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Zero kommt gleich

Zero kommt gleich

Titel: Zero kommt gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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der ganzen Fahrt hatte
ich mir den Kopf zerbrochen, warum Walter Arndt sich nicht vergewissert hatte,
daß ich auch keine Waffe bei mir trug. Schließlich kam mir die Antwort auf die
Frage.
    Sie war so einfach, daß ich sie
zuerst kaum glauben mochte: Ich hatte mich wie der größte Idiot der Welt
angestellt — als ich mir mein Geld bei diesem verdammten Roulette abknöpfen
ließ und als ich mich schließlich einverstanden erklärte, Mike Klugers Rolle zu übernehmen. Walter hielt mich einfach für
einen Waschlappen, der nie im Leben den Mumm aufbringen würde,
zurückzuschlagen.
    Darum hatte er mich nicht
untersucht; er war felsenfest davon überzeugt, daß ich lieber vor Angst starb,
ehe ich eine Waffe anfaßte . Ich konnte also nur
hoffen und beten, daß er seine Ansicht über mich nicht in letzter Sekunde
revidierte.
    Ich ging voraus, und die beiden
folgten mir; so gelangten wir alle drei ins Wohnzimmer.
    Diane saß in ihrem Sessel und
horchte in Richtung der Schritte. Offenbar versuchte sie angestrengt, allein
vom Gang her ihre Besucher zu identifizieren.
    »Nun, Mike Farrel «,
sagte eine kühle, ironische Stimme. »Wollen Sie Ihre alten Freunde nicht
begrüßen ?«
    An der Bar lehnte eine silberblonde
Frau mit herzförmigem Gesicht. Sie hielt ein Glas in der Hand und wirkte
elegant und gelassen wie immer. Das heißt, einmal hatte ich sie auch anders
erlebt. Sie trug ein hinreißendes, weißes, gestricktes Seidenkleid mit einem
lockeren Oberteil, das ihre spitzen Brüste und die vollen Hüften nur ahnen
ließ.
    »Noch immer kein Wort, Mike?«
    Ihr sinnlicher Mund verzog sich
zu einem überlegenen Lächeln. »Sie sehen aus, als wären Sie einem Geist
begegnet. War der echte Mike Kluger solch ein Schock ?«
    Ich lächelte höflich und wandte
mich dann zu der anderen Blonden.
    »Hallo Diane«, sagte ich.
»Deine Schwester Deirdre ist also zurückgekommen .«
    »Zusammen mit meinem Mann«,
entgegnete Diane trocken. »Das Leben steckt wahrhaftig voller Überraschungen .« Ihr Mund zuckte. »Das ist doch wohl Ihr Ausspruch, nicht
wahr, Mr. Farrel ?«
    »Stimmt«, gab ich zu.
    »Woher wußten Sie eigentlich,
wer ich bin ?« fragte Arline Gray ärgerlich.
    »Kümmere dich nicht darum,
Baby«, unterbrach sie Kluger. »Freue dich lieber hieran .«
    Dabei ließ er das Bündel auf
den Tisch fallen, riß es mit einem Griff auf — und da lag die glitzernde
Pracht.
    »Ah!« Arline konnte nur diesen
einen Laut von sich geben, er kam tief aus ihrer Kehle; es war fast eine Art
Stöhnen, als läge sie in den Armen eines Mannes.
    »Hunderttausend Dollar —
vielleicht noch mehr«, sagte Kluger begeistert. »Und alles sorgen- und
steuerfrei, dank unserem Freund Farrel .«
    »Die Dinger werden Ihnen noch
mehr Sorgen machen, als Sie sich träumen lassen, Kluger«, gab ich zurück.
    Aber er hörte nicht einmal zu,
seine Gedanken waren einzig und allein mit den Diamanten beschäftigt.
    Ich blickte schnell zu Walter
Arndt herüber — der ließ Kluger nicht aus den Augen, wie er selig seine Steine
bewunderte. In Walters Blick lag nackte, unverhohlene Verachtung.
    »Ich bin also jetzt Kluger und
werde Kluger bleiben«, erkundigte ich mich. »War das die Absicht ?«
    Arline Gray lachte leise. »Das
war die Absicht von Anfang an .«
    »Wie dumm von mir, daß ich das
nicht gleich durchschaut habe«, sagte ich. »Ich hätte es damals schon merken
sollen, als du nackt in mein Zimmer kamst und mir die Ohren volljammertest:
>Mike, so lange ist es her<, und...«
    »Sei ruhig !« schrie Arline. »Walter, er soll aufhören !«
    »Warum unterbrichst du ihn denn ?« höhnte Arndt. »Jetzt wäre es gerade interessant geworden.
Ich möchte hören, wie es weitergeht .«
    »Du ekelhafter, widerlicher...«
    Plötzlich sprang sie hoch und
rannte auf Kluger zu. Sie ergriff seinen Arm. »Mike, mach, daß er still ist.
Ich kann es nicht ertragen — nicht von diesem Feigling .«
    »Reg dich nicht auf, Baby«,
sagte Kluger, ohne die Augen von den glitzernden Steinen zu wenden. »Wer
interessiert sich schon für das, was dieser Jammerlappen sagt .«
    »Richtig«, fiel Walter ein.
»Also laß den Quatsch, Arline. Der Jammerlappen soll nur reden, es hört ja doch
keiner zu .«
    Mit unsicheren Schritten ging
sie zur Bar zurück. Dort stand sie nun, mit hängenden Schultern in der
Erwartung meiner Worte, die sie wie ein körperlicher Schlag treffen mußten.
    »Alles, was sie damals nachts
vor sich hinmurmelte, hörte sich für mich wie der reinste Unsinn an«,

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