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Zero kommt gleich

Zero kommt gleich

Titel: Zero kommt gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sie eine Beule am Kopf haben .«
    Ich trat einen Schritt auf sie
zu, bis sich unsere Körper beinah berührten, was sie nicht im mindesten zu beunruhigen schien. Sie zog meinen Kopf
herunter, und ich zuckte zusammen, als ihre Finger vorsichtig durch meine Haare
fuhren. Endlich schien sie befriedigt.
    »Das wäre zumindest wahr .« Sie ließ den Arm wieder fallen. »Sie haben eine dicke
Beule, die Haut ist sogar an verschiedenen Stellen aufgeplatzt .« Mit gerümpfter Nase blickte sie auf ihre rotverschmierten
Fingerspitzen.
    Jetzt waren die schweren
Schritte draußen vor der Tür; dann hörte man in der Wohnung nebenan die Klingel
gehen.
    »Ich würde Ihnen vielleicht auch
den Rest Ihrer Geschichte glauben, wenn Sie nicht die Pistole in der Hand
hätten«, sagte der Schwarzkopf langsam.
    Jetzt hörte man von draußen lautes Krachen, dann polterten die Schritte in die Wohnung
hinein. Mit einem tiefen Atemzug steckte ich die Pistole wieder ein.
    »So ist es schon besser .« Die Stimme des Mädchens klang vollkommen ruhig, und ich
dankte meinem Gott auf Knien, daß sie nicht in Schreikrämpfe ausgebrochen war,
als ich bei ihr eindrang.
    »Wenn sie die Leiche gefunden
haben, werden sie das ganze Haus durchkämmen«, flüsterte ich. »Und zuerst
werden sie hierherkommen .«
    »Was soll ich denn tun ?«
    »Können Sie mich nicht irgendwo
verstecken, bis sie weg sind ?«
    »Ich glaube, ich muß verrückt
geworden sein .« Sie schüttelte den Kopf. »Schön. Gehen
Sie ins Schlafzimmer, ziehen Sie sich aus — und dann ins Bett. Schnell !«
    » Häh ?«
Ich starrte sie nur an.
    »Reden Sie nicht soviel «, sagte sie wild. »Wir haben keine Zeit .«
    Sie hatte vollkommen recht , und ich war schon halb im Schlafzimmer, ehe sie den
Satz ganz beendet hatte. In nervöser Hast riß ich mir die Sachen vom Leib. Nur
noch mit der Unterhose bekleidet sprang ich ins Bett und zog die Decke über die
Ohren.
    Ein paar Sekunden später
verschwand meine Gastgeberin im Badezimmer, um sich die immer noch blutbefleckten
Hände zu waschen. In der gleichen Sekunde ging die Türklingel, und meine Nerven
machten ein paar Hopser. Als die Leute draußen keine Lust mehr hatten, auf die
Klingel zu drücken, hämmerten sie gegen die Tür. Da erschien das Mädchen mit
sauberen Fingern und ging gleichmütig auf den Flur hinaus.
    »Wer ist da ?« fragte sie.
    »Polizei«, antwortete eine rauhe Stimme. »Aufmachen.«
    »Einen Moment«, schrie sie
zurück und kam zu mir ins Schlafzimmer.
    Sie nahm einen seidenen
Morgenmantel aus dem Schrank und schlüpfte so ungerührt hinein, als gelte es,
alte Freunde zu empfangen.
    »Beeilen Sie sich«, flehte ich.
    »Er hat mich doch gerade mit
diesem Krach aufgeweckt«, entgegnete sie kühl. »Wenn ich zu schnell an die Tür
komme, fragt er sich nur, wieso ich noch auf bin .«
    »Das stimmt«, gab ich zu.
    Schon an der Tür warf sie mir
noch einen prüfenden Blick zu. »Schlafen Sie eigentlich immer mit so schön
gekämmten Haaren ?«
    Ich fuhr mir mit der Hand durch
die Haare, dann lauschte ich nach draußen. Stimmengemurmel, das langsam lauter
wurde — offensichtlich wollten sie das Schlafzimmer sehen. Ich machte die Augen
zu, grub meinen Kopf in die Kissen und gab ein sanftes, rhythmisches Schnarchen
von mir.
    »Nein«, hörte ich den
Schwarzkopf sagen, »wir haben überhaupt nichts gehört .« Sie lachte leise auf. »Mein Mann schläft immer noch .«
    »Ja.« Die harte Stimme war
jetzt ganz in meiner Nähe. »Das sehe ich .« Etwas wie
Neid schwang mit. »Ich wünschte, ich hätte auch so einen gesunden Schlaf .«
    »Das ist gar nicht so
schwierig«, entgegnete das Mädchen müde. »Sie brauchen sich dazu nur jede Nacht
regelmäßig zu betrinken .«
    »Oh, deshalb.« Der Polizist
schien Mitleid mit ihr zu haben. »Das tut mir aber leid, meine Dame .«
    »Braucht es nicht«, entgegnete
sie schroff. »Sie sollten ihn erst mal nüchtern sehen .«
    Die Stimmen entfernten sich
wieder, und nach ein paar Minuten hörte ich die Eingangstür ins Schloß fallen.
Der Schwarzkopf erschien an der Tür und lächelte mir zu.
    »Er ist weg«, sagte sie. »Sie
können sich wieder anziehen. Ich mache uns Kaffee .«
    Als ich endlich angezogen im
Wohnzimmer erschien, hatte sie den Kaffee schon fertig. Ich setzte mich ihr
gegenüber in einen Sessel und steckte mir eine Zigarette an.
    »Ich kann Ihnen gar nicht
sagen, wie dankbar ich bin«, sagte ich verlegen. »Wenn Sie mir nicht geglaubt
hätten, wäre ich jetzt schon auf dem Weg in

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