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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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    »Also gut«, sagte der Mann nach einer Pause. »Also gut.«
    »Du hast die ganze Organisation gemacht, alles, was vor und nach dem Einsatz zu erledigen war. Wie ist das gelaufen? Über tote Briefkästen, per Telefon, online?«
    »Alles am Computer. Das ist das Sicherste. Für jeden Auftrag ein neuer E-Mail-Account. Die Hälfte als Vorschuss, die andere Hälfte sobald der Job erledigt war. So mach ich das immer. Dann können die Kunden dich nicht so leicht verarschen.«
    Victor nickte. »Ich mach’s genauso, aus genau demselben Grund.«
    Er holte ein Smartphone aus seiner Kampfweste, schaltete es ein und öffnete einen Browser. Der Empfang war ganz hervorragend. Die oberen Zehntausend von Sotschi erwarteten das.
    »Gib mir die Daten für den aktuellen E-Mail-Account.«
    »Das geht nicht«, erwiderte der Amerikaner. »Da komme ich bloß von meinem Computer zu Hause aus ran.«
    »Wie hätten deine beiden Kumpels die zweite Hälfte des Honorars bekommen, wenn du draufgegangen wärst?«
    Der Amerikaner zögerte. »Wie meinst du das? Verstehe ich nicht.«
    »Verstehst du sehr wohl. Ihr habt gemeinsam bei der Army gedient und getötet. Ihr habt euch gegenseitig das Leben gerettet. Es gibt nichts, was Menschen so sehr zusammenschweißt. Sie waren deine Kumpels , hast du selbst gesagt. Und Freunde, die einander in der Schlacht den Rücken frei halten, hören niemals auf, füreinander zu sorgen. Du hättest sie unter keinen Unständen im Stich gelassen, und wenn du dir selbst eine Kugel eingefangen hättest. Wenn du einen Safe hast, dann kannten sie die Kombination, wenn du alles in einem Schließfach deponiert hast, dann haben sie einen Schlüssel dafür. Ein Computer, zu dem nur du Zugang hast, hätte ihnen nichts genützt. Also frage ich dich jetzt zum letzten Mal, bevor ich die Wahrheit aus dir herausschneide: Wie lauten die Daten?«
    Geschlagen wandte der Amerikaner den Blick ab. »Bevor wir losgefahren sind, habe ich jedem den Namen und das Passwort für den E-Mail-Account gegeben. Nur für den Fall.«
    »Wie ein guter Kumpel eben.«
    Der Amerikaner gab Victor alle notwendigen Angaben, und er loggte sich ein. Im Posteingang fanden sich fünf E-Mails des anonymen Kunden oder Maklers. Victor las sie in chronologischer Reihenfolge durch. Die erste E-Mail enthielt das Angebot mitsamt Honorar und dem geeigneten Zeitfenster. Im Anhang der zweiten befand sich Victors Dossier. Die letzten drei dienten der Klärung von Einzelheiten. Victor öffnete den Anhang der zweiten Mail und las die Datei.
    Vor sieben Monaten hatte er schon einmal ein ähnliches Dokument vor sich gehabt. Damals hatte es lediglich ein einziges Blatt Papier mit einer ungefähren Beschreibung seiner äußeren Kennzeichen sowie ein Phantombild umfasst. Dieses Dossier hier war deutlich umfangreicher. Es enthielt genaue Angaben über Größe, Gewicht, Haar- und Augenfarbe, dazu eine, wenn auch mehr als unvollständige Liste der Sprachen, die er beherrschte. Auf einer Seite wurden seine Nahkampffähigkeiten beschrieben. Etliche seiner Identitäten waren auch aufgeführt. Am verräterischsten jedoch waren die Fotos von seinem Gesicht, Porträtaufnahmen von vorn und von beiden Seiten. Darauf waren seine Haare nur wenige Millimeter lang. Auf seiner Stirn war getrocknetes Blut zu erkennen, und allem Anschein nach hatte er auch noch andere Verletzungen. Diese Bilder waren ohne sein Wissen entstanden, und zwar während eines Krankenhausaufenthalts vor seiner Rekrutierung durch die CIA. Eine wertvolle Versicherungspolice für seinen Auftraggeber. Es war schlimm genug, dass er Victor überhaupt betrogen hatte, aber die Erkenntnis, dass dieser Betrug von langer Hand geplant gewesen war, machte es noch viel schlimmer.
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit, darauf zu reagieren.
    Das Dossier erläuterte, dass Victor den Auftrag hatte, Kasakov zu beseitigen und dass er selbst auch beseitigt werden musste, aber erst im Anschluss an die Ermordung des Waffenhändlers. Seine Leiche sollte irgendwo entsorgt werden, wo sie nie wieder auftauchen konnte. Erbitte sofortige Bestätigung nach Eliminierung der Zielperson.
    Victors Kiefermuskeln spannten sich. »Wie viele Aufträge habt ihr für diesen Kunden zuvor schon gemacht?«
    Der Amerikaner zuckte mit den Schultern, soweit seine Haltung das zuließ. »Nur einen.«
    »Erzähl.«
    »Vor ein paar Wochen. In Beirut. Sollten einen ägyptischen Waffenhändler mitsamt seiner Frau und seinen Kindern entführen.«
    Zwischen Victors

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