Zero kommt gleich

funkelten plötzlich
auf, und von dem Amüsement war nichts mehr übriggeblieben. »Ich würde an deiner
Stelle den Mund nicht so weit aufreißen, Kluger«, warnte er. Seine Stimme klang
völlig ausdruckslos.
    »Das ist ein guter Rat«, nickte
ich langsam, als ob ich wirklich beeindruckt sei. »Möglicherweise irre ich mich
ja tatsächlich; ich möchte meine zukünftigen Partner nicht beleidigen .«
    »Partner?« Lou wurde sofort
hellhörig.
    »Vielleicht. Ich möchte euch
nämlich einen Vorschlag machen. Er ist zwar ein bißchen kompliziert...«
    » Red schon«, zischte Sonny.
    »Meiner Meinung nach wurde
Janice entweder von euch beiden oder von Chris Edwards getötet«, führte ich
aus. »Und ich möchte den Mörder unbedingt in die Finger kriegen. Wenn wir vier
uns also, sagen wir heute nachmittag , in meiner
Wohnung treffen, müßten wir den Täter bald gefunden haben .«
    »Als ob wir nichts Besseres zu
tun hätten, als albernen Hirngespinsten nachzurennen«, höhnte Sonny.
    »Das wäre die erste Hälfte
meines Vorschlags«, fuhr ich unbeirrt fort. »Ich biete nämlich dem Unschuldigen
für seine Hilfe, den Mörder zu überführen, eine Fifty-fifty-Beteiligung an dem
Verkauf der Steine .«
    »Hast du fifty-fifty gesagt ?« Stern fielen
beinah die Augen aus dem Kopf. »Hat er das wirklich gesagt, Sonny ?«
    »Gesagt hat er es«, gab Sonny
zu; aber auch er schien das Gehörte nicht glauben zu können.
    »Mike, alter Junge!« Lou Stern
war auf einmal ganz der väterliche, alte Freund. »Das ist aber wirklich
großzügig von dir .«
    »Schon gut«, sagte ich kurz. » Vergeßt nur nicht: heute nachmittag um vier bei mir .«
    »Keine Sorge, wir kommen .« Sonnys Augen glänzten. »Sieh nur zu, daß auch Edwards da
ist, dann hast du bald ausgesorgt .«
    Ein paar Minuten später saß ich
wieder neben Maggie Smith im Wagen.
    »Ist alles gutgegangen ?« erkundigte sie sich atemlos.
    »Prächtig«, erwiderte ich.
»Jetzt in die Blue Goose .«
    Als wir vor dem Klub angekommen
waren, sah sie mich etwas traurig an. »Ich muß wohl wieder draußen warten ?«
    »Bin gleich wieder zurück«,
sagte ich. »Machen Sie die Augen zu, und träumen Sie davon, was Ihr Chef sagen
wird, wenn Sie ihm die Diamanten in die Hand drücken .«
    Ich stieg aus und ging ein paar
Schritte am Wagen entlang, bis ich etwa in der Höhe des hinteren Kotflügels
war; dann bückte ich mich schnell, als ob ich meine Schnürsenkel zubinden
müsse.
    Und da entdeckte ich den
kleinen schwarzen Kasten mit der winzigen Antenne — genau da, wo ich ihn
vermutet hatte; jemand hatte ihn eine Handbreit unter dem Chassis befestigt.
    Maggie Smith zuckte vor Schreck
zusammen, als ich meinen Kopf durch das Wagenfenster steckte.
    »Mein Gott, haben Sie mich
erschreckt, Mike«, sagte sie. »Ich dachte, Sie wären schon im Klub .«
    »Wann haben Sie das Auto zum letztenmal überholen lassen ?« erkundigte ich mich.
    »Ich weiß nicht .« Sie starrte mich an. »Warum?«
    »Hinten unter dem Wagen ist ein
kleiner schwarzer Kasten angebracht. Vielleicht eine Höllenmaschine oder
ähnliches.«
    Maggie wechselte die Farbe.
»Ein schwarzer Kasten ?« wiederholte sie unsicher.
»Vielleicht gehört er zum Motor ?«
    »Der Motor befindet sich unter der
Haube«, erklärte ich, als ob ich eine Dreijährige vor mir hätte. »Motoren
gehören — physikalisch gesehen — ins Gebiet der Mechanik. Das schwarze Ding da
hinten hat meiner Meinung nach eher mit Elektronik zu tun .«
    »Ich hasse Sie, Mike Kluger«,
sagte sie wild.
    »Eins muß man dem Team Halloran -Smith zugute halten —
schnell werfen die beiden die Flinte nicht ins Korn .«
    »Haben Sie es eigentlich von
Anfang an gewußt und mich die ganze Zeit an der Nase herumgeführt ?« fragte sie erstickt.
    »Ein bißchen hellhörig war ich
von Anfang an«, gab ich zu, »und eigentlich war ich auf etwas Ähnliches
vorbereitet. Sie hätten es gebraucht, wenn ich zum Beispiel die Diamanten unter
einem Felsbrocken in der Wüste hervorgezaubert hätte — stimmt’s? Damit Halloran schnell zur Stelle sein konnte .«
    »Wenn Sie so verdammt gescheit
sind, warum haben Sie dann überhaupt mitgespielt ?« fragte sie ärgerlich.
    »Miss Smith«, entgegnete ich,
»bitte wollen Sie Ihrer Versicherungsgesellschaft meinen besten Dank
übermitteln, daß sie mir einen Wagen mit Chauffeur überlassen hat. Dieses
großzügige...«
    Aber ehe ich den Satz noch
beendet hatte, rollte sie das Fenster hoch und ließ den Wagen an.
    Chris Edward war mit