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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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sprudelte das Blut aus dem riesigen Loch im Hals des Mannes, und er stürzte gurgelnd zu Boden.
    Yamout wollte sich umdrehen, da spuckte die Ingram bereits Feuer und sprengte kleine Löcher in die Rückenlehne des Fahrersitzes. Yamout bäumte sich auf und sackte dann leblos in sich zusammen.
    Die Schüsse verstummten. Yamouts Kopf baumelte schlaff nach vorn. An seinem Rücken und an den Armen waren zahlreiche blutige Schusswunden zu erkennen.
    Ariff schrie. Sein Gebrüll wurde noch lauter, als eine Handgranate durch die offene Tür in den Wagen segelte. Er sah sie irgendwo im Fußraum des Beifahrersitzes, außerhalb seines Blickfelds, verschwinden.
    Bei der Explosion gab es einen ohrenbetäubenden Knall und einen gleißend hellen Lichtblitz. Ariff sah nur noch Weiß, hörte nichts als gellendes Pfeifen. Er war vollkommen desorientiert, konnte sich nicht rühren, konnte nicht einmal mehr schreien. Hände packten ihn an den Füßen und zerrten ihn über die Rückbank. Er fiel als Häufchen Elend auf die Straße und landete auf seinem blutüberströmten, röchelnden Leibwächter.
    Noch mehr Hände griffen nach ihm und zerrten ihn in die Höhe. Er besaß keine Kraft mehr, um sich zu wehren. Seine Schuhspitzen schleiften über den Boden. Als Erstes erlangte er sein Gehör wieder. Er vernahm Gebrüll und Geschrei, aber nur sehr leise und sehr weit entfernt. Bis er wieder etwas sehen konnte, dauerte es länger, und alles wurde von einem Standbild aus dem Wageninneren überlagert – das, was er vor der Explosion als Letztes gesehen hatte. Nur mit größter Mühe konnte er einen der Angreifer erkennen, der brüllend vorauslief und verängstigte Fußgänger beiseiteschubste. Die beiden anderen hatten Ariff in ihre Mitte genommen, hielten ihn an den Achselhöhlen gepackt.
    Sie kamen um eine Ecke. Dort stand ein Lieferwagen. Der erste Kidnapper klappte die Hecktür des Fahrzeugs auf, und Ariff wurde ins Innere geschoben. Seine beiden Begleiter kletterten hinterher.
    Ariff rief um Hilfe, doch dann traf ihn ein Gewehrkolben im Gesicht und brach ihm die Nase. Ariff verlor das Bewusstsein.

Kapitel 44
    Colonial Beach, Virginia
    Möwen kreischten über Procters Kopf. Er stand am Ende des schmalen Anlegers und blickte durch seine Sonnenbrille über den Potomac nach Osten. Es war mild, der Himmel blau, dazu ein paar wenige Wolken. Windig. Genau so, wie Procter es gerne mochte. Am Strand war nicht viel los – ein alter Mann, der mit seinem Labrador spielte, ein paar Jogger –, aber auf dem Fluss tummelten sich jede Menge Wassersport-Enthusiasten. Segel- und Ruderboote, so weit das Auge reichte. Procter selbst war zwar nur ungern auf dem Wasser, sah aber anderen sehr gerne dabei zu.
    Dann hörte er Schritte auf den Holzdielen des Anlegers.
    »Herrlicher Tag«, sagte Clarke, als er sich neben Procter stellte. Er klang ausgeglichen und zufrieden, kein Stress, keine Anspannung war aus seiner Stimme zu vernehmen.
    »Nein«, widersprach Procter, »ist es nicht. Ariff ist verschwunden.«
    Clarke stammelte: »Was soll das denn heißen?«
    »Das soll heißen, dass es vor zwei Tagen in der Innenstadt von Beirut eine Schießerei gegeben hat. Am helllichten Tag, ob Sie’s glauben oder nicht. Attentäter in Burkas haben Ariffs Fahrzeugkonvoi angegriffen, mit einem M203-Granatwerfer den kugelsicheren SUV seiner Leibwächter auseinandergesprengt und ungefähr sechzig Kugeln hineingejagt. Gabir Yamout und sechs Bodyguards sind tot. Die ganze Sache hat keine Minute gedauert, dann war alles vorbei. Ariff ist nicht unter den Toten, aber Augenzeugen haben gesehen, wie die Angreifer einen Mann, auf den seine Beschreibung passt, weggeschleppt haben.«
    Clarke sah noch blasser aus als sonst. »Großer Gott. Aber Augenzeugen sind oft sehr unzuverlässig. Wir können uns nicht sicher sein, dass Ariff wirklich …«
    »Das ist noch nicht alles«, fiel Procter Clarke ins Wort. Erst jetzt drehte er sich zu ihm um. »Kurz, nachdem Ariff entführt worden ist, wurde seine Villa angegriffen. Dabei sind noch etliche andere Leibwächter ums Leben gekommen. Gabir Yamouts Frau und Sohn wurden erschossen. Ariffs Frau sowie seine drei Töchter wurden entführt. Ein Kindermädchen, das sich in einem Schrank versteckt hatte, hat alles mit angehört. Bis jetzt gibt es kein Lebenszeichen von den Entführten.«
    »Großer Gott« , wiederholte Clarke.
    »Wie zum Teufel ist Kasakov bloß so verdammt schnell an Ariff rangekommen?«
    Clarke unternahm nicht einmal den Versuch

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