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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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seinen Mörder töten.«

Kapitel 47
    Winnfield, Louisiana, USA
    Der Amerikaner war vierzig Jahre alt – durchschnittlich groß, durchschnittlich schwer, braune Haare, braune Augen, sonnengebräunte Haut. Er trug Turnschuhe, Jeans und ein weißes T-Shirt. Sein millimeterkurzes Haar steckte unter einer Baseballkappe, die Augen lagen hinter einer Sonnenbrille. Er hatte sich heute Morgen rasiert und hätte schon jetzt wieder eine Rasur vertragen können. Seine Armbanduhr war eine Casio G-Shock. Seine behaarten Arme waren hart, drahtig und muskulös. Auf der Außenseite seines linken Bizeps, halb unter dem Ärmel seines T-Shirts, war eine verblasste Tätowierung zu erkennen. Ein Dolchgriff zwischen zwei gekreuzten Pfeilen, darunter ein Banner mit dem Schriftzug De Oppresso liber .
    Er stand im Garten seiner Ranch in Winnfield, freute sich an einem Johnny-Cash-Song im Radio und am Duft des ein Pfund schweren Steaks, das auf einem Holzkohlegrill brutzelte. Die Sonne brannte, und sein T-Shirt war feucht unter den Achseln. Er ging in die Küche, rührte aus Brausepulver und Wasser einen Krug mit Limonade an und kippte etwas davon in ein bereitstehendes Glas mit Jim Beam und Eiswürfeln. Wieder zurück im Garten nippte er an seinem Gebräu und drehte das Steak um. Säfte zischten.
    Das Handy in seiner Gesäßtasche piepste. Eine neue E-Mail. Er las sie einmal, zweimal.
    Am Computer in seinem Arbeitszimmer öffnete er einen Internet-Browser und kontrollierte die Zahlungseingänge auf einem bestimmten Konto bei einer Bank in einer Steueroase. Erfreut registrierte er, dass erst kürzlich eine sehr große Summe eingegangen war. Der Amerikaner lud eine andere Seite und gab ein alphanumerisches Passwort in das entsprechende Fenster ein. Er wartete ein paar Sekunden, dann erschienen detaillierte Angaben zu einer Lieferung auf dem Bildschirm. Er gab einen Zielort ein und stellte zufrieden fest, dass der ganze Posten pünktlich dort eintreffen würde. Auf einer dritten Webseite buchte er die Flüge.
    Als er wieder bei seinem Steak angelangt war, musste er feststellen, dass es zu lange über dem Feuer gelegen hatte. Er mochte es gerne blutig. Jetzt war es gut durch, aber er aß es trotzdem auf. Er war kein Verschwender.
    Danach schob er den Kühlschrank in seiner Garage beiseite und gab den neunstelligen Code in die Tastatur des Tresors ein, der dort im Betonboden versenkt war, holte zwei fertig gepackte Sporttaschen heraus und warf sie auf den Beifahrersitz seines Pick-ups. Er setzte sich hinter das Steuer und griff nach einem Handy, das noch nie zuvor benutzt worden war und nie wieder benutzt werden würde.
    Er schrieb eine SMS und schickte sie an zwei Nummern.

Kapitel 48
    Sotschi, Russland
    Feiner Regen fiel vom aschgrauen Himmel. Bis auf das Plätschern der Tropfen war es still im Wald. Victor kniete im Unterholz auf dem weichen Boden eines Felsvorsprungs. Von hier aus konnte er über die Baumkronen hinwegblicken, die sich wie eine Decke über den Berghang unterhalb ausbreiteten. Nebel umhüllte die Bäume. Der Regen war fein, aber kräftig. Unter operativen Gesichtspunkten war ihm dieses Wetter deutlich lieber als strahlender Sonnenschein, trotz des kalten Rinnsals, das ihm den Rücken hinunterrieselte. Lieber nass und unsichtbar als trocken und sichtbar. Das Fernglas verschaffte ihm einen deutlichen, wenn auch etwas eingeschränkten Blick auf Kasakovs Ferienhaus etwa sechshundertfünfzig Meter weiter westlich, am Fuß des Hügels.
    Die Datscha lag knapp dreihundert Meter vom Ostufer des Schwarzen Meers entfernt. Wälder umgaben das ummauerte, rund neun Hektar große Grundstück, auf dem sich, nach den Plänen, die Victor bekommen hatte, nicht nur die prachtvolle Datscha selbst, sondern auch ein Gästehaus und ein Swimmingpool befanden. Von seinem Aussichtspunkt aus konnte Victor jedoch nur die Rückseite des Daches und einen Teil des ersten Stockwerks sehen, da der überwiegende Teil der Datscha sowie der Swimmingpool und das Gästehaus, das direkt daneben stand, von Bäumen verdeckt wurden. Sie sicherten den Bewohnern der Datscha nicht nur ein ungestörtes Privatleben, sondern waren gleichzeitig eine sehr wirksame Schutzmaßnahme. Ein schmaler Pfad schlängelte sich vom Haus weg in nordwestlicher Richtung durch den Wald und stieß schließlich auf die Hauptstraße, die parallel zur Küste am Meer entlangführte. Die Datscha lag einsam, die nächsten Nachbarn waren alle mindestens einen knappen Kilometer entfernt. Auch das war

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