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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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zurückgekehrt.
    »Da hinten ist jemand«, sagte sie und zeigte nach links.
    Puller spähte in die Finsternis. Cole lenkte den Lichtkegel der Stablampe in die gewiesene Richtung und schwenkte ihn ein wenig hin und her.
    »Da!« Cole deutete auf eine nach Osten flüchtende Gestalt. Sie behielt den Mann im Lichtschein, sodass er sichtbar blieb. Ihr sank der Unterkiefer herab.
    »Randy?«, rief sie mit lauterer Stimme. »Randy!«
    Gleich darauf verließ die Gestalt die Reichweite des Lichtkegels.
    »Ihr Bruder?«, fragte Puller.
    »Ja. Ich frage mich, was er hier treibt.«
    »Vielleicht das Gleiche wie Sie. Während des Abendessens sprach er davon, noch irgendwelche Leute aufsuchen zu wollen. Es kann doch sein, er hat damit diesen Friedhof gemeint.« Puller schwieg kurz. »Möchten Sie ihm folgen?«
    »Nein. Gehen wir einfach.«
    Cole fuhr zurück zu ihrem Haus. Pullers Malibu stand in der Einfahrt. Beide stiegen aus dem Kleintransporter. »Haben Sie Lust, noch einen Kaffee bei mir zu trinken? Sie sagten doch, Kaffee hilft Ihnen beim Einschlafen. Nach Jeans feudalem Essen gab es ja keinen. Sie schlürft nach dem Essen lieber Likör oder irgendwelche Tees, deren Namen ich gar nicht aussprechen kann. Ich für meinen Teil ziehe puren schwarzen Maxwell-Kaffee vor.«
    Eigentlich wäre Puller lieber zum Motel gefahren und hätte noch ein bisschen Arbeit erledigt. Und beinahe hätte er es ausgesprochen. Stattdessen sagte er: »Hört sich gut an.«
    Cole bereitete den Kaffee zu und füllte ihn in zwei Becher. Sie nahmen den Kaffee mit in den hinteren Teil des Gartens und setzten sich dort auf die Hollywoodschaukel. Cole zog die Stiefel aus und massierte sich die Füße.
    »Hier gibt’s gar keine Mücken«, stellte Puller fest. »Erstaunlich.«
    »Ich benutze Anti-Mücken-Spray«, erklärte Cole. »Und einer der Vorteile des Kohletagebaus besteht darin, dass diese Viecher den Kohlenstaub und die sonstigen Nebenerscheinungen anscheinend genauso wenig mögen wie wir. Außerdem sind viele Wasserflächen weggefallen, und das beschränkt ihre Brutmöglichkeiten.« Sie und Puller nippten am Kaffee. »Ich weiß es zu schätzen, dass Sie sich heute so geduldig meine Auslassungen über die Familie angehört haben.«
    »Ich habe keine Probleme damit, wenn jemand sich mit Familiengeschichten das Herz erleichtert. Es macht den Kopf frei.«
    »Aber wir müssen sieben Morde und einen Bombenanschlag aufklären. Wenn ich mir vorstelle, dass noch letzte Woche meine ärgsten Sorgen Vergehen wie Volltrunkenheit und Störung der öffentlichen Ordnung waren, dazu ein paar Fälle von Schwarzbrennerei und ein Einbruch, bei dem ein Mikrowellengerät und ein Gebiss entwendet wurden …«
    »Um ehrlich zu sein, während des Abendessens, sogar bis zu diesem Augenblick habe ich mich im Hinterkopf mit den Mordfällen beschäftigt«, sagte Puller.
    »Und welche Erkenntnisse hat Ihr Gehirn gewonnen?«
    »Dass wir Fortschritte erzielen.«
    »Womit wollen Sie das begründen?«
    »Jemand hat versucht, uns umzubringen.«
    »Und nun?«
    »Wir setzen die Ermittlungen fort. Allerdings muss ich morgen erst einmal in den D. C. «
    Cole zog ein langes Gesicht. »Was? Warum?«
    »Reynolds war für den Militärischen Geheimdienst tätig. Deshalb muss ich dort Vernehmungen führen. Es geht darum, bestimmte Ermittlungsansätze zu verfolgen.«
    »Kann sich nicht jemand anders damit befassen? Die Army muss doch genug Spezialagenten haben.«
    »Hat sie auch. Nur ist die Entscheidung getroffen worden, ausschließlich mich einzusetzen.«
    »Das kapiere ich immer noch nicht.«
    »Es ist, wie es ist, Cole. Aber ich bin bald zurück.«
    Coles Handy schnurrte. Sie meldete sich, lauschte und stellte ein paar Fragen. Dann beendete sie das Telefonat. »Das war Sheriff Lindemann.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Es macht ihn traurig, dass unser friedlicher Weiler jetzt der Schauplatz von Morden und Bombenanschlägen ist.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Man hat den Brand gelöscht. Das Haus, zu dem Sie gelockt worden sind, steht seit Jahren leer. Auf dem Zettel, der Ihnen unter die Tür geschoben wurde, sind keine Fingerabdrücke. Als Sprengstoff hat man Dynamit benutzt, und dem ehemaligen Zollinspektor zufolge sind beide Zünder professionell angefertigt worden.«
    »Gut. Ich gebe mich ungern mit Amateuren ab. Sie sind mir zu unberechenbar.«
    »Es freut mich, dass Sie allem etwas Positives abgewinnen.«
    »Also keine Hinweise? Keinerlei Spuren?«
    »Derzeit nicht.«
    »Es kommt mir kaum

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