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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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glaubhaft vor, dass jemand sich die erforderlichen Gegenstände beschafft, um zwei mörderische Fallen zu basteln, ohne dass es irgendwem auffällt.«
    »Bei uns ist jederzeit reichlich Sprengstoff greifbar, Puller. Und es gibt zahlreiche Leute, die damit umgehen können.«
    Puller leerte den Becher, stellte ihn auf die Armlehne der Gartenschaukel und stand auf. »Am besten mache ich mich jetzt auf den Weg.«
    »Ja, wird wohl das Beste sein.«
    »Danke für die Aufklärung über die Kohleförderung.«
    »Gern geschehen. Machen Sie sich noch immer Vorwürfe wegen des Stolperdrahts?«
    Puller enthielt sich einer Antwort.
    »Sie sind ein bemerkenswerter Mann.«
    »Ich musste mir schon üblere Bezeichnungen anhören.«
    »Eigentlich habe ich es als Kompliment gemeint.« Cole schaute hinüber zur Hintertür des Hauses und blickte dann wieder Puller an. »Es ist spät geworden. Sie dürfen hier übernachten, falls Sie möchten.« Ihr Blick verweilte auf ihm.
    Puller kannte ihre Gedanken. »Wissen Sie, bisweilen ist es wirklich der falsche Zeitpunkt.«
    Cole lächelte matt. »Sie haben recht«, sagte sie. »So ist es.« Sie stand ebenfalls auf und nahm seinen Becher. »Also fahren Sie, es ist tatsächlich spät. Wann wollen wir uns morgen treffen? Ich spendiere das Frühstück.«
    »Wir sollten ein bisschen ausschlafen. Ich schlage vor, um acht Uhr in der Krippe.«
    Cole schmunzelte. »Julia.«
    »Für Romeo ist es zu früh.«
    Indem sie sich auf die Zehenspitzen erhob, stützte sich Cole mit der Hand behutsam gegen Pullers Brust und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Klingt wieder mal nach einem berühmten letzten Wort.«
    Puller stieg ins Auto und fuhr ab. Cole winkte ihm von der Vorderveranda aus und ging ins Haus. Puller beobachtete sie im Rückspiegel, bis sie außer Sicht war.
    Er lenkte den Wagen in Richtung Annie’s Motel.
     

 
    42
    Puller machte die Autoscheinwerfer aus und zog die M11. Im Motelbüro brannte Licht. Vor dem Gebäude stand ein Lieferwagen. Eigentlich hatte Puller nur nach Louisas Katze sehen wollen. Aber jetzt war irgendjemand im Motel.
    Puller schlich voran, hielt sich gut ausbalanciert im Gleichgewicht und ließ aufmerksam die Blicke schweifen. Vielleicht geschah im Motel etwas Harmloses, aber nachdem er um ein Haar Opfer eines Bombenanschlags geworden wäre, ging er lieber auf Nummer sicher. Offenkundig wusste der Bombenbastler, dass er sich hier ein Zimmer genommen hatte. Möglicherweise unternahm er einen zweiten Versuch.
    Puller erreichte den Lieferwagen und überzeugte sich davon, dass niemand darin saß. Lautlos öffnete er die Beifahrertür, klappte das Handschuhfach auf und las den Namen auf dem Fahrzeugschein: Cletus Cousins. Der Name sagte ihm nichts.
    Vom Wagen huschte er zu dem kleinen Vorbau, hinter dem das Büro lag, und lugte durchs Fenster. Der Mann hatte eine untersetzte Statur, war Mitte zwanzig und trug einen großen Pappkarton.
    Puller fasste den Türgriff. Der Eingang war nicht abgeschlossen. Er stieß die Haustür auf und richtete die Pistole auf Cousins’ Kopf. Der junge Mann ließ den Karton fallen. »Um Gottes willen, nicht schießen, bitte nicht!« Er hatte einen rasierten Schädel, einen schlabberigen Bierbauch und einen gepflegten Ziegenbart, und er wirkte ganz so, als müsse er sich gleich in die Hose machen.
    »Wer sind Sie, verdammt noch mal?«, fragte Puller.
    Cousins zitterte dermaßen, dass Puller den Lauf der Waffe ein wenig senkte. Mit der freien Hand zeigte er seine Ausweise vor. »Ich bin Ermittler der Army. Ich schieße nicht auf Sie, solange Sie mir keinen guten Grund geben. Was treiben Sie hier?«
    »Meine Oma hat mich geschickt.«
    »Wer ist Ihre Oma? Doch nicht Louisa? Sie hat erwähnt, sie hätte in dieser Gegend keine Verwandten.«
    »Hat sie auch nicht. Aber meine Oma ist immer ihre beste Feundin gewesen.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Wally Cousins. Meine Oma heißt Nelly Cousins. Wir wohnen schon unser Lebtag lang in Drake. Jeder kennt uns.«
    »Auf dem Zulassungsschein des Autos steht Cletus Cousins.«
    »Das ist mein Vater. Mein Wagen ist in der Werkstatt, deshalb habe ich sein Auto genommen.«
    »Also gut, Wally, noch einmal: Warum sind Sie hier, und was haben Sie hier zu tun?«
    Der junge Mann zeigte auf den Karton. Das Pappbehältnis war aufgesprungen, der Inhalt herausgefallen. Puller sah einige Kleidungsstücke, eine Bibel, ein paar andere Bücher, mehrere gerahmte Fotos, Stricknadeln und einige Bündel Wolle. »Ich hole diese Sachen ab«,

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