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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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nicht genannt.«
    »Dahinter steckt eine höchst komplizierte Geschichte. Aber wir sind wirklich ganz dringend auf Ihre Hilfe angewiesen.«
    »Über Drake möchten Sie Bescheid wissen?«
    »Ich muss alles erfahren, wovon Sie Kenntnis haben.«
    »Das ist ein wunder Punkt, mein Sohn. Jedenfalls in meiner Erinnerung.«
    »Erklären Sie mir, warum.« Puller sah hinüber zu Cole, die ihn mit solcher Eindringlichkeit anstarrte, dass er befürchtete, sie würde gleich aus der Haut fahren. Er drückte die Lautsprechertaste des Handys und legte es zwischen ihnen auf den Tisch.
    »Ich bin nach Drake versetzt worden«, drang Larrimores Stimme ins Zimmer, »weil dort die für das Atomwaffenentwicklungsprogramm der Regierung damals modernste Fabrik ihrer Zeit stand. Ich hatte einen Abschluss in Nukleartechnik, war in Los Alamos stationiert gewesen und hatte auch an den Bomben für Hiroshima und Nagasaki mitgearbeitet. Inzwischen hatten wir aber die Sechziger, wir waren weit über die Atombomben hinaus, die wir neunzehnhundertfünfundvierzig auf die Japse abgeworfen hatten. Aber was thermonukleare Waffen angeht, wussten wir vieles noch nicht. Bei der Hiroshima-Bombe wurde die Detonationszündung benutzt. Im Vergleich zu dem, was heutzutage geleistet wird, ist das Kinderkram. Wir stellten Atombomben mit einer Sprengkraft von sieben Megatonnen her. Die Sowjetunion warf in der Arktis eine H-Bombe ab, die den Namen Zar trug. Sie hatte eine Sprengkraft von fünfzig Megatonnen und erzeugte die gewaltigste Explosion, die es je gab. Mit so etwas kann man ein ganzes Land vernichten.«
    Puller sah, dass Cole im Sessel zurücksank und eine Hand auf ihre Brust legte.
    »Ich konnte Einsicht in eine Geheimakte nehmen, der zufolge die Atomfabrik der Anfertigung von Bombenbauteilen diente. Es könnte einige Radioaktivität zurückgeblieben sein, aber sonst nichts.«
    »Das ist unrichtig«, erwiderte Larrimore. »Aber es überrascht mich nicht, dass offizielle Aufzeichnungen solche Behauptungen enthalten. Das Militär verwischt gern seine Spuren. Und zu meiner Zeit handhabte man die Spielregeln der Geheimhaltung viel freizügiger.«
    »Sie haben also Brennstoff für Atomsprengköpfe fabriziert«, sagte Puller. »Für Implosionszündung?«
    »Sind Sie ein Atomgehirn?«
    »Ein was?«
    »So nannten wir uns damals. Atomgehirne.«
    »Nein. Aber ich kenne Leute, die welche sind.«
    »Wir haben mit einem Vertragsunternehmen der Rüstungsindustrie zusammengearbeitet. Der Firmenname würde Ihnen nichts sagen. Das Unternehmen wurde schon vor langer Zeit aufgekauft. Und die Firma, von der es erworben wurde, hat es mittlerweile wieder verkauft, und so weiter.«
    Puller spürte, dass Larrimore nun zum Abschweifen in eher belanglose Bereiche seiner Erinnerung neigte, aber für so etwas hatte er keine Zeit. »Sie sagten, Drake sei für Sie ein wunder Punkt. Wieso?«
    »Nun ja, wir sind einfach dorthin gegangen und bauten diese ungeheure Fabrik, ohne irgendwen wissen zu lassen, welchem Zweck sie diente. Sämtliche Arbeitskräfte wurden von außerhalb gebracht. Wir haben ihnen davon abgeraten, sich unter die Einheimischen zu mischen. Und wenn sie doch die kleine Ortschaft aufsuchten, die es da gab, ließen wir sie beschatten. So war es damals. Jeder war paranoid.«
    »Ich glaube nicht, dass sich daran viel geändert hat«, sagte Puller. »War das der einzige Grund für Ihr Unbehagen?«
    »Nein, es hat mich auch aufgeregt, unter welchen Umständen der Betrieb endete.«
    »Sie meinen die einen Meter dicke Betonkuppel?«
    »Donnerwetter, was sagen Sie da?«
    »Davon wissen Sie nichts?«
    »Nein. Die Fabrik sollte vollständig demontiert und abtransportiert werden. Bis zur letzten Schraube. Wegen des Materials, das wir da hatten.«
    »Es ist alles noch da. Vermute ich jedenfalls. Unter einer riesigen Betonkuppel. Ich weiß nicht, wie viel Hektar die Grundfläche beträgt, aber sie ist enorm.«
    »Was in aller Welt haben diese Leute sich dabei nur gedacht?«
    »Wie ist es möglich, dass Sie nichts davon wussten?«, fragte Puller.
    »Ich habe in der Abwicklungsphase meine Arbeit getan und bin dann in eine Einrichtung viel weiter im Süden versetzt worden. Klar, ich war als eine Art militärischer Aufpasser tätig, aber im Grunde hatten die Chefs des privaten Vertragsunternehmens den Betrieb in der Hand. Die Generale haben alles unterschrieben, was sie wollten.«
    »Tja, und anscheinend wollten sie ihn unter Beton verstecken, statt ihn zu demontieren. Welchen Grund

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