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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Mal.«
    »Versprochen.«
    Sie trennten sich. Einen Augenblick später hörte Victor, wie Giordano seinen Namen rief, und drehte sich zu ihm um.
    Er sah ausnahmsweise einmal ernst aus. »Vernon, hör nicht auf zu schwimmen.«
    Später saß Victor in seinem Hotelzimmer und nippte an einem Brandy, während der Mann am anderen Ende der Welt sagte: »Die Suite neben der Präsidentensuite war an ein paar Männer mit weißrussischen Ausweisen vermietet, die sich allerdings – und das ist keine große Überraschung – als Fälschungen erwiesen haben. Ich weiß so wenig über sie, dass ich auf ihre wahre Identität nicht einmal spekulieren könnte. Aber ich kann sagen, dass es keine Weißrussen waren und dass sie nicht von meiner Seite des Atlantiks stammen. Ich sage Ihnen Bescheid, sobald ich mehr weiß. Und, wie sieht es bei Ihnen aus, mein Freund?«
    »Wie soll es bei mir aussehen?« Victor tat, als hätte er die Frage nicht verstanden.
    »Bemühen Sie sich nicht, mein Freund. Sie wollen mir doch nicht etwa weismachen, dass Sie die ganze Woche nur auf der faulen Haut gelegen haben, oder? Falls doch, dann leiden Sie entweder an einer kolossalen Unterschätzung meiner Fähigkeiten oder aber an einer kolossalen Überschätzung Ihres Talents als Lügenbaron. Wenn Sie ein vierköpfiges Überwachungsteam umbringen, dann wollen Sie doch garantiert wissen, wer diese Leute losgeschickt hat. Oder haben Sie in dieser Branche so lange überlebt, indem Sie immer den Kopf in den Sand gesteckt haben?«
    »Ich bin dem einen oder anderen Hinweis nachgegangen«, gab Victor zu.
    »Na, also«, gab sein Einsatz-Koordinator erfreut zurück, »Offenheit, Vertrauen und so weiter. Dann sagen Sie mir doch mal, welche Hinweise das waren, damit wir dieses Rätsel vielleicht gemeinsam lösen können.«
    Victor holte einmal tief Luft. Er war es nicht gewohnt, seine Erkenntnisse mit jemandem zu teilen. Er war es nicht gewohnt, überhaupt etwas zu teilen. Schon gar nicht mit einem Auftraggeber, der sich irgendwann als sein ärgster Feind erweisen konnte. Aber er kannte lediglich den Namen eines Scheinunternehmens, und um mehr zu erfahren, würde er eine Menge Zeit investieren müssen. Je länger er aber in Bezug auf die Auftraggeber des Überwachungsteams im Dunkeln tappte, desto länger war er schutzlos. Er hatte durchaus eine Vermutung, und falls sich diese Vermutung bestätigen sollte, dann konnte er sich keine Zeitverschwendung leisten.
    Er sagte: »Ich habe einen Namen.«
    »Und der wäre?«
    »Lancet Incorporated. Eine Firma mit Sitz in der Schweiz. Sie hat einen Teil der Überwachungsausrüstung aus den USA nach Großbritannien importiert. Es handelt sich um ein Scheinunternehmen, das von irgendjemandem als Fassade benützt wird. Aber mehr weiß ich nicht.«
    » Mehr nicht? Nun stellen Sie Ihr Licht mal nicht unter den Scheffel.«
    Victor nahm noch einen Schluck Brandy.
    »Ich habe noch nie was von dieser Firma gehört«, fuhr der Einsatz-Koordinator fort, »aber morgen um diese Zeit weiß ich alles, was es darüber zu wissen gibt.«

Kapitel 43
    Beirut, Libanon
    Mit einem Seufzer verließ Ariff das Apartment des spanischen Mädchens, unbefriedigt und frustriert. Sie war im Verlauf der letzten Besuche immer lauter und lauter geworden, und heute hatte sie einen neuen Gipfel des Ärgernisses erklommen. Er würde ihr noch eine letzte Chance geben, bevor er sich ein neues Geschöpf suchte, mit dem er sich vergnügen konnte. Eine Stumme vielleicht.
    Das Apartment gehörte Ariff. Es lag in der Al-Hamra-Straße, in einem der weltoffensten Bezirke von Beirut. Der ägyptische Waffenhändler hatte schon in vielen Städten des Nahen Ostens gewohnt, aber was ihm an Beirut besonders gefiel, das waren das einzigartig warme Klima sowie die Behaglichkeit, die von den baumgesäumten Straßen und den vielen sehr unterschiedlichen und eigenständigen Stadtvierteln ausging. Es gab hier zwar sehr viel Beton, was an wolkenverhangenen Tagen dumpf und leblos wirken konnte, aber wenn die Sonne schien – und das war glücklicherweise oft der Fall –, dann war Beirut eine helle und sehr lebendige Stadt.
    Ariff ignorierte die beiden Wachposten vor dem Haus und setzte sich auf den Beifahrersitz seines wartenden BMW. Yamout saß am Steuer und auf der Rückbank zwei weitere Leibwächter. Ariff war schon immer vorsichtig gewesen, aber nach Kasakovs Attentat auf Yamout und den folgenden Angriffen auf sein Vertriebsnetz hatte er die Zahl seiner Bewacher noch einmal spürbar

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