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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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dass es nötig wäre, weil dieses eine Bild schon alles sagt. Videoaufnahmen gibt es auch noch, mit Ton. Auf Russisch zwar, aber trotzdem ist seine Stimme eindeutig erkennbar.«
    »Wie zum Teufel sind Sie denn an die Aufnahmen gekommen?«
    »Der Mossad hat alle verfügbaren Unterlagen zu dem Fall an uns weitergeleitet.«
    Clarke starrte Procter lange wortlos an, dann sagte er: »Weil die CIA ihnen bei der Suche behilflich sein soll.«
    »Und diese Hilfe ist ihnen zugesagt worden«, fuhr Procter fort. »Satellitenaufklärung, Gesichtserkennung, Geheimdiensterkenntnisse aller Art. Der Direktor will damit die tiefe Verbundenheit mit einem unserer engsten Verbündeten demonstrieren.«
    »Das ist übel, Roland«, sagte Clarke. »Das ist wirklich übel. Sind Sie aktiv beteiligt?«
    Procter schüttelte den Kopf. »Chambers hat die Gesamtleitung. Wir sind jetzt schon seit einer Woche damit befasst. Ich werde zwar gelegentlich informiert, aber Einfluss kann ich keinen ausüben.«
    Noch nie hatte Clarke so ängstlich ausgesehen wie jetzt. »Was sollen wir jetzt machen?«
    »Wir hetzen Tesseract auf Kasakov, wie besprochen, und sagen ihm, dass er unmittelbar danach von der Bildfläche verschwinden soll.«
    Clarke hob die Augenbrauen. »Oder …?«
    »Das sollten Sie nicht mal denken, Peter. Tesseract kann schließlich nichts dafür, dass der Mossad Yamout beobachtet hat. Das konnte er nicht ahnen. Nicht mal wir haben das geahnt, verdammt noch mal. Ich habe ihn ins Boot geholt und werde ihn nicht bei der nächstbesten Windbö gleich wieder über Bord werfen.«
    »Windbö? Roland, machen Sie Witze? Das ist ein Sturm, und zwar einer von der allerschlimmsten Sorte. Die haben sein Gesicht, seine Stimme. Sie wissen, wo er war und wann. Glauben Sie ernsthaft, das reicht denen nicht, um Witterung aufzunehmen? Wir haben es mit dem Mossad zu tun. Die halten sich nicht an die Spielregeln. Die werden alles unternehmen, was notwendig ist, so lange, bis sie ihn gefunden haben. Sie schicken eine Kidon-Einheit los, und irgendwann haben sie ihn, das wissen Sie ganz genau. So läuft das bei denen. Dann bringen sie ihn zum Reden. Zuerst werden Sie identifiziert, dann ich. Im günstigsten Fall fliegt uns die ganze Operation um die Ohren, und wir landen vor einem Untersuchungsausschuss. Aber nur, wenn wir großes Glück haben. Den Israelis ist Rache immer noch am liebsten, wenn sie eiskalt serviert wird, vergessen Sie das nicht. Glauben Sie etwa, die würden uns verschonen, bloß, weil wir zu ihren Verbündeten gehören?« Clarke schüttelte den Kopf. »Es ist vorbei. Er soll Kasakov umbringen, anschließend betreiben wir Schadensbegrenzung.«
    Nach einer Minute des Schweigens entgegnete Procter: »Er kann doch untertauchen. Irgendwann ist Gras über die Sache gewachsen. So ist es doch jedes Mal. Wenn man nach einem Monat noch nicht weitergekommen ist, dann werden die Kräfte wieder umverteilt. Allein werden die Israelis ihn nicht finden. Da habe ich vollstes Vertrauen in seine Fähigkeiten.«
    Clarke reckte den Zeigefinger. »Sie sind ihm ja auch schon mal auf die Spur gekommen, wissen Sie noch?«
    »Aber das waren völlig andere Umstände. Damals war er allein. Dieses Mal kann ich ihm helfen.«
    »Das wollen Sie wirklich riskieren?«
    Procter gab keine Antwort. Er hörte Gelächter und schaute zum Strand hinunter, wo ein kleines Mädchen zusammen mit seinem Vater einen Drachen steigen ließ. Procter musste unwillkürlich lächeln. Er schaute Clarke an.
    »Falls bei dem Anschlag auf Kasakov irgendetwas schiefgehen sollte oder der Mossad ihm zu nahe kommt, dann ziehe ich die Reißleine. Zufrieden?«
    Diesmal blieb Clarke die Antwort schuldig.

Kapitel 45
    Ljubljana, Slowenien
    Die slowenische Hauptstadt lag Victor zu Füßen. Sein Hotelzimmer befand sich im vierzehnten Stock. Damit war er höher als jedes andere Gebäude in der Umgebung, sodass er sich den seltenen Luxus geöffneter Vorhänge leisten konnte. Die Stadt selbst lag noch als graue Masse unter grauen Wolken vor seinem Fenster, doch die Morgenröte, die sich langsam über die schneebedeckten Gipfel der Steiner Alpen schob, ließ den Anblick zum Genuss werden.
    Sein Auftraggeber hörte sich ein bisschen an wie ein Vater, der das Gespräch mit seinem Sohn sucht: »Wir müssen reden.«
    Victor setzte sich an den wackeligen kleinen Tisch mit dem Laptop. Er trank sizilianische Zitronenlimonade aus einer Mattglasflasche.
    Erneut drang die Stimme aus den Laptoplautsprechern. »Es gibt da ein

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