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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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extrem misstrauisch, wenn sie ihre Leute auch nur miteinander scherzen sieht. Nach unserer Schäkerei heute früh muss es für sie die Hölle sein, mit einer so reizenden Fuchsdame wie dir in der gleichen Einheit dienen zu müssen.«
    »O je«, sagte Kit gedehnt. »Das sind ja beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz.« »Nicht doch«, wehrte Chick ab. »Poison kann sich sehr professionell verhalten.« »So professionell wie du?«
    »Viel professioneller, Kit. Viel professioneller. Du wirst schon sehen.«
    Und genau in diesem Augenblick senkte Sergeant »Poison« Yardley den blonden Kopf und rammte ihn wie ein Stier in den Bauch des Uniformierten, mit dem sie gerade noch gesprochen hatte. Der Mann klappte zusammen und sackte gegen den Türrahmen des El Zotz. Einer der anderen Gardeure versuchte eine Waffe zu zücken, aber Poison stieß ihm ihren Ellbogen rücklings gegen die Brust und trat ihm dann mit aller Kraft gegen das Schienbein. Noch bevor sich die schwere Pistole auch nur einen Millimeter aus dem Holster herausbewegt hatte, krümmte sich auch dieser Soldat am Boden.
    »Hey, das hat sie sich von mir abgeschaut«, rief Kit, aber niemand hörte ihr zu. Die Barfrau war unter dem jetzt rot leuchtenden Tresen in Deckung gegangen, die ersten Leute schrien, und Chick bahnte sich wenig rücksichtsvoll einen Weg durch die zu den Rap-Klängen herumhoppelnden Tänzer, die noch nichts von der Schlägerei mitbekommen hatten.
    »Hast du sie noch alle?«, rief sie dem Corporal hinterher, aber der hatte sein Ziel schon erreicht. Im Laufen riss er einen der beiden Gardeure zur Seite, die die wütende Poison niederzuringen versuchten, und stieß ihn mit dem Gesicht so heftig gegen die sternenübersäte Wand, dass das Fledermausschild am Eingang wackelte. »Dreckiges Pack«, brüllte der fünfte und letzte Gardeur und stürzte sich mit geballten Fäusten auf Chick. »Mist«, stöhnte Kit und knallte ihr Glas auf den Tresen, so dass die bunte Flüssigkeit überschwappte. »Dann verhalte ich mich eben auch professionell.«
    Geschmeidig sprang sie vom Barhocker und tauchte zwischen zwei mit Tranquilizern zugedröhnten Zebra-Betas hindurch, die wie hypnotisiert durch den Spiralnebel nach oben starrten. Auf dem Monitor in der Ecke referierte eine blonde Frau mit Schlauchbootlippen gerade über die sogenannten »Samariter« oder Collectors, die wohl wieder eine Welt unter ihre Obhut gebracht hatten. Dann war Kit auch schon mitten im Getümmel. Sie stieg über den im Türrahmen Zusammengesackten hinweg und griff nach dem Kragen einer der Gardeure, die Poison gerade auf den Boden drückten. Mit einem Ruck zerrte sie die dunkelhaarige Frau hoch. Diese japste erschrocken und schlug wild um sich, wobei ihr Einheitsring am Saum von Kits grünem Kleid hängen blieb. Mit einem »Ratsch«

    zerriss die Hologrammborte; Glasperlchen lösten sich vom Stoff und fielen zu Boden. »Arsch«, fauchte Kit wütend und trat der Soldatin ins Kreuz. Diese stolperte, fiel über Poison und deren zweiten Besetzer und schlug der Länge nach hin. Dann bekam Kit ihrerseits einen Schlag in den Rücken, der sie durch die Tür in den Gang hinausstolpern ließ - sie fing sich, wirbelte herum, schlug mit gespreizten Krallen zu und traf den ihr entgegenstürzenden Chick im Gesicht. Sein Kopf schlug gegen den Türrahmen, und der blutüberströmte Gardeur, der ihn weggestoßen hatte, lachte auf und stürzte sich auf die Beta-Füchsin. Kit wich erfolgreich zur Seite aus - und landete genau in den Armen eines gepanzerten Sicherheitsmannes. Sie konnte gerade noch »Mist« sagen, bevor ein Schlagstock ihren Hinterkopf traf und die Kneipenschlägerei für sie beendete.
    2. April 3042 a. D. (Erdzeit) System: DEF-563-UI Planet: DEF IV (United Industries) Utini Raumstation, Archiv III/2
    Padmini hatte Gantt zuerst nicht einlassen wollen, aber das lag bloß daran, dass die Managerin hinter den beiden bewaffneten Secbots, die sie um gut einen Meter überragten, nicht zu sehen gewesen war. Nun glotzten das unscheinbare Mädchen und ihr blonder Kollege irritiert auf die braun lackierten Giganten vom Typ Kerberos, die sich rechts und links der Eingangstür positioniert hatten.
    Die Secbots glotzten mit je drei dunklen Linsenaugen zurück; ihre Waffenarme waren leicht angewinkelt, so dass die Mündungen der Repeater-Sturmgewehre auf die Füße der Archivare zeigten.
    »Haben Sie etwa Angst? Das müssen Sie nicht«, lächelte Gantt ein wenig spöttisch. »Diese beiden

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