sie Andeutungen fallen lassen, dass es klüger sei, ohne Aufhebens mit nur einem CID -Spezialagenten zu ermitteln und die Ermittlungen wie bei einem herkömmlichen Mord zu handhaben, bis sich zeigt, was sich hinter allem verbirgt? Um zu sehen, was sich daraus ergibt?«
    »So durchtriebene Vorsätze hatte ich nicht. Allerdings wurde mir bei allem, was ich dazu sagte, bald klar, dass trotzdem alles auffliegen und ich letzten Endes reichlich schlecht dastehen könnte.«
    »Diese Sorge ist nachvollziehbar. Vielleicht sind Sie aber näher an der Wahrheit gewesen, als Sie glauben. Er ist zufällig auf diese Vorgänge gestoßen, sagen Sie?«
    »Ja. Außerdem hat Matt die Befürchtung augesprochen, die nationale Sicherheit könnte gefährdet sein. Ehrlich, er hat es zu mir gesagt. Ich konnte es nicht nachprüfen, aber ich weiß, er hat es geglaubt.«
    »Sind Sie je in der Ortschaft Drake in West Virginia gewesen?« Carson schüttelte den Kopf. »Also, man kann sie nicht gerade als Brutstätte des Terrorismus bezeichnen, falls hier die Rede von Terrorismus ist.«
    »Ich kann nur wiederholen, was Matt mir mitgeteilt hat.«
    »Verstehe. Und immerhin ist er deswegen ermordet worden.« Puller stellte einige Überlegungen an, während Carson leidvoll auf ihre Hände starrte. »Zerfleischen Sie sich nicht zu sehr, Ma’am. Sie haben geglaubt, etwas tun zu können, irgendetwas zu vollbringen, was dem Land nützt.«
    »Wenn ich Scheiße gebaut habe, Puller, wollen wir es auch so nennen. Ich dachte, ich hätte einen Weg gefunden, um mir den zweiten Stern zu sichern. Ich habe selbstsüchtig und kurzsichtig gehandelt. Und jetzt sind vier Menschen tot, ohne dass es hätte sein müssen.«
    Sieben, dachte Puller. Tatsächlich sind sieben Menschen tot.
    »Fällt Ihnen sonst noch etwas ein, das mir helfen könnte?«
    »Matt äußerte sich dahin, dass das Verbrechen, das verübt werden soll, schon bald geschehen wird.«
    »Weil die Täter ihre Entlarvung fürchten? Oder weil sie schon lange an ihrem Vorhaben arbeiten und die Zeit gekommen ist, ihren Plan zu verwirklichen?«
    »Wahrscheinlich trifft beides zu, sonst hätten sie es wohl nicht für erforderlich erachtet, Matthew und seine Familie zu ermorden.«
    »Dann wundert es mich, dass er Ihnen keine genaueren Angaben gemacht hat.«
    »Sind Sie sicher, dass er keine Hinweise auf seine Kontaktperson hinterlassen hat?«, fragte Carson.
    »Wir haben kaum etwas Aufschlussreiches gefunden. Es kann sein, dass Bodenproben eine Rolle

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