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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Einsatz-Koordinator überflüssigerweise hinzu. »Sie sind wirklich gut.«
    »Darüber bin ich mir vollkommen im Klaren.«
    »Dann hoffen wir, dass Sie ihre Qualitäten nicht am eigenen Leib erfahren müssen.«
    »Ich werde die Augen offen halten, falls irgendwelche Typen in Tenniskleidung in meinem Hotelfahrstuhl auftauchen.« Victor konnte sich noch gut an die Tötung des Hamas-Führers Mahmoud al-Mabhouh in Dubai erinnern.
    »Netter Scherz, aber denken Sie immer daran: Die Kidon sind der Grund dafür, dass jeder Ganove im gesamten Nahen Osten vor dem Schlafengehen einen Blick unter sein Bettchen wirft.«
    »Ich werd’s mir merken.«
    »Gut so. Irgendwann wird die CIA ihre Kräfte wieder umverteilen, ganz egal, wie groß das Bedürfnis ist, unseren jüdischen Vettern unter die Arme zu greifen. Nehmen Sie’s mir nicht übel, mein Freund, aber da draußen schwimmen noch dickere Fische herum, als Sie es sind. Und wenn wir uns wieder auf andere Dinge konzentrieren, dann sind die Israelis mit ihrem Latein am Ende. Auf sich alleine gestellt verfügt der Mossad weder über das nötige Personal noch über die Technologie, um Sie zu finden, vorausgesetzt, Sie machen keinen Blödsinn. Und das machen Sie nicht, das weiß ich. Rufen Sie mich an, wenn Ihnen irgendetwas Verdächtiges auffällt. Ich gebe alles weiter, was ich über die Fortschritte der Kidon-Einheit in Erfahrung bringen kann.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Victor. »Denn wenn die mich finden, dann bringen sie mich irgendwohin, um sich ein wenig mit mir zu unterhalten. Und wir beide wissen, wie solche Unterhaltungen normalerweise ausgehen. Sie werden mir alles aus der Nase ziehen, was ich über Sie weiß. Das ist zwar nicht viel, aber es reicht, um sie in die richtige Richtung zu locken. Sie helfen mir, so gut Sie können, weil Sie nicht der Nächste sein wollen.«
    »Das will ich ganz bestimmt nicht, da haben Sie absolut recht. Wir stehen alle kurz vor dem Abgrund.«
    »Wir alle ?«
    »Wir beide sind nicht die Einzigen, die in diese Operation eingebunden sind.«
    »Jetzt ist es also eine Operation? Nicht bloß ein paar zusammenhanglose Attentate?«
    »Ich habe nie behauptet, sie seien zusammenhanglos.«
    »Aber Sie haben auch nie gesagt, dass sie zusammenhängen.«
    »Das war etwas, was Sie nicht zu wissen brauchten«, erwiderte der Koordinator. »Verhalten Sie sich möglichst unauffällig, dann ist die ganze Geschichte in null Komma nichts Schnee von gestern.«
    Victor war sich zwar nicht sicher, ob er das glauben sollte, aber der erste Monat war mit Sicherheit der gefährlichste. Wenn die Kidon ihn bis dahin nicht gefunden hatten, dann konnte er sich ein kleines bisschen entspannen, allerdings niemals ganz. Israelis besaßen ein gutes Gedächtnis.
    Er hatte sich seit Minsk nicht mehr rasiert und trug jetzt einen kurz gestutzten Bart, der half, sein Aussehen ein wenig zu verändern. Die Haare waren seit Rumänien auch nicht mehr geschnitten worden, aber kaum gewachsen. Er hätte sie noch kürzer schneiden können als in Minsk, aber je länger sie waren, desto mehr Möglichkeiten hatte er, seinen Stil zu verändern. Er musste sich unbedingt eine Brille mit Fensterglas und farbige Kontaktlinsen besorgen. Die frisch erworbene Sonnenbräune würde ebenfalls helfen. Die üblichen Gesichtserkennungsprogramme würden sich dadurch zwar nicht überlisten lassen, aber ein normaler Beschatter vielleicht schon.
    »Jetzt, da wir das mit den Israelis geklärt hätten«, fuhr sein Einsatz-Koordinator fort, »können wir uns Ihrem nächsten Auftrag zuwenden. Ich schicke das Dossier jetzt ab.«
    Die E-Mail landete in seinem Postfach, und Victor lud sich das angehängte Dokument herunter. Es enthielt das Bild eines Mannes mit kantigem Kinn, slawischen Zügen und kurzen schwarzen Haaren. Er musste ungefähr Ende vierzig sein. Auch ohne die deutlich erkennbare Narbe am Ohr hätte Victor das Gesicht sofort erkannt. Es gehörte dem Mann, der ihn vor über einem Monat im Grand Plaza Hotel in Bukarest so intensiv gemustert hatte, dem Mann, der ihm einen neuen Anzug angeboten hatte, dem Mann, dem Victor das Leben gerettet hatte. Dem Mann, den er jetzt umbringen sollte.
    »Sie kennen ihn sicherlich noch aus Bukarest«, drang die Stimme aus den Lautsprechern. »Er heißt Vladimir Kasakov, ein ukrainischer Waffenhändler. Falls es den Antichrist tatsächlich geben sollte, dann könnte dieser Mann es sein.«
    »Ich weiß, wer das ist«, sagte Victor schmallippig.
    »Dann wissen Sie

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